artechock News

Kurznachrichten aus der Welt des Kinos

16.05.2012

  • Die Kunst zu lieben: 2x2 Freikarten zu gewinnen!

    Der neue Film von François Cluzet (Ziemlich beste Freunde) zielt direkt in die Herzen der Frauen!

    Der Film feiert Neurosen und Macken liebessehnsüchtiger Pariser – in Stil und Thema grüßt New Yorks "Stadtneurotiker" Woody Allen. Mouret stellt etwa eine Frau in langjähriger Ehe vor, die plötzlich jedem attraktiven Kerl an die Wäsche will, und die unglücklich verknallte Singlefrau Isabelle, die eine ziellose Affäre mit einem Fremden beginnt. Alle reden unablässig über Liebesdinge und die Möglichkeit von wildem, hemmungslosem Sex – laut, aufgeregt und äußerst unterhaltsam.

    Bitte uns einfach eine E-Mail schreiben unter Angabe der Postadresse (wichtig für die Zusendung der Freikarten!)


    Teilnahmeschluss ist der 23.05. Mitarbeiter von Artechock und deren Angehörige sind von der Teilnahme leider ausgeschlossen, ebenso wie der Rechtsweg.

05.04.2012

  • Sonnenbrille und Isarflimmern: Filmfest München mit neuem Konzept

    Nach dem überraschenden Personalwechsel letztes Jahr, bei dem Festivalleiter Andreas Ströhl zurücktrat und Diana Iljine zur neuen Leitung des Filmfest München berufen wurde, stellte letztere jetzt – knapp drei Monate vor Beginn des Festivals – das neue Konzept vor.

    Begrüßenswert ist vor allem die gewonnene Einsicht, dass sich Film nicht nach Länderregionen aufteilen sollte. So wurden die Reihen Visiones Latinos, Nouveau Cinema français und American Independents abgeschafft und durch andere Einteilungen neu sortiert. Die Reihen heißen jetzt – überregional und mehr am Schaffen der Regisseure orientiert – International Independents, Spotlight, CineMasters und CineVision. CineMasters soll dabei Reihe für die Altmeister sein, CineVision für "Regie-Talente", die hier mit ihrem ersten oder zweiten Film vertreten sind. Spotlight ist für die großen Publikumsfilme reserviert, wenn die Umschreibung "ausgewählte Filme für alle Fans von großen Geschichten und großen Stars vor und hinter der Kamera" so richtig interpretiert ist. International Independents schließlich wird der Tatsache gerecht, dass es nicht nur in den USA Low-budget-Filmproduktionen gibt. Ob die Einteilung tatsächlich hilfreicher ist, wird sich zeigen, zumindest folgt das Filmfest damit anderen Festivals, die ihre Filme auch tendentiell nach Produktionsbedingungen und Wirkungsgeschichte sortieren, wie beispielsweise Rotterdam unter der (nicht mehr ganz) neuen Leitung von Gertjan Zuilhof.

    Auf der anderen Seite bleibt das Filmfest München der Branche als Event erhalten. Nicht angetastet werden die Reihen Neues Deutsches Kino und Neues Deutsches Fernsehen. Außerdem soll der VIP-Aspekt des Filmfest "künftig stärker herausgestellt" werden: "Es wird jeden Abend eine Gala geben – mit Stars und Gästen auf dem Roten Teppich", so Iljine auf der Pressekonferenz. Über der ganzen Stadt soll "ein magisches Filmfest-Flimmern" liegen. Dieses und anderes, wie zum Beispiel das neue Festivalmotiv, eine Sonnenbrille ("unerlässliches Accessoire des Sommerfestivals"), ist aber wiederum typisch für die Provinzialität Münchens im Allgemeinen, und im Besonderen, wenn es sich nach etwas Größerem streckt. Und das Filmfest tut dies zweifellos. – db

    Filmfest München, 26.06. - 07.07.2012, www.filmfest-muenchen.de

22.12.2011

  • Schon wieder mit Film Geld gewinnen, nämlich 9999 Euro!

    Und zwar beim sogenannten 99FIRE-FILMS-AWARD, der Nachwuchswettbewerb für Filmschaffende in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum vierten Mal sind Kreative aufgerufen ein Filmchen von 99 Sekunden zu drehen, und zwar in 99 Stunden. Dies passiert ab dem 31. Januar 2012. Wie, steht auf der 99Fire-Films-Website.
    Der 99FIRE-FILMS-AWARD ist ein Kurzfilm-Award für Nachwuchsfilmer, der im Rahmen der Berlinale verliehen wird, verspricht also allerhand Glamour. Anmeldeschluss ist der 30. Januar 2012! – db

01.12.2011

  • Starter Filmpreis der Stadt München – Jetzt Filme einreichen und mehr als 6000 Euro gewinnen!

    Jetzt ist es wieder soweit: Die Landeshauptstadt München vergibt jährlich drei mit jeweils 6000 Euro dotierte Starter-Filmpreise für Regie-Nachwuchs. Zusätzlich gibt es einen Sachpreis in der Kategorie Produktion – gestiftet von ARRI Film & TV. Der Starter Filmpreis ist renommiert und hat so manche Regiekarriere begründet!
    Bewerben können sich alle es ernst meinenden Nachwuchs-Regisseurinnen und -Regisseure. Amateur- oder Hobby-Filmer sind leider von der Bewerbung ausgeschlossen. Wer also vorhat, einen ähnlichen Weg einzuschlagen wie Peter Heller (Gewinner 1988), Werner Penzel (1989), Nicolas Humbert (1990), Rainer Kaufmann (1991), Romuald Karmakr (1992), Hans-Christian Schmid (1993), Uli Kick (1996), Thomas Riedelsheimer (1998), Florian Gallenberger (1999), Maren Ade (2000), Ralf Westhoff (2003), Benjamin Heisenberg (2004) oder Alexander Riedel (2008), der möge bitte seinen Film bis bis spätestens 31. Januar 2012 einsenden an

    Landeshauptstadt München
    Kulturreferat, Abt. 1 – STARTER
    Burgstr. 4
    80331 München

    Die genauen Details zu den Bewerbemodalitäten gibt es hier.

    Viel Glück! – db

     

07.07.2011

  • EINLADUNG .... a somehow different use of space

    in zeitlicher nähe zur entscheidung über die vergabe der olympischen spiele 2018 und in räumlicher nähe zu einer ikone der deutschen nachkriegsarchitektur - dem olympiapark mit seinem famosen dach - erscheint eine erneute vermessung des terrains zwischen utopie und pragmatik auf dem gelände schwere reiter notwendig und möglich.

    „RAUM.SCHMIEDE“
    summer camp - workshop – inkubator

    eröffnung und kickoff: fr 8. juli 2011, 19:00

    münchen - geheimnisse einer stadt
    ein film von dominik graf und michael althen (2001)

    offene werkstatt: sa 9. & so 10. juli, jeweils 11:00 - 20:00

    freier eintritt. weitere infos...

    –db

10.05.2011

  • Best.DOKs beim DOK.Fest 2011!

    Alle Preisträgerfilme am letzten Tag des Festivals noch einmal im Kino zu sehen

    Ein erfolgreiches Dok.Fest geht gerade zu Ende. Traditionell sind am letzten Tag noch mal die Highlights des Festivals zu sehen: alle Publikumslieblinge und natürlich die Preisträgerfilme. Artechock verrät Ihnen heute schon, welche Filme Sie morgen keinesfalls verpassen sollten. Bei manchen Filmen wird es die letzte Gelegenheit sein, sie im Kino sehen zu können. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
    Und übrigens: Artechock verrät Ihnen damit nicht – auch wenn Sie sich das jetzt gedacht haben – welche Filme die Preisträgerfilme sind. Spekulieren ist natürlich erlaubt!


    Hier das Best.Doks-Programm mit allen Filmen:

    Atelier 1

    18:00 Uhr
    EL BULLI – COOKING IN PROCESS (Gereon Wetzel), Deutschland 2010, 90 Min., katOmdtU

    20:00 Uhr
    WAS TUN PINA BAUSCH UND IHRE TÄNZER IN WUPPERTAL? (Klaus Wildenhahn), Deutschland 1982, 120 Min., dtOF

    22:00 Uhr
    THE FURIOUS FORCE OF RHYMES (Joshua Athesh Litle), Frankreich 2010, 80 Min., divOmeU

    Atelier 2

    17:30 Uhr
    MY MOTHER OAK (Mahmoud Rahmani), Iran 2011, 52 Min., persOmeU

    19:30 Uhr
    KHODORKOVSKY (Cyril Tuschi), Deutschland 2011, 111 Min., divOmeU

    21:30 Uhr
    ADOPTED (Gudrun F. Widlok, Rouven Rech), Deutschland / Ghana 2010, 88 Min., divOmdtU

    City 3

    17:00 Uhr
    WADANS WELT (Dieter Schumann), Deutschland 2010, 100 Min., dtOF

    19:00 Uhr
    EL MOCITO (Marcela Said, Jean de Certeau), Chile 2010, 70 Min., spanOmeU

    21:00 Uhr
    BAD BOY KUMMER (Miklós Gimes), Schweiz / Deutschland 2010, 92 Min., sdt/englOmdtU

    – db

14.04.2011

  • African Movie Academy Awards (AMAA) 2011

    Überraschender Ausgang bei der Vergabe der afrikanischen „Oscars“ in Yenagoa

    Traumatisch endete die Vergabe der diesjährigen African Movie Academy Awards, der sogenannten „Oscars“ der afrikanischen Filmindustrie für die beherrschende Filmnation des Kontinents, Nigeria. Hatte „Nollywood“ im vergangenen Jahr noch einen neuen Rekord aufstellen können - allein Kunle Afolanyans FIGURINE gewann damals in fünf Kategerien - gelang es dieses Mal nur Nigerias Jeta Amata mit INALE und Niji Akanjis ARAMOTO zu punkten.

    Großer Sieger des Abends im nigerianischen Yenagoa war die kongolesische Produktion VIVA RIVA, die fast alle nennenswerten Preise zugesprochen bekam. VIVA RIVA ist nach 20 Jahren der erste Film in einer indigenen Sprache des Landes; die Produktionszeit betrug fünf Jahre. Auch der Preis für die beste Kurzdokumentation ging mit AFTER THE MINE in den Kongo.

    Die übrigen Kategorien der AMAA wurden mehrheitlich an südafrikanische und ghanesische Produktionen vergeben, u.a. der große Preis der Jury für Oliver Hermanus Film SHIRLEY ADAMS und drei Preise für Ghanas SINKING SOUNDS. Im Anschluss an die Verleihung rief AMAA-Gründerin Peace Anyiam-Osigwe afrikanische Filmemacher auf dem Kontinent und in der Diaspora dazu auf, mit ihren Filmen weiterhin für ein differenziertes Bild afrikanischer Kultur einzutreten und damit europäischen und amerikanischen Afrikastereotypen Paroli zu bieten. – atp

10.03.2011

  • Die Filmfest-Managerin

    The die has been cast: Diana Iljine, Produzentenkennerin, wird von 2012 an das Filmfest München leiten

    Für alle kam es ziemlich überraschend, als Andreas Ströhl Anfang des Jahres seinen Rückzug als Leiter des Filmfest München ankündigte. Er wolle wieder dahin zurückgehen, wo er hergekommen sei, hieß es, also zurück zum Goethe-Intstitut, diesmal als Leiter für Kultur und Kommunikation. Klingt gut, klingt aber auch ziemlich langweilig – und irgendwie eher nach einer ruhigen Kugel, nach der man sich nach acht Jahren Filmfestdirektorentätigkeit sehnen mag.

    Nach der Verbreitung der Nachricht kam dann das interne Bewerbungsschaulaufen – von acht Bewerbern ist die Rede, die sich um das größte Publikumsfestival Deutschlands bemühten, darunter auch aus dem Inner Circle des Filmfests. Den Zuschlag erhielt nun, wie auf einer Pressekonferenz am Aschermittwoch bekanntgegeben, eine Frau, die in der in der Fernsehbranche keine Unbekannte ist, in der Filmszene jedoch eher Erstaunen hervorruft: Diana Iljine, langjährige Lizenzeinkäuferin und Beraterin für den Bayerischen Rundfunk, RTL II und Premiere und zuletzt Content Managerin für den digitalen TV-Bereich der Telekom, kurz: "Topmanagerin mit Filmaffinität" (Finanzminister Fahreschon), unterhält nach ihrem Buch über Filmproduktion in Deutschland ("Der Produzent - Das Berufsbild des Film- und Fernsehproduzenten in Deutschland. Versuch einer Definition", veröffentlicht 2000, zusammen mit Klaus Keil) auch beste Kontakte zur Filmbranche.

    Mit der Wahl ihrer Person zur neuen Leiterin haben die Filmwochen GmbH, der Freistaat Bayern und die Stadt München ein eindeutiges Signal gegeben: Sie wollen den Medienstandort Bayern weiter stärken, und durch eine Kennerin der Branche an der Spitze des Filmfests der hiesigen Filmproduktion eine adäquate Plattform bieten. – Das Filmprogramm des Filmfests wird ohnehin durch eigenständige Kuratoren bestimmt. Man darf gespannt sein, wie Iljine hier eingreifen wird. Nach der Öffnung des Filmfests in den letzten Jahren auf wichtige Bewegungen des Kinos weltweit, klingt die Ankündigung der neuen Filmfest-Personalie, zumindest in Cineastenohren, nicht als Schritt in die richtige Richtung. – db

23.09.2010

  • Kinoretter

    Das Café Ruffini im Münchner Stadtteil Neuhausen will Nachbarschaftshilfe leisten – und das altehrwürdige Maxim-Kino sanieren

    Jeder, der sich in den letzten fünfzehn Jahren im Münchner Maxim-Kino einen Film angesehen hat, hat einschlägige Erinnerungen davongetragen. An die harten Holz-Kinosessel. An die Landshuter Allee, auf der hinter den dünnen Außentüren der Verkehr vorbeirauschte (besonders bemerkenswert war dies beim vierstündigen Tarkowski-Film SOLARIS, schöner kann einem der Gegensatz zwischen Diesseits und Metaphysik nicht bewussst gemacht werden). An die Heizung, die im Kinosaal lärmte. An das Anarcho-A in der Leinwand.
    Letzteres ist verschwunden, seitdem das Filmmuseum München dem Maxim eine neue (alte) Leinwand spendiert hat. Das Dumme ist nur: sie ist nicht perforiert, und im jetzigen Zustand sind die Lautsprecher, die sich hinter der Leinwand befinden, regelrecht "eingemauert". Mit der Folge, dass sogar bei deutschen Filmen Untertitel erwünscht sind, um den Dialogen folgen zu können. Ein typischer Fall von Verschlimmbesserung.
    Damit das nicht so bleibt, und das Maxim-Kino am Ende doch vor der Mieterhöhung und den ausbleibenden Zuschauern in die Knie gehen muss und schließt, hat sich jetzt das alternative Kooperativen-Café Ruffini der Rettung angenommen. Mit einem Abend, an dem es einen "Kulturmix aus Lesung, Kabarett und Musik" präsentiert, bei dem die Künstler ihre Gage spenden, sollen nun wenigstens die Kinosessel bestandserhaltend restauriert werden. Das finden wir gut. Nicht minder gut wäre, wenn dann das Maxim-Kino wieder regelmäßig sein Kino-Programm schicken würden, damit wir es veröffentlichen können. Und sich die zahlreichen Besucher über die schönen Sessel freuen können. – db

    Teilnehmende Künstler: Asta Scheib, Friedrich Ani (Autoren), Josef Brustmann, Karl Gschaider (Kabarett), Thorsten Klentze, Uwe Schwidewski & Friends (Musik).
    Ort: Café Ruffini, Orffstr. 22-24, Nähe Rotkreuzplatz
    Am 27. September ab 20:00 Uhr

 

24.06.2010

  • Raubkopie

    Der philippinische Film Beast of Blood von Eddie Romero wurde bei einem Überfall auf einen Filmtransporter in der Pariser Banlieue entwendet

    Da soll noch einer sagen, nur Kunstraub wäre spektakulär. Anscheinend haben es die internationalen Diebe jetzt auch auf Filmkopien abgesehen - auch wenn sie rotstichig sind. Der 1971 abgedrehte Horrorstreifen Beast of Blood, in dem ganze Köpfe transplantiert werden, ist immerhin - alle 3D-Fans aufgepasst - auf 35mm gedreht - schon jetzt eine nicht nur unter eingefleischten Cineasten begehrte Rarität, wie sich jetzt herausgestellt hat.

    In der Nähe seines Depots des Pariser Flughafens Charles de Gaulle wurde vorige Woche ein Kleintransporter überfallen und das schwere Paket mit der Filmkopie entwendet. Der Fahrer blieb bei dem Überfall unverletzt, der Kleintransporter brannte jedoch völlig aus. Dies geht aus dem Entschuldigungsschreiben der Transportfirma an das geschädigte Münchner Filmarchiv hervor, das artechock exklusiv vorliegt.

    Fragen bleiben dennoch offen, wie: Gab es einen Schusswechsel? Wird es Lösegeldforderungen geben? Wird die Filmkopie, wie bei anderen geraubten Kunstwerken, in einschlägigen Auktionshäusern auftauchen? Jetzt befasst sich eine Untersuchungskommission mit dem Vorfall. - Wir sind gespannt, in welchem Filmtheater der Welt die geraubte Kopie wieder auftauchen wird. Unklar ist außerdem, ob das Medienrecht hier einen Präzedenzfall von analoger Raubkopie feststellen wird. — db

03.06.2010

  • Begegnung Filmfest

    Das Münchner Filmfest lässt hinter die Kulissen blicken und wartet mit einer Selektion preisgünstiger Kinoveranstaltungen auf

    Wie eigentlich entsteht so ein großes Festival wie das Filmfest? Wie wählen die Kuratoren der verschiedenen Reihen ihre Filme aus? Wieso sieht man hier, was man sonst in Deutschland nicht zu sehen bekommt? Diese und andere Fragen beantworten in der heißen Vorphase zum Filmfest die Macher selbst. Bislang gab es Informationen zu den Filmen aus Deutschland, zur Auswahl des internationalen Programms und Aufklärung über das Filmfest an sich.

    In der kommenden zweiten Hälfte der Veranstaltungsreihe "Begegnung Filmfest", die in Kooperation zwischen der Münchner Volkshochschule und dem Freundeskreis Filmfest München entstanden ist, geht es um die besonderen "Schmankerl" des Festivals. Programmkoordinatorin Susana Gomes wird über die Filmfest-Glanzlichter 2010 Auskunft erteilen. Gemeinsam mit Festivalleiter Andreas Ströhl wird sie Informationen zu den Ehrengästen des CineMerit Award, Abbas Kiarostami und Mads Mikkelsen geben. Die Veranstaltung wartet mit Filmausschnitten auf, nicht zuletzt aus dem Eröffnungsfilm YO TAMBIÉN - WER WILL SCHON NORMAL SEIN? und dem Abschlussfilm CLEVENLAND VERSUS WALL STREET. (Mittwoch, 16.6., 19:00 Uhr, Black Box im Gasteig, Rosenheimerstr. 5 - Eintritt frei!)

    Drei Tage, bevor dann das Filmfest am 25. Juni eröffnet wird, informiert Festivalleiter Andreas Ströhl noch über das Indien-Special des diesjährigen Filmfests. Zusammen mit dem indischen Kurator S. V. Raman wurden siebzehn Filme programmiert, die einen Überblick über das gegenwärtige Filmschaffen in Indien geben und damit einen Einblick in die Vielseitigkeit der größten Filmnation der Welt - beyond Bollywood. Auch hier gibt es wieder zahlreiche Filmbeispiele zu sehen, die einem die eigene Programmgestaltung erleichtern. (Dienstag, 22.6., 19:00 Uhr, Black Box im Gasteig, Rosenheimerstr. 5 - Eintritt frei!)

    Während des Filmfests hat man dann Gelegenheit, fünf ausgewählte Filme des Festivalprogramms zu dem äußerst günstigen Eintritt von 5 Euro anzusehen - vorausgesetzt, man hat um 9:30 Uhr bereits Zeit und Muße, sich ins Kino zu begeben. Zu sehen sind: TEHROUN aus dem internationalen Programm, LSD: Love, Sex aur Dhoka aus dem Indien-Special, die deutsch-irische Co-Produktion Swansong: Story Of Occi Byrne (internationales Programm), den "neuen deutschen Kinofilm" Transit sowie den American Independent Redland. (Alle Filme Mo. - Fr. Cinemaxx 1, 9:30 Uhr). Die Regisseure sind bei den Vorstellungen anwesend!

    Mehr Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es unter www.begegnung-filmfest.de. — db

  • Filmkunst ohne Kino!

    Das Festival des jungen deutschen Films in Ludwigshafen macht künftig keinen Unterschied mehr zwischen Kino und TV

    Kein deutscher Kinofilm ohne Senderbeteiligung, das ist spätestens seit dem Untergang des "Filmverlags der Autoren" die Formel, unter dem das deutsche Filmschaffen subsumiert werden muss. Warum also, so der Umkehrschluss des 2005 gegründeten "Festivals des jungen deutschen Films", nicht auch Fernsehfilme am Kino teilhaben lassen? Und schickt sie von 2011 an gleichberechtigt mit den Kinofilmen in den Wettbewerb um stolze 50.000 Euro, die das Festival - BASF sei dank - als Preisgeld für die 20 Filme des Wettbewerbs bereithält. Medienpädagogisch und kulturpolitisch interpretiert, ist diese Entscheidung ein toller Anreiz für TV-Produktionen, mehr auf hochwertige "Ware" zu achten, für TV-Regisseure, sich mehr den interessanten Projekten zuzuwenden. Auf der anderen Seite riecht die Entscheidung der Festivalleitung um Michael Kötz (ebenfalls Leiter des Newcomer-Festivals "Mannheim-Heidelberg") sehr danach, dass es wohl nicht genügend hochwertige junge deutsche Filme jährlich gibt, um damit ein ganzes Festival zu bestreiten. Ein Offenbarungseid, wenn dann das Fernsehen unter dem Deckmäntelchen der "Filmkunst" an die Stelle des Kino tritt. — db

29.04.2010

  • DOK.fest

    Am 5. Mai eröffnet das 25. Internationale Dokumentarfilmfestival München unter neuer Leitung.

    Im Jubiläumsjahr des Dok.Fests haben Daniel Sponsel als künstlerischer Leiter und Christian Pfeil, Münchner Kinomacher und Schauspieler, als Geschäftsführer den langjährigen Festivalleiter Hermann Barth abgelöst. Als Eröffnungsfilm präsentieren sie Der Bergfürst von Philip Vogt. Der HFF-Abschlussfilm beobachtet einen Clan-Chef aus den albanischen Bergen und seine Familie im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, Bergdorf und Großstadt. Anschließend werden eine Woche lang in fünf Kinos insgesamt 72 Filme in zehn Reihen gezeigt. Ein Schwerpunkt bildet – neben Münchner Filmen – Afrika. Dem Kontinent ist mit DOK.guest eine eigene Reihe gewidmet, in der fünf europäische und amerikanische Produktionen über Afrika sechs Filmen von Afrikanern über ihren eigenen Kontinent gegenüber stehen.
    Erstmals gibt es auch eine Verlängerung. Sechs Filme aus dem Programm des Festivals gehen vom 13.5.-20.5. auf eine kleine Tournee durch fünf bayrische Städte. — cs

18.02.2010

  • Preis der deutschen Filmkritik

    Am Montag wurden im Rahmen der Berlinale die diesjährigen Preisträger bekanntgegeben

    In elf Kategorien gibt es ihn, den Preis der deutschen Filmkritik. Bestimmen über die Preisträger dürfen die etwas mehr als 300 Mitglieder, die der Verband der deutschen Filmkritik zählt, die Kategorien »Experimentalfilm« und »Spielfilm« ausgenommen. Abgestimmt werden darf über alle deutschen Filme, die im Jahr zuvor auf einer Kinoleinwand zu sehen war – die also regulär im Kino liefen oder auf Festivals gezeigt wurden, im In- und Ausland.

    Am Montag wurden nun im Rahmen der Berlinale die Preisträger von 2009 bekanntgegeben. Die größte Überraschung ist, dass Sturm, der Kriegsverbrecher-Thriller von Hans-Christian Schmid, den Preis für den besten Schnitt (Hansjörg Weißbrich) erhielt. Der Film ist konventionelles Drehbuchkino, das im Schnitt ganz den Genreanforderungen entspricht. Ehrliches Handwerk, solide, aber nicht wirklich aufsehenerregend.
    Der große »Absahner« des Preises wurde erwartbar Das weiße Band von Michael Haneke: Der Film gewann in den Kategorien »Bester Spielfilm«, »Bester Darsteller« (Burghart Klaußner), »Bestes Drehbuch« (Michael Haneke) und »Beste Kamera« (Christian Berger).

    Zum besten Dokumentarfilm wurde Peter Dörflers Achterbahn ernannt. Mit ihm entschieden sich die Verbandsmitglieder für unterhaltsames Dokumentarfilmkino, das eine wahnwitzige Lebensgeschichte porträtiert, allerdings formal dann doch sehr brav ist. Thomas Heises Material, einer der besten deutschen Dokumentarfilme des vergangenen Jahres, fand leider keine Beachtung – dabei hätte es den Filmkritikern gut gestanden, hätten sie auf den Film über die Zeit des Mauerfalls, der auf Festivals viel beachtet wurde, aber in den deutschen Kinos kaum Zuschauer ziehen konnte, durch ihren Preis noch einmal hingewiesen. Denn der Preis ist zwar undotiert, genießt aber laut Verband ein »großes Renommée«. — db

04.02.2010

  • Arabischer Film online

    Das Goethe-Institut in Kairo unterstützt den unabhängigen arabischen (Kurz-) Film mit einer umfangreichen Online-Plattform

    Mit der im Dezember 2009 live geschalteten Website www.arabshorts.net möchte das Goethe-Institut in Kairo darauf aufmerksam machen, dass es neben dem hauptsächlich in Ägypten produzierten arabischen Mainstream auch im arabischen Raum erfolgreiche, unabhänige Filmproduktionen gibt.

    Arabische Filmemacher- und Wissenschaftler führen in die unterschiedlichen regionalen (Film-) Besonderheiten ein; die Filme selbst sind als embedded Flash und mit englischen Untertiteln verfügbar. Über den üblichen Traffic hinaus wollen die Betreiber mit der neuen Präsenz aber auch Erfahrungsaustausch und Vernetzung der Filmschaffenden ermöglichen und dem bislang kaum wahrgenommenen unabhängigen arabischen Film ein markanteres Profil vermitteln. — atp

21.01.2010

  • Schauspielertraum Festivalleitung

    Ein wenig brodelte es wie bei jeder Kandidatenkür. Jetzt hat der Schauspieler Christopher Buchholz den Zuschlag für die Leitung der Französischen Filmtage in Tübingen bekommen

    Seit über einem halben Jahr war es bekannt. Andrea Wenzek, die bisherige Leiterin der Französischen Filmtage in Tübingen, verlässt das Festival, um sich in Frankfurt neuen Aufgaben zu widmen. Der Trägerverein, unter dessen Verwaltung die Französischen Filmtage und die Tübinger-Stuttgarter Cinelatino-Filmtage stehen, hat unter dreißig Kandidaten, die sich auf die offizielle Ausschreibung hin bewarben, jetzt gewählt. Der neue Festivalleiter ist der 47-jährige Schauspieler Christopher Buchholz, Sohn von Horst Buchholz. Als Schauspieler vor allem im TV-Bereich tätig, hat er sich 2005 auf der Berlinale als überaus sympathischer Regisseur vorgestellt, mit der Dokumentation über seinen Schauspieler-Vater Horst Buchholz... mein Papa

    Der Wahl von Buchholz war ein Versuch seitens der Stadt Tübingen vorausgegangen, Buchholz zu verhindern und seinen Gegenkandidaten, Soap-Regisseur Wolfram von Bremen (Verbotene Liebe, Marienhof), durchzusetzen. In einem Schreiben des OBs Boris Palmer hieß es: »Die Wahl eines Festivalleiters, der das Vertrauen der Leiterin des Kulturamts explizit nicht genießt, würde an den Grundlagen der Zusammenarbeit rütteln." Und weiter: »Sollte der Verein seine Unabhängigkeit so selbstbewusst dokumentieren, müsste er auch die Konsequenzen tragen. Ich sehe in diesem Fall eine Unterstützung durch die Stadtverwaltung als nicht mehr gewünscht und inhaltlich nicht mehr umsetzbar an." – Mittlerweile hat sich der Stadtrat beruhigt und gute Zusammenarbeit angekündigt.

    Buchholz selbst, der in Amerika geboren und in Frankreich aufgewachsen ist und für einen deutsch-französischen Austausch wie geschaffen scheint, möchte mehr Glamour in das Festival bringen. »Bei mir wird das Wörtchen Fest in Festival groß geschrieben", kündigte er an. Außerdem möchte er den Bereich des jungen Autorenkinos weiter ausbauen und das Festival mit Workshops für junge Filmbegeisterte und weiteren Diskussionsrunden bereichern. Das Übliche eben. Bleibt nur die Frage offen, weshalb Schauspieler neuerdings immer öfter in die Festivalleitung drängen. — db

29.10.2009

  • Nollywood goes Hollywood

    Die nigerianische Filmindustrie löst nicht nur Hollywood als bislang zweitplatzierte Filmfabrik hinter Bollywood ab, sie etabliert sich auch langfristig im religiösen Filmmarkt

    Schon 2006 übertraf die in Lagos beheimatete nigerianische Filmproduktion den Filmauswurf Hollywoods mit 872 gegenüber 485 Produktionen deutlich. Die in einer UNESCO-Studie im Mai dieses Jahres genannten Zahlen dürften für dieses Jahr noch pointierter ausfallen, ist Nigeria doch wie die meisten anderen afrikanischen Staaten von der weltweiten Finanzkrise weitaus weniger betroffen als Europa und die USA.

    Neben dem wirtschaftlichen Standortvorteil Afrika zahlt sich auch zunehmend die konsequente Bedienung Nollywoods von religiösen Märkten aus. Zwanzig Prozent aller Produktionen haben christliche Inhalte; in vergleichbaren Anteilen werden ebenso islamische, animistische und grundzätzliche moralische Fragestellungen thematisch aufgegriffen.

    Die fast nur für den DVD-Markt abgedrehten und fast ausschließlichen Low-Budget-Produktionen finden deshalb nicht nur in einer sich langsam etablierenden Mittelschicht und den Wellblechhüttenkinos der breiten Massen Resonanz. Immer mehr Kirchen zeigen im Anschluss an die Gottesdienste Nollywood-Produktionen. »Filme anzusehen«, berichtet der für religiöse Inhalte zuständige Redakteur der nigerianischen Tageszeitung The Nation, Sunday Oguntola, »ist normalerweise wirkungsvoller als zu predigen. Und das beginnen die Kirchenverantwortlichen zunehmend zu begreifen.« — atp

22.10.2009

  • Insektengesang

    Peter Liechti gewinnt mit seinem literarisch-lyrischen Filmessay Sound of Insects den Prix Arte für den Besten Europäischen Dokumentarfilm

    Peter Liechti, Schweizer Dokumentarfilmer und bekannt für seine musikalischen Dokumentationen wie Hardcore Chambermusic oder Namibia Crossings, hat mit seinem jüngsten Dokumentarfilm Sound of Insects - Report of a Mummy (dt. Das Summen der Insekten - Bericht einer Mumie) den Preis der europäischen Filmakademie, den "Prix Arte" für den Besten Europäischen Dokumentarfilm erhalten.

    Mit der Auszeichnung von Sound of Insects ergeht ein wichtiges Zeichen an die internationale Dokumentarfilmszene zur Öffnung ihres Genres. Liechtis Film, der Anfang des Jahres in Rotterdam Weltpremiere feierte und nun im Rahmen der DocAlliance bei DOK.Leipzig zu sehen ist, basiert auf der literarischen Bearbeitung eines authentischen Protokolls über einen, der sich in den Wald zurückzog und zu Tode hungerte. Die japanische Novelle Miira ni narumade von Shimada Masahiko wird im Wortlaut aus dem Off gesprochen (in der englischen Fassung ist es der Avantgarde-Filmer Peter Mettler, der dem Bericht seine Stimme leiht, in der deutschen der in Österreich und der Schweiz wirkende Schauspieler Alexander Tschernek), dazu sind Naturimpressionen aus einem Wald zu sehen, die assoziativ das Geschilderte aufgreifen, ohne es jedoch plump zu bebildern.

    Dieser Stream of Consciousness, eines absterbenden Bewusstseins, zieht als Wort- und Bildersog immer tiefer in den Bereich des nahenden Todes hinein. Ein Film, in dem die Wirklichkeit verlassen wird, und der nur auf der Ebene des zugrundeliegenden, authentischen Protokolls dokumentarisch genannt werden kann, ist der wichtigste europäische Dokumentarfilm des Jahres 2009. Wir gratulieren Peter Liechti und danken der Europäischen Filmakademie für ihre Wahl. — db

21.07.2009
  • Gerhard Friedl 1967-2009

    Die Dokumentarfilmszene verliert einen ihrer prononciertesten Vertreter

    Wie gestern erst im Münchner Kreis bekannt geworden, hat sich der in Berlin lebende österreichische Filmemacher Gerhard Friedl Anfang Juli das Leben genommen. Friedl, der in Wien Philosophie und in München an der HFF bei Helmut Färber Filmregie studierte, war einer der intellektuellsten Dokumentarfilmer der Szene. Sein Kurzfilm Knittelfeld - Stadt ohne Geschichte (1997) wurde mit dem Dokumentarfilmpreis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet. Mit seinem Langfilmdebüt Hat Wolff von Amerongen Konkursdelikte begangen? gewann er 2004 den ARTE-Preis für den besten deutschen Dokumentarfilm. Amerongen ist eine luzide Chronik über den kamikazehaften Aufstieg und Fall deutscher Wirtschaftsunternehmer und ein bestechend gut recherchierter, trocken-sezierend kommentierter und formal konsequent umgesetzter Essay. Friedls durchdringender Blick wird uns fehlen. — db

15.07.2009
  • Filmpaten gesucht

    Das UNDERDOX-Festival in München sucht finanzielle Unterstützung

    Das Independet-Filmfestival UNDERDOX in München, das seit vier Jahren experimentierfreudige Dokumentarfilme und dokumentarische Spielfilme zeigt, sucht dieses Jahr finanzielle Unterstützung durch Filmpatenschaften. Privatleute oder Unternehmer können sich ab einem Beitrag von 50 Euro einen Film aus dem Festivalprogramm auswählen und finanzieren dadurch die Vorführung mit. Mehr Informationen unter www.underdox-festival.de. — db

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