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Boxen... und sonst gar nichts

 
 
D 1998 - 69 Minuten -
Regie: Walter Krieg
Kamera:
Drehbuch:
Besetzung:
 
 
 
 

Jürgen Brähmer gilt als eines der raren, großen Talente des deutschen Boxsports - von der letzten Junioren-WM in Havanna kam er als einer von zwei Europäern zurück, die in Kuba Weltmeister wurden. „So einen wie ihn kriegt man nur alle zehn Jahre“, schwärmt der Schweriner Trainer Karsten Röwer über die Fähigkeiten seines Schützlings. Aber als dessen Bewährungshelfer weiß der Coach auch, daß Jürgen nur sehr bedingt als Vorzeigeathlet gelten kann. Mehrfach vorbestraft wegen Körperverletzung und Autodiebstahl, ist für den heute 19-jährigen der Sport die einzige (und vorerst letzte) Chance, der vorgezeichneten kriminellen Karriere zu entrinnen.
Für Jürgen ist der Faustkampf längst zur Metapher für das Leben selbst geworden.
Der Film stellt einen jungen Mann vor, der außerhalb der Ringseile das Schicksal vieler seiner Generation teilt. Denn Arbeitslosgkeit, Alkohol und das Fehlen von Lehrstellen gehören zum Alltag von Brähmers Freunden in Mecklenburg wie Perspektivlosigkeit und Affinität zum Rechtsradikalismus. Entstanden ist das ambivalente Portrait eines Jungen, der sich buchstäblich durchs Leben boxt. Die Hauptdrehorte für diesen Film waren Schwerin, Havanna auf Kuba und Stralsund.

Jürgen Brähmer is one of the rare German boxing talents. He returned from the last junior world championship in Havana as one of only two Europeans who became world champions in Cuba. „You get someone like him only every ten years“, coach Karsten Röwer of Schwerin enthusiastically says about the skills of his protégé. Yet as one of Jürgen’s probation officers the coach also knows that he can only partly be seen as a model athlete. Having been previously convicted because of physical injury and car theft, boxing is the only and (presently the last) chance for the now nineteen-year-old to escape a career as a criminal.
Boxing has long become a metaphor of life itself for Jürgen. The film presents this young man who, outside of the ring, shares the fate of many others of his generation. In fact, unemployment, alcohol, and lacking positions for apprentices are part of everyday life of Brähmer’s friends, as well as a lack of perspectives and an affinity to right-wing radicalism. This film has become an ambivalent portrait of a young man who literally boxes himself through life. The main locations for shooting were Schwerin, Havana, and Stralsund.

BIO-FILMOGRAPHIE
Walter Krieg

Geboren 1949, Absolvent der Berliner Filmakademie.

Filme (Auswahl):
1973 DIE ENTEIGNUNG
1980 GEGENÜBERSTELLUNG
1986 5 RINGE UNTERM HAKENKREUZ ....
versch. FILMPORTRAITS
.... DER BERLINER SPORTPALAST
1993 AUF DER SPUR DES TODES
1991-94 SACHSENHAUSEN
1997 GURKENFLIEGER
1998 BOXEN ... UND SONST GAR NICHTS

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