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04.01.2007
 
 
   

artechock präsentiert:
DREAM CUISINE (AJi)
Sonntag, 07.01.2007, 11:30 Uhr
Kino Neues Arena
München

 
Meisterin der Shandong-Küche:
Frau Hatsue
 
 
 
 

Liebe Freunde von artechock,

zum Jahresbeginn präsentieren wir am kommendem Sonntag eine besondere Kinoköstlichkeit, die wir auf dem Filmfestival von Marseille entdeckt haben und die nach Toronto, Sheffield, San Francisco, Tribeca, Berlin und Wien endlich auch in München zu sehen ist.

Die Japaner Sato Hatsue und ihr Mann Koroku, beide weit über 70, sind Meister der hohen Kunst der chinesischen Shandong-Küche. Sato wuchs unter der japanischen Besatzung in China auf und nahm, als die Kulturrevolution einsetzte und die Shandong-Küche verschmäht und vergessen wurde, die Rezepte mit nach Tokio. Jetzt wird auch in China „Shandong“ wiederentdeckt, und das Ehepaar ist eingeladen, die traditionelle Kochkunst an einer Meisterschule zu lehren. Auf den Reisen dorthin entdeckt Sato ihre alte Heimat wieder, und sie ist entschlossen, allein in das Land ihrer Kindheit zurückzukehren. In wunderschönen Bildern erzählt Li Ying ein dichtes Drama von Tradition, Aufbruch und Liebe im Fernen Osten.

"Sato Hatsue, 78, und ihr Mann Koroku, 72, betreiben mitten in Tokyo ein kleines, verstecktes Restaurant, das «Jinan House». Hatsue, geboren 1925 in der chinesischen Provinz Shandong, ist eine Meisterin der echten Shandong-Küche, eine traditionelle Art der Kochkunst, die sie auch nach 1948, als sie China in Richtung Japan verließ, pflegte.

1969, als im Zuge der Kulturrevoulution auch die Shandong-Küche in Misskredit geriet, eröffneten Hatsue und Koroku ihr Shandong-Restaurant in Tokyo. 1990, als die Satos schließlich von der chinesischen Regierung offiziell zu Meistern der Shandong-Küche erklärt wurden, begannen Hatsues jährliche Ausflüge zurück in ihre alte Heimat: Einmal im Jahr reisen die beiden nach China, um vor Ort die neuen jungen Meisterköche zu unterrichten.
Doch 2002 haben sich die Umstände erneut gewandelt: Hatsue entschließt sich, für immer in ihre alte Heimat Jinan zurückzukehren, doch der gebürtige Japaner Koroku ist gegen den Umzug. Auch in China haben sich die Zeiten verändert: Liu Guangwei, der Leiter des Oriental Gourmet College, in dem die Satos ihre Kurse abhalten, ist ein Verfechter der «Neuen Welle», die auch an der Kochkunst nicht vorübergeht. «Unabhängig davon, wie die Zeiten sich verändern, finde ich es unverzeihlich, Geld zu verdienen, indem man einzig und allein auf den Geschmack des Kunden Rücksicht nimmt», erklärt Koroku." (Viennale)

"Li Yings Film entwickelt den Kampf zwischen Tradition und Moderne ausschließlich und streng im Medium des Kampfs zweier Linien in der Kochkunst. Soll sich Shandong neuen Einflüssen öffnen, soll es mit der Zeit gehen oder festhalten am Erprobten? Die Sympathien des Publikums wie des Regisseurs sind klar auf Seiten der beiden unbeugsamen Alten. Li Yings Kamera klebt liebevoll an seinen beiden Protagonisten, inszeniert ein dichtes Küchen-Kammerspiel, in dem nichts zählt außer der Liebe der beiden zueinander und zu ihrem gemeinsamen Gott: der Shandonger Kochkunst. Nach über zwei kurzweiligen Stunden verlassen wir das Kino als dogmatische Verfechter der Tradition." (Christian Semler, taz)

Über den Regisseur: Li Ying ist 1963 in China geboren. 1984 begann er für China Central Television (CCTV) Dokumentarfilme zu drehen. 1989 übersiedelte er nach Japan und gründete 1993 die Produktionsfirma Dragon Films Inc., in deren Rahmen er 2H (1999), Flying, Flying (2001) realisierte.

Wir zeigen den Film in seiner japanisch-chinesischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Kino Neues Arena, Sonntagsmatinee, 7.1.2006
11.30 h mit Einführung und Foyergespräch, Karten zu 6 Euro unter
Tel. 089/260 32 65 oder an der Tageskasse am Veranstaltungstag ab 11 h

Die Artechock-Redaktion

Mit freundlicher Unterstützung der

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