Workaholic

Deutschland 1996 · 89 min. · FSK: ab 12
Regie: Sharon von Wietersheim
Drehbuch:
Kamera: Gerard Vandenberg
Darsteller: Tobias Moretti, Christiane Paul, Juraj Kukura, Ralf Bauer, Nadeshda Brennicke u.a.

Die Beziehung von Rhoda und Max leidet an Maxens beruf­li­chem Enga­ge­ment. Als er sie einmal zu oft versetzt, beschließt Rhoda, sich um ihre eigene Karriere zu kümmern und sich einen Liebhaber zu suchen. Beides klappt.

Nichts­wür­diger, verwün­schens­werter, erbärm­li­cher Dreck.

Es muß ja offen­sicht­lich irgendein sehr drin­gendes Bedürfnis im Lande bestehen bei den Sams­tag­abend­pop­corn­fres­sern, die eigene Unzu­läng­lich­keit auf der großen Leinwand vorge­führt zu bekommen, sonst würden diese mittel­mäßigen bis unsäg­li­chen Fern­seh­film­chen kaum in die großen Kino­paläste geraten. Da wird also nun so lange nach dem Wortmann-Rezept gebacken, bis endgültig allen schlecht geworden ist. Soll er doch ruhig verdunsten, der deutsche Film, dann haben wir wieder Zeit zum Lesen.

Diese Hoffnung findet neue Nahrung, denn irgendein geld- und karrie­re­geiles Pack, die Namen sind tunlichst zu verschweigen, hat sich da mit Workaholic ein beonders nieder­träch­tiges Lust­spiel­frag­ment zuam­men­ge­schus­tert. Der Gute Ton und die ange­bo­rene Scheu vor extremen Kraft­aus­drü­cken verbieten es, die einfalls­lose, verlogene, hirn­ver­brannte und auch noch lang­wei­lige Story genauer nach­zu­er­zählen. So viel muß reichen: Schicke Wohnung, junge Liebe, Klavier­musik bei Tren­nungs­schmerz, Quoten­schwule, Karrie­re­druck, Rockmusik bei Kame­ra­fahrten, Geschlechts­ver­kehr an unge­wöhn­li­chen Schau­plätzen und ein süßer, kleiner Hund.

Zwei Aussagen der Regis­seurin: 1. »Wir zeigen die Dinge, wie sie sind.« Eine knir­schende Unver­schämt­heit von einer Lüge. 2. »Wir sind frecher.« Das ist wahr, zwar nicht in den Details, dafür aber im Gesamt­werk. Stan­dard­schlußatz: Sollte Workaholic an der Kinokasse erfolg­reich sein, was Gott verhüten möge, dann hat das Vaterland nach dem Superweib und Schlafes Bruder nicht trotz, sondern gerade wegen dieses Erfolges einen neuen kultu­rellen Tiefpunkt erlangt. Danke.