Die intime Geschichte zweier Frauen, die einen Krieg über-lebt
haben, in dem Vergewaltigung eine ebenso gebräuch-liche
Waffe war wie Munition oder Bomben. Jadranka öigelj und
Nusreta Sivaõ, Freundinnen von Kindheit an und Juri-stinnen von
Beruf, führten das normale Leben moderner Frauen in Bosnien-Herzegowina,
bis eines Tages ihre Nach-barn zu ihren Peinigern wurden. Der
Film beschreibt die Veränderung, die in diesen Frauen vorgeht,
als sich ihr persönliches Ringen ums Überleben in einen
großangelegten Kampf für Gerechtigkeit auswei-tet.
Ihre Mission ist es, dafür zu sorgen, daß Vergewalti-gung
in das internationale Lexikon der Kriegsverbrechen aufgenommen
wird. Dank ihrer mutigen Aktivitäten stehen ihre Folterer
nun vor dem Internationalen Kriegsgericht. Im Juni 1996 bestimmte
das Internationale Tribunal der Vereinten Nationen zum ersten
Mal in der Geschichte, daß Vergewaltigung nicht wie in
vorangegangenen Nach-kriegsgerichtsverhandlungen als eine Randerscheinung
des Krieges toleriert wurde. Es wird sich noch herausstel-len
müssen, ob die, die der Vergewaltigung für schuldig
be-funden werden, auch wirklich verurteilt werden.
BIO-FILMOGRAPHIE
MANDY JACOBSON
In Südafrika geboren und dort aufgewach-sen.
Produziert seit 1991 Kurzfilme und Musikvideos. Außerdem
ein wöchentli-ches Kulturprogramm für das Südafrika-nische
Fernsehen. Calling the Ghosts ist ihr erster abendfüllender
Dokumentarfilm, Pilotprojekt für eine längere Serie,
die sich mit dem Thema Frauen und Gewalt in Kriegs- und Friedenszeiten
beschäftigt. 1996 CALLING THE GHOSTS
KARMEN JELINöiö In
Kroatien geboren und in den USA auf-gewachsen. Studium von Film
und „Inter-nationalem Menschenrecht" (Advocacy for Human Rights).
Seit 1991 aktiver Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen in den
USA, in Ex-Jugoslawien und im übri-gen Ausland.
Filme 1990
CALLING ALL STARS 1996 CALLING THE GHOSTS
(Katalog des
12. internationalen
Dokumentarfilmfestivals)
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