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Theresienstadt sieht aus wie ein Curort

 
 
A 1997 - 50 Minuten -
Regie: Nadja Seelich
Kamera:
Drehbuch:
Besetzung:
 
 
 
 

In einem Prager Privatarchiv wurde vor kurzem einzigartiges Bild- und Tonmaterial gefunden, das das Leben im KZ Theresienstadt aus der Perspektive einer Frau, die in diesem Jahr 125 Jahre alt wäre, dokumentiert.

One-of-a-kind film, photographs and audio recordings were found recently in a private collection in Prague. This material documents life in the Theresienstadt concentration camp from the perspective of a women who would now be 125 years old.

BIO-FILMOGRAPHIE
Nadja Seelich

Geboren in Prag. Studium der Journalistik und Kultursoziologie an der Karls-Universität. Autorin zahlreicher Drehbücher und Regisseurin. Zusammenarbeit mit dem Regisseur, Kameramann und Produzenten Bernd Neuburger.

Filme (Buch und Regie):
1992 SIE SASS IM GLASHAUS UND WARF MIT STEINEN
1997 THERESIENSTADT SIEHT AUS WIE EIN CURORT

Biographie der Josefa Stibitzová:
Josefa Stibitzová wurde am 19.11.1873 als drittes von neun Kindern des Kaufmanns Josef Stein in Horitz (Böhmen) geboren. In der Familie wurde deutsch gesprochen, wie in den meisten Jüdischen Familien in Böhmen zu der Zeit.
Im Jahre 1898 heiratete sie den Bankbeamten Vladimir Stibitz. Die Eheleute lebten in Prag, wo auch ihre vier Kinder geboren wurden. Im Jahr 1908 übersiedelte Josefa Stibitzová mit ihrer Familie nach Kolin. Ihr Mann übernahm dort den Posten des Direktors einer der Fabriken der „Molassin-Werke“, die seinem Schwager Camillo Stein gehörten. Während der langen Krankheit ihres Mannes bis zu seinem Tod leitete Josefa Stibitzová die Fabrik.
Im März 1939 sind die deutschen Truppen in die Tschechoslowakei einmarschiert. Am 13.6.1942 wurde Josefa Stibitzová in das KZ Theresienstadt deportiert. Sie war 69 Jahre alt und krank. Dort begegnete sie ihren Geschwistern - bevor sie in die Vernichtungslager gebracht und dort ermordet wurden. Sie selbst hat - der „Logik“ der „Endlösung“ zum Trotz im Mai 1945 in Theresienstadt die Befreiung erlebt.
Nach dem Krieg hat Josefa Stibitzová nie mehr deutsch gesprochen. Josefa Stibitzová hat im Jahre 1948, kurz nach ihrem 75. Geburtstag ihre Erinnerungen an den Aufenthalt in dem KZ Theresienstadt auf ein Tonband gesprochen.
Diese Tonaufnahme ist der einzige Kommentar des Films und bestimmt sowohl seinen Inhalt wie auch die Dramaturgie, den Rhythmus und die Machart.

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