Kinos in München – Tag der Menschenrechte
Get up, stand up! |
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»Homeland Security«: Oft hilft nur, selbst für sein Land und seine Leute zu sorgen. Aus Jens Schanzes preisgekröntem La buena vida. |
Von Dunja Bialas
Wussten Sie’s schon? Am 10. Dezember ist Tag der Menschenrechte. Angesichts der derzeitigen Geschehnisse in der Türkei sollte man sich das Datum dick im Kalender anstreichen.
Traditionell begeht Amnesty International den Gedenktag zur Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948 mit vielen Veranstaltungen, um die kritische Weltlage in Augenschein zu nehmen und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen. In München veranstaltet AI einen Kinonachmittag mit Dokumentarfilmen. Dazu wurden auch die Regisseure eingeladen, um im Gespräch mit dem Publikum fachkundig Auskunft zu geben.
Grimme-Preisträger Jens Schanze, der an der Münchner HFF Dokumentarfilm studierte und mit seinen Filmen u.a. den Bayerischen Filmpreis gewann, wird La buena vida – Das gute Leben vorstellen. Sein Film, der auch für den diesjährigen Deutschen Menschenrechtsfilmpreis nominiert war, widmet sich dem Schicksal der Wayúu-Indígenas in Tamaquito, Kolumbien, die 2013 von der Cerrejón Coal Company aus dem Land ihrer Ahnen vertrieben wurden und jetzt keinen Trinkwasser-Zugang mehr haben. Wen das alles auch an den gerade gimpflich beendeten Kampf der Sioux am Standing Rock gegen die Dakota-Access-Pipeline erinnert, sei wachgerüttelt. Die Welt verändert sich momentan sehr zu ungunsten der indigenen Völker und unterdrückten Bevölkerungsgruppen: In der Dakota-Pipeline steckt Investitionsgeld von Donald Trump, und es ist zu erwarten, dass er den Baustopp bei Amtsantritt rückgängig machen wird. Hellwach zu sein, ist wichtiger denn je.
Forgotten Sex Slaves: Comfort Women in the Philippines wirft einen Blick auf ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Philippinen. Sogenannte Trostfrauen wurden im Zweiten Weltkrieg für das japanische Militär zwangsprostituiert. Bis heute gibt es keine offizielle Entschuldigung seitens der Regierung. Neun Frauen berichten in diesem intimen Film von ihrem Kampf für Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Björn Jensen, bekannt als umtriebiger Produzent für Dokumentarfilme und Spezialist für den asiatischen Raum, hat mit dem Film über die Geschichte der Frauen sein Regiedebüt erlangt. Ein Engagement für ein über Generationen hinausreichendes Schicksal: schließlich werden auch heute noch von vielen die philippinischen Frauen nicht in ihrer Menschenwürde geachtet.
10. Dezember – Tag der Menschenrechte
Amnesty International München präsentiert zwei Dokumentarfilme
Die Regisseure sind zu Gast!
14:00 bis 18:00 Uhr im Kino Neues Rottmann (Rottmannstraße 15, München)
Der Eintritt ist frei!