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Filmland Presse vor dem Aus

  06.03.1997
 
 
 
  Nachdem seit geraumer Zeit über der Lupe 2 das Damoklesschwert an einem hauchdünnen Faden hängt, der schon mehrmals so gut wie gerissen schien, droht den Münchner Cineasten nun der endgültige Verlust einer weiteren, liebgewonnenen Institution:
die Filmland Presse steht vor dem Aus; nein, eigentlich schon mehr mittendrin, und sie ließe sich wohl nur noch durch ein kleines Wunder retten.

Daß mit einem Filmbuchladen, der sich vor allem auf schwer zu findende, vergriffene und ausgefallene Titel spezialisiert und einen Verlag für cineastische Literatur angegliedert hat, keine großen Reichtümer zu verdienen sind, ist ja einsichtig, wenn auch schade. Lange Zeit litt das Geschäft auch noch unter seiner ehemals versteckten Lage (Aventinstr.), seiner utopischen Preisgestaltung und den nicht gerade zum Kauf animierenden Launen des Betreibers. Doch nach der Übernahme durch einen neuen Besitzer schien Besserung eingetreten, und man hätte meinen sollen, daß in einer Großstadt wie München ein solches Unternehmen zumindest überlebensfähig sei.
Der Umzug in neue Räume in einem städtischen Gebäude am Rindermarkt hatte zwar den Nachteil, daß die einst unvergleichliche Auswahl aus Platzgründen etwas reduziert werden mußte, aber dafür den Vorzug einer deutlich geringeren Miete und einer zentraleren Lage in unmittelbarer Nähe zum Filmmuseum.

Der Grund, warum die Filmland Presse nun unmittelbar davorsteht, Bankrott anmelden zu müssen, waren dann auch schlicht die Schulden, die sich aus ihrer früheren Inkarnation angehäuft hatten.

Doch die Lage ist momentan zwar mehr als ernst, aber nicht völlig hoffnungslos. Noch besteht eine geringe Chance, den Laden zu retten, und für den Filmfreund damit auch die Möglichkeit, außerhalb von Bibliotheken an all jene wunderbare Filmliteratur zu kommen, die sich jenseits von "Der Roman zum Film" und schlechten Taschenbuchübersetzungen mittelmäßiger Schauspieler-Biographien bewegt, wie sie in den übrigen Buchläden zu finden sind.

Nicole sagt: "Da müssen wir helfen!!!"
Thomas sagt Euch wie:

Was die Filmland Presse benötigt ist logischerweise Geld. Und für alle, die neben regem Interesse am Film auch selbiges haben sollten, gibt es zwei Möglichkeiten, es dem guten Zweck zukommen zu lassen.
Am einfachsten begibt man sich in den Laden (Rosental 16, auf der Rückseite des Stadtmuseums unter den Arkaden) und kauft Bücher. Das lohnt sich jetzt besonders, da Ausverkaufsstimmung herrscht und manch einmaliges Schnäppchen zu machen ist. Daß viele der raren und schönen Exemplare zu Spottpreisen verhökert werden müssen, betrübt das Herz, aber freut den Geldbeutel. Der Laden ist nun doch immerhin den März über noch a) existent und b) geöffnet, und das meines Wissens nach jeden Tag bis 19 Uhr. Kommt auf diese Weise genug Geld zusammen, um die Miete zu bezahlen, so ließe sich das Leben des Ladens immerhin noch um einen weiteren Monat verlängern.
Für Leute, die deutlich mehr Geld zur Verfügung haben(so um die DM 10.000), gäbe es noch die Möglichkeit, sich als Finanzier an der Rettung der Filmland Presse zu beteiligen. Die GmbH sucht händeringend noch mehrere Leute, die an einer Beteiligung interessiert wären. Fänden sich davon genügend, so ließe sich das Unternehmen auch längerfristig und (hoffentlich) dauerhaft vor dem Konkurs bewahren.

Und da wir schon online sind: alle, denen die Filmland Presse am Herz liegt, könnten im Netz an geeigneten Stellen auf die derzeitige Lage hinweisen.

Wer Näheres wissen möchte, kann sich an die Filmland Presse selbst wenden, Rosental 16, 80331 München, Tel./Fax: 089-2603577.

Als denn, Cineasten, Movieheads und FilmfreundInnen, frisch ans Werk, und mit etwas Glück erweist sich der deutsche Schlager einmal mehr als Quell von Weisheit und Wahrheit: Wunder gibt es immer wieder...

Thomas Willmann

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