Münchner Freiheit - das sind Beobachtung, Skizzen und Szenen
aus dem Leben von sechs Menschen, die auf der Straße leben,
filmisch aufgezeichnet über einen Zeitraum von zwölf
Jahren. Sie handeln vom Altwerden auf der Straße, von einer
Liebesbeziehung, von medizinischer Selbstversorgung, von Freundschaften
und Zweckbündnissen, von verquerem Humor und einem ungeheuren
Lebenswillen trotz aller Unbill. Die Protagonisten sind nicht
einfach nur Obdachlose und Alkoholiker, sondern Menschen mit
Vergangenheit, die Fähigkeiten besitzen oder besaßen
und auch einmal Träume hatten von einem anderen Leben. Die
filmische Methode ist die des ‘direct cinema’, d.h. der Regisseur
war im Alltag der Protagonisten anwesend und versuchte, so wenig
wie möglich einzugreifen. Kaleidoskopartig formt sich aus
den Einzelszenen und individuellen Schicksalen das umfassende
Bild von der Existenz auf der Straße.
Liberty Square
Munich is a compilation of observations, sketches and scenes
dealing with the lives of six street people during a period of
twelve years. Pivotal point is the public square ‘Münchner
Freiheit’. It is a film about aging, about a love relationship,
about medical self-help, about friendship and strategic alliances,
about a sense of curious humour and, despite all the injustices,
an enormous will to live. The film’s protagonists are not just
homeless people and drunks but people with a past who have or
used to have skills and who dreamed of a different life. The
film style is in keeping with ‘direct cinema’, in other words,
the filmmaker was present in their everyday life, trying not
to disturb them to get an actual sense of their reality. Even
though different scenes are strung together, forming a larger
picture of life on the streets, the uniqueness of each individual
is not neglected.
BIO-FILMOGRAPHIE Harald Rumpf
Geboren
1955 in Reichenbach/Pfalz. 1975-78 Ausbildung als Journalist
und Fotograf, 1976 Mitbegründer der Produzentengalerie in
München. 1980-1982 Kameraassistent beim Bayerischen Fernsehen
und bei Industriefilmen. Seit 1981 Dozent für Fotografie
an einer Graphikschule und an der Akademie für Gestaltung.
Seit 1985 Dreharbeiten zu Münchner Freiheit. 1993 Gründung
der Münchner Obdachlosenzeitung „Biss“. Im Selbstverlag
erschien von ihm u.a. 1979 „Gesichter - Gesten - Momente“, 1984
„Die Münchner Privattheater 1977-84“, 1987 „Der eigenen
Haut am nächsten“ . Münchner Freiheit ist sein erster
Film.
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