Der Dokumentarfilm Knittelfeld untersucht das Stadtbild einer
kleinen Industriestadt in den Ostalpen. Zugleich erzählt
der Film die Geschichte einiger Verbrechen, die von Mitgliedern
der hier ansässigen Familie Pritz begangen wurden. Italo
Calvino hat bekanntermaßen definiert, eine Stadt bestünde
im Verhältnis der Abmessungen ihres Raumes zu den Ereignissen
in ihrer Vergangenheit. Die Abmessungen des Raumes: Die sich
gegenseitig überlagernden Funktionszusammenhänge der
einzelnen Zonen Knittelfelds sind zu unterschiedlich, als daß
ihnen eine gemeinsame Begegnungsebene und damit ein gemeinsames
Maß überhaupt noch unterlegt werden könnte. Die
Ereignisse der Vergangenheit: Die legendären Knittelfelder
Ereignisse sind in ihrem Umfang zu monströs, um mit dem
Raum ein konkretes Verhältnis haben zu können; als
Mythen aber übertrumpfen sie das Stadtbild.
A portrait
of a small town in Austria: Knittelfeld in smooth pans or fixed
stares, revealing the small town as a rank growth in which the
local authorities have achieved only a minimum of order - traffic
lights and signs, fire station, emergency services. In addition,
the places of public life - inns, shopping centres, park places,
schools and especially the military airport with which this region
is generally associated in Austria itself. Throughout the
film members of a family, the Pritz family, commit various crimes
of differing dimensions. The estalished facts of the cases and
the public opinion about them become superimposed, factual truth
and meaning separate. The film does not tell the history of
the town of Knittelfeld, but rather the history of a town like
Knittelfeld.
BIO-FILMOGRAPHIE GERHARD BENEDIKT FRIEDL
Studium
der Philosophie in Wien, zurzeit Student an der Hochschule für
Fernsehen und Film in München; Film- und Fotokritik in Printmedien.
Film: 1997 KNITTELFELD
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