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Netzkunst - aufgepaßt! Was, ihr habt genug von Netzkunst und allem,
was dazu gehört? So schnell wird nicht aufgegeben. Jetzt ist Auseinandersetzung
angesagt. Diese Woche schreibt die Netz-Künstlerin Marlena Corcoran
über zwei Ihrer Projekte: Worst Case Scenarios
und The Plaintext Players. Was ihr von diesen haltet, das möchte
sie per e-mail gerne von Euch erfahren. Wer Marlena Corcoran übrigens
persönlich kennenlernen möchte, kann sie am kommenden Donnerstag
bei dem Html-Workshop zur Website von LaraCroft:ism
im Kunstraum erleben. |
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"A girl and a gun", ein Mädchen und eine Knarre sei alles, was man brauche, um gute Geschichten zu erzählen - also sprach Hollywoods Regiefossil John Sturges. Vielleicht liegt in dieser Weisheit bereits das ganze Geheimnis von Lara Croft. In kurzer Zeit entwickelte sich die junge virtuelle Britin, Hauptfigur des Computerspiels "Tomb Raider", zur Kultfigur. Wie Indiana Jones sucht die Action-Heldin nach verlorenen Schätzen und nimmt es mit hunderten von Grabräubern und anderen Schurken, aber auch mit Yetis und wilden Tieren auf. Bewegungsdrang und Killerinstinkt sind ihr gleichermaßen eigen, Lara schießt, springt und rennt; strenge Moral ist dabei ihre Sache nicht, ihr abenteuerliches Herz sitzt trotzdem auf dem rechten Fleck - Girl Power pur! So wurde diese Barbie der Computerfreaks schnell auch zum Objekt für Künstler und Kulturtheoretiker, zugleich hat auch die Werbung die Cyber-Amazone für sich entdeckt - Lara Croft ist ein Star, um deren Ruhm manche aus Fleisch und Blut die virtuelle Zauberfrau beneiden dürften. Eine Veranstaltungsreihe des "Kunstraum München" (LaraCroft:ism)
untersucht jetzt erstmals - in Deutschland jedenfalls, möglicherweise
überhaupt erstmals - die Bedeutungsspielräume und implizite Botschaften
der Figur und damit "virtuelle Körperkonzepte". Gezeigt werden diverse
Filme zum Thema der "hard girls", etwa "Thelma & Louise" und "Tank Girl",
außerdem stellt man Plakate, Bücher und Beispiele aus der Werbung aus,
schließlich haben Besucher die Möglichkeit, selbst "Tomb Raider" zu spielen.
Die Amerikanistin Randi Gunzenhäuser zeigte Lara Crofts Verwandtschaft mit anderen Frauenfiguren aus Schauerroman und Film (z.B. Jamie Lee Curtis in den HALLOWEEN-Sequels). Bemerkenswert: Auch Männer identifizieren sich mit dieser weiblichen Heldin. Gunzenhäusers Fazit: "Lara ist zwar eine Männerphantasie, aber zugleich auch ein ironisches Widerstandsmodell, in dem Verachtung traditioneller Frauenbilder deutlich wird." Das ist natürlich die entscheidende Frage. Wirft man einen Blick in das werbeheftartige Magazin des Herstellers, schleichen sich Zweifel ein, ob Lara wirklich so subversiv ist, wie es ihre Fans aus der linken Pop-Fraktion gerne hätten. Aber in jedemFall ist Lara Croft eine typische postmoderne Projektionsfläche, die quasi beliebige -also auch subversive- Interpretationsspielräume öffnet. Um sich eine eigene Meinung zu bilden, hilft nur eins: Hingehen! In diesem Zusammenhang sei auch nochmals hingewiesen auf unseren Lara Croft-Artikel vom Juni: Die Königin der Festplatten |
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