"Fargo", "Blood Simple", "Barton Fink"
und so weiter – die Filme der Coen-Brüder markieren Höhepunkte des
Kinos der letzten 10 Jahre. Eine merkwürdige Landschaft entfalten
die Filme des Brüderpaars. Ihr Name garantiert Stil, Originalität
und Witz. Neben Quentin Tarantino sind sie wohl die derzeit
eigenständigsten Filmemacher Hollywoods.
Die Coens erzählen Geschichten von ganz normalen Menschen, all
american people, natural born loosers, die sich nach Konformität
sehnen, ihr Amerika ist ein dünn besiedelter middle-west, der von
Minnesota bis nach Arizona reicht - aber auch die Metropolen L.A.
und New York. So geschwätzig die Menschen in Tarantinos Filmen
sind, so schweigsam sind sie bei den Coens. Sarkasmus, Ironie,
aber niemals Verachtung prägen diese Epen der Einsamkeit. Zum
Coen-Feeling gehören auch sehr stilisierte, komplizierte
Erzählstrukturen, literarische Bezüge und vieles mehr, das nicht
nur ausgemachte Filmfreaks erfreut.
In den nächsten Wochen haben Coen-Fans und solche, die es werden
wollen, im Filmmuseum Gelegenheit, die Coen-Filme erstmals oder zum
Xten Mal anzusehen. Eröffnet wird die Reihe am Samstag mit einem
Vortrag von Georg Seeßlen.
Rüdiger Suchsland
PS:
Seeßlen und der Frankfurter Filmkritiker Peter Körte haben
auch gerade ein Buch über das geniale Brüderpaar geschrieben:
Peter Körte/ Georg Seeßlen (Hg.): "Joel & Ethan
Coen" Bertz Verlag Berlin 1998 287 Seiten DM 29.80
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