Ein vierstündiges Portrait von Johan van der Keukens Heimatstadt
Amsterdam und seinen Einwohnern: Die Kamera gleitet auf dieser
labyrinthähnlichen Reise gelassen durch die Kanäle
der Stadt, durch die Straßen und über die öffentlichen
Plätze. Unterwegs trifft er alteingesessene und zugezogene
Amsterdamer, verschiedene Einwohner aus allen vier Ecken der
Welt, und unternimmt mit ihnen „eine Reise um die Welt in seiner
eigenen Heimatstadt." Der Held im Film ist Khalid, ein junger
marokkanischer Mopedkurier, der den Zuschauer auf seine Fahrten
durch die Stadt mit seiner wertvollen Ladung von Filmen und Photographien
mitnimmt. Entsprechend dem Umstand, daß Amsterdam ein Weltdorf
ist, spielt auch der Film zum großen Teil in der Welt:
Johan van der Keuken verfolgt mehrere Spuren bis zu ihrem Ursprung
zurück, der von der Stadt weit entfernt liegt. Er folgt
dem tschetschenischen Geschäftsmann Borz-Ali in das Nachkriegs-Grosny.
Er begleitet Roberto in das Dorf seiner Kindheit in Bolivien,
wo dieser seine Mutter besucht, die ihn längst totgeglaubt
hatte. Eine jüdische Frau und ihr Sohn besuchen das Haus,
in dem sie ihn nach schmerzhafter, dreijähriger Trennung
nach dem Krieg wiederfand. Zugleich bietet er auch eine musikalische
Reise, von DJ 100 % Isis und ihrer House Music bis zu einer ghanesischen
Trauerfeier und zu Riccardo Chailly im Concertgebouw. Ein liebevolles
Portrait der Stadt Amsterdam, die seit Jahrhunderten so vielen
Unterschlupf gewährt und dabei den Charme eines Dorfes beibehalten
hat.
BIO-FILMOGRAPHIE JOHAN VAN DER KEUKEN
Geboren
1938 in Amsterdam. Im Alter von zwölf Jahren begann er mit
dem Photographieren, und 1955 veröffentlichte er sein erstes
Photobuch ‘Wir sind 17’. 1956 erhielt er ein Stipendium vom IDHEC
(Institut des Hautes Etudes Cinématographiques in Paris. Seitdem
beschäftigt er sich als Regisseur und Photograph mit dem
Thema ‘Wahrnehmung der Realität.’ Er verfaßt Filmkritiken
für eine Anzahl von Zeitungen und schreibt seit 1977 regelmäßig
für die Kolumne ‘Aus der Welt der Freiberuflichen’ in der
niederländischen Zeitung ‘Skrien’.
Filme: 1957-60
PARIS A L’AUBE 1960 SUNDAY 1960-63 A MOMENT’S SILENCE
1962 YRRAH; TAJIRI; OPLAND; LUCEBERT, POET-PAINTER 1963
THE OLD LADY 1964 INDONESIAN BOY BLIND CHILD 1965 BEPPIE
FOUR WALLS 1966 HERMAN SLOBBE/ BLIND CHILD 2 1967 A FILM
FOR LUCEBERT BIG BEN/BEN WEBSTER IN EUROPE 1968 THE SPIRIT
OF THE TIME THE CAT 1970 VELOCITY 40-70 BEAUTY 1972 DIARY
1973 THE WHITE CASTLE BERT SCHIERBEEK/ THE DOOR; VIETNAM
OPERA; THE WALL; THE READING LESSON 1974 THE NEW ICE-AGE
FILMMAKER´S HOLIDAY 1975 THE PALESTINIANS 1976 SPRINGTIME
1978 FLAT JUNGLE 1980 THE MASTER AND THE GIANT 1980-81
THE WAY SOUTH ICONOCLASM 1982 DE BEELDENSTORM 1984 TOYS;
TIME 1986 I LOVE $ WET FEET IN HONKONG THE UNANSWERED QUESTION
1988 THE EYE ABOVE THE WELL 1989-90 THE MASK 1990
FACE VALUE 1992-93 BRASS UNBOUND 1993 SARAJEVO FILM FESTIVAL
FILM 1994 TONI’S BIRTHDAY ON ANIMAL LOCOMOTION LUCEBERT,
TIME AND FAREWELL 1996 AMSTERDAM GLOBAL VILLAGE
(Katalog
des 12. internationalen
Dokumentarfilmfestivals)
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