Gwen Welles war eine Schauspielerin, die als junge Frau vor allem
durch ihre darstellerische Leistung in Robert Altmans Klassiker
Nashville (1974) bekannt wurde. 1992, im Alter von 42 Jahren,
erkrankte sie an Krebs. Donna Deitch machte ihre Bekanntschaft,
als sie die Schauspielerin für ihren Film Desert Hearts
engagierte. Als die Krankheit diagnostiziert wurde, war die Freundschaft
der beiden Frauen so eng, daß Gwen Welles sich bereit erklärte,
an einer Dokumentation über ihr Leben und Sterben mitzuwirken. In
informellen Gesprächen ließ sie sich darauf ein, über
ihre unmittelbare Situation und die Entscheidungen, die sie angesichts
der fortschreitenden Krankheit fällen mußte, zu sprechen. Gwen
Welles hatte sich lange mit Selbstmordgedanken getragen, die
nicht zuletzt im Zusammenhang mit ihrem Drogenmißbrauch
entstanden waren. Die Konfrontation mit der Krebsdiagnose erschien
ihr zunächst wie die ultimative Erfüllung ihrer Todesphantasien. Schließlich,
von der Krankheit deutlich gezeichnet, entwickelte sie einen
Überlebenswillen, der sie selbst überraschte. So berichtet
sie in diesem Film mit radikaler Offenheit davon, was es bedeutet,
langsam zu sterben - körperlich, geistig und seelisch. Und
bezieht die Zuschauer in Betrachtungen ein, die normalerweise
allein der Privatsphäre zugeordnet werden.
BIO-FILMOGRAPHIE Donna
Deitch
Geboren 1949 in San Francisco. Studium an der humanistischen
Fakultät der University of California in Berkeley, anschließend
Filmstudium an der UCLA. Vor ihrem Debütfilm Desert Hearts
(1986), drehte sie mehrere Experimental- und Kurzfilme. Neben
weiteren Spielfilmen sind auch zahlreiche Pilotfilme und Episoden
für Fernsehserien unter ihrer Regie entstanden. Arbeitet
auch als Kunstfotografin und lehrt an der UCLA im Fachbereich
Film.
Filme: 1986 DESERT HEARTS 1988-97 mehrere TV-Filme
und TV-Serien 1993 CRIMINAL PASSION 1995 E.R. 1995 N.Y.P.D.
BLUE 1995 MURDER ONE 1997 ANGEL ON MY SHOULDER
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