Im Herbst 1989 verlor der damals 50jährige alleinstehende
Schleswiger Landwirt Bernhard Haar durch eine von der örtlichen
Raiffeisenbank betriebene Zwangsversteigerung seinen Hof mit
dazugehörigem Wohnhaus, Land, Vieh, Scheunen, Stallungen
und Maschinenpark. Seitdem lebt er auf einem bei der Versteigerung
vergessenen Weidenzipfel an der Bahnlinie Kiel-Flensburg, wo
er zunächst einen Blechcontainer, dann einen soliden Scheunenbau
errichtet hat. Eine Sozialwohnung in der Stadt lehnt er ab. Stattdessen
kämpft er mit der Hartnäckigkeit eines Michael Kohlhaas
und den Mitteln eines Don Quijote um ein vermeintlich weiterbestehendes
Besitzrecht bzw. um eine angemessene Entschädigung. Er fühlt
sich im Recht, denn für den Verlust seines Hofs macht er
ein betrügerisches Komplott seiner Bank verantwortlich.
Die Filmemacher begleiten Bernhard Haar bei den Verrichtungen
seines Alltags, den Auseinandersetzungen mit den Behörden
und den Begegnungen mit den Nachbarn. Dabei lassen sie ihn die
Geschichte aus seiner Sicht erzählen.
In the fall of 1989
Bernhard Haar, an unmarried, then 50-year-old Schleswig farmer,
lost his farmstead together with his house, land, animals, barns,
stalls and machinery through a compulsory auction when the Raiffeisenbank
foreclosed his mortgage. Since then he lives on a strip of land
along the Kiel-Flensburg railway line that was forgotten during
the auction. At first he lived in a metal-sheet hut, but then
built a solid barn on the property. He refuses to accept a council
flat in the city. Instead he fights with the stubbornness of
a Michael Kohlhaas and the means of a Don Quixote for the right
to stay on the land or to receive equivalent compensation. He
believes he is in the right and accuses the bank of a fraudulent
conspiracy. The filmmakers accompany Bernhard Haar on his everyday
chores, during his confrontations with the authorities and his
dealings with his neigbours. They let him tell his own story.
BIO-FILMOGRAPHIE Harriet
Kloss
Geboren 1963 in Berlin; Ausbildung zur Fotografin und
Arbeit als Kameraassistentin, danach als Regieassistentin und
freischaffende Filmemacherin in Berlin. Mitbegründerin der
Pinguin Filmproduktion mit den Schwerpunkten Dokumentar-, Kurzspielfilm,
auch Industrie- und Imagefilm.
Filme (Auswahl): 1986 MEMORY
PARTY 1987 EIN ENGLISCHER SOMMER 1990 ABSATZ 1990 BIETE
... 1991 ANDRÉ RIVAL - FOTOGRAF 1992 MARATHON UND MEHR
... 1993 THE ROSE OF TRALEE 1994 ICH LOBE DAS WORT - MYTHOS
UND WIRKLICHKEIT DER WALDORF-SCHULE 1997 DAT GEIT LOS
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