Das ist uns auch schon länger nicht passiert: Wir haben gar
nicht viel zu sagen. Nein, wirklich nicht. Weil: Das Wichtigste
ist immer noch Hitchcock-Retro (und wird's für ein paar Wochen
bleiben), und da haben wir ja letzte Woche schon viel gesagt. Dann
müssten wir Ihnen freilich dringend den neuen Woody Allen, SWEET AND LOWDOWN, empfehlen,
aber das tut der Herr Oehmann ja bereits eloquent. Zum Programm des
Werkstattkinos würden wir gerne, können aber aus hier nicht zu
erörternden Gründen nicht und müssen es mit einem: "Alle, die mit
Sixties und Kino irgendwas anfangen können, sollten mal hinschauen"
belassen. Drum mal was anderes - eine simple Service-Leistung.
Im Gasteig nämlich läuft von Donnerstag bis Sonntag eine "Hommage
an den jungen Deutsch-Türkischen Film". Und das Programm sei Ihnen
nun an dieser Stelle verraten:
Do. 19:00: YARA, BRD 1996, Regie: Yilmaz Arslan Do.
21:00: ICH CHEF, DU TURNSCHUH, BRD 1998, Regie: Hussi
Kutlucan Fr. 19:00: GESCHWISTER - KARDESLER, BRD 1996,
Regie: Thomas Arslan Fr. 21:00: DEALER, BRD 1998, BRD
1998, Regie: Thomas Arslan Sa. 16:30: Kurzfilmprogramm,
4 Filme von Ayse Polat, Fatih Akin und Yüksel Yavuz, Eintritt
frei! Sa. 19:00: APRILKINDER, BRD 1999, Regie: Yüksel
Yavuz Sa. 21:00: DIE AUSLANDSTOURNEE, BRD 1999, Regie:
Ayse Polat So. 19:00: KURZ & SCHMERZLOS, BRD 1998,
Regie: Fatih Akin So. 21:00: LOLA UND BILIDIKID, BRD
1998, Regie: Kutlug Ataman
Allessamt im Vortragssaal der Bibliothek. Schau'n Sie halt mal
hin, wenn Sie Zeit und Lust haben.
Einer, der immer was zu sagen hat, wenn auch selten in den von
uns so gerne hervorgebrachten, nicht endendwollenden Wortströmen,
sondern mehr so auf den Punkt, knapp und treffend und weniger in
die Breite als in die Tiefe gehend (nicht, dass unsere Breite nicht
selbstverständlich auch immense Tiefe hätte, aber... - da, sehen
Sie, schon ist's uns beinahe wieder passiert), viel zu sagen also
eher vom Gehalt her denn von der Textmenge, das ist der Herr
Oehmann. Der sagt einiges, wenn der Tag lang ist. Sachen wie
"Grießbrei". Oder "Rembremerding". Dann lacht er auch mal wieder
gerne. Oder hüpft (das aber eher selten). Und sagt auch
beispielsweise: "Jetzt bin ich wieder zulange gesessen und hab'
Kreuzweh," der Arme. Auch "Lecker Nudeln" haben wir erst unlängst
aus seinem Munde gehört (also die Worte, nicht die Teigwaren
selbst, dass da keine Missverständnisse aufkommen). Und statt
"Penny-Markt" hat er gestern erst "Penis-Markt" gesagt, der alte
Scherzbold. Ja, so einer ist er, der Herr Oehmann. Sie aber
kennen und schätzen ihn vor allem wegen jenem mittlerweile
nachgeradezu ("nachgeradezu" ist ein schönes Wort, das wir jetzt
vom Herrn Oehmann noch nicht gehört haben - warum eigentlich?)
klassischen Satz der Weisung, den er hier tapfer Woche für Woche
Ihnen als haltgebendes Geleit mit auf den Wege... (Mist, wenn wir
jetzt "gibt" schreiben, ist's eine unschöne Wortwiederholung, wegen
dem blöden "haltgebend"... - schnell, ein anderes Verb, irgendeins,
wurscht ob's passt, schön muss es sein...) eskamotiert. Und den
er nun wieder in unsere andächtig lauschenden Ohren sagt:
"Samstag Fußball, Sonntag Lindenstraße."
Viel Spaß dabei wünscht Ihnen,
Die
Artechock-Redaktion
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