Deep Impact

USA 1998 · 120 min. · FSK: ab 12
Regie: Mimi Leder
Drehbuch: ,
Kamera: Dietrich Lohmann
Darsteller: Téa Leoni, Robert Duvall, Morgan Freeman, Maximilian Schell u.a.

Der Messiahs rettet die Welt, dann wäscht die Sintflut die Verderbten hinweg, und am Schluß stehen Adam und Eva und ihr Kind – und sehet, sie waren ohne Sünde: Wenn Amerika an Selbst­zwei­feln krankt, muß die Heils­ge­schichte kurzer­hand neu geschrieben werden.

Zwei Teenager stehen in einem Feld in Virginia (klar – soll doch auch die Sied­lungs­ge­schichte der USA neu aufge­rollt werden) und betrachten den Ster­nen­himmel. Durch Teleskope, die auch noch mit unhand­li­chen Kameras versehen sind. Und da liegt das Problem. Denn jede mediierte Wahr­neh­mung, so läßt uns Deep Impact schnell wissen, ist böse. Wer Gottes schönen Kosmos nicht unver­mit­telt durch seine gott­ge­ge­benen Sinne betrachtet, muß bestraft werden.
Die Teenager entdecken einen Kometen. Sie schicken ein Photo davon an einen Astro­nomen, und dem sagen seine Computer, daß sich der Himmels­körper auf Kolli­si­ons­kurs mit der Erde befindet. Die Welt muß sofort alarmiert werden, doch leider will der Wissen­schaftler sich dafür moderner Kommu­ni­ka­ti­ons­tech­no­logie bedienen. Mediierte Kommu­ni­ka­tion freilich ist böse: Weil e-mail und Mobil­te­lefon versagen, stirbt der Astronom Sekunden später bei einem Auto­un­fall. Deep Impact ist, vor allem, ein deut­li­cher Film.

Nach dieser Einstim­mung lernen wir unsere Prot­ago­nistin kennen, und wenn wir aufgepaßt haben, schwant uns nichts Gutes: Jenny Lerner (Téa Leoni) ist Fern­seh­re­por­terin. Und daß sie somit stell­ver­tre­tend am Übel der Welt Schuld trägt, ist in diesem Film unaus­weich­lich.
Daß die heutige Welt verderbt ist und der apoka­lyp­ti­schen Erneue­rung bedarf – das ist für Deep Impact so evident, daß es dafür gar keinen Beleg innerhalb des Werks mehr braucht. Und ebenso selbst­ver­s­tänd­lich ist, daß die Probleme der Welt als Probleme der ameri­ka­ni­schen Familie auftreten.
Ein Photo aus Jennys Kindheit macht klar, wo der Traum von der Nuklear­fa­milie aus dem Ruder gelaufen ist: Es zeigt sie mit ihrem Vater am Strand – Mutter ist nicht zu sehen. Denn Mutter muß hinter der Kamera stehen, um das Bild überhaupt machen zu können. Der tech­ni­sierte Vorgang der Abbildung zerreißt die Familie – Medium frißt Mutter.

Der Komet naht, aber noch besteht Hoffnung: Im Mittel­westen buddelt man eine modernes Äqui­va­lent der Arche Noah in den Sandstein, während gleich­zeitig die NASA an einem Plan arbeitet, der bei Gelingen den Bau dieser Anlage zur über­flüs­sigen Vorsichts­maß­nahme machen würde.
»Messiah« heißt das Raum­schiff, das den Kometen abfangen soll – und weil auch das Deep Impact nicht deutlich genug ist, wird der Komman­deur der Mission (Robert Duvall) »Fish« genannt. (Immerhin – er muß nicht in Kreu­zi­gungs­pose sterben.) »Fish« war der letzte Astronaut, der auf dem Mond spaziert ist – der letzte Jünger also des ameri­ka­ni­schen Messias Kennedy und seiner New Frontier.

Die schi­zo­phrene Logik des Films diktiert es, daß die »Messiah« dafür zu sorgen hat, daß nicht nur die Rettung der Mensch­heit (sprich: Nord­ame­rikas) sicher­ge­stellt wird, sondern auch ein kleines bißchen Jüngstes Gericht – so manches will Deep Impact aus seiner Welt gründlich entfernt wissen.
Und so muß die Flutwelle zuschlagen, und es gibt keine Frage, welchen Ort sie als erstes treffen muß: Noch bevor sie das dekadente New York und die Frei­heits­statue als Zeichen der alten U.S.A. hinweg­fegt, muß sie jenen Ort auslö­schen, den Deep Impact zum verdich­teten Symbol für die unver­zeih­lichste Verlet­zung des ameri­ka­ni­schen Traums erkoren hatte – am Strand aus dem Photo steht Jenny, in den Armen ihres Vaters, und sagt »Daddy!«, bevor der Schoß von Allmutter Ozean beide verschlingt.

Kurz vor Schluß des Films blicken die zwei Teenager vom Beginn wieder in den Himmel – aber mit bloßem Auge, und auch sonst ist alles anders: nun sind sie verhei­ratet, vor ihnen erstreckt sich eine von der Flut rein­ge­wa­schene Land­schaft, und sie haben ein Kind. Und zwar – Wunschi­deal unzäh­liger ameri­ka­ni­scher Filme – ohne sich dafür fleisch­li­cher Wollust hinge­geben zu haben: Es ist die vor kurzem geborene Schwester des Mädchens, »gestiftet« von ihren selbstlos sich opfernden Eltern.
Ein Garten Eden ohne Erbsünde – was für ein Ausgangs­punkt für diese neue Neue Welt.
Ganz zu Ende dann noch ein weiser Vater: Der Präsident (er hat überlebt – »People need conti­nuity«, wie es einmal so schön heißt) spricht zu seinem Volk. Das hat sich in den Ruinen von Washington, D.C., millio­ne­n­en­stark um ihn versam­melt, um seinen salbungs­vollen Worten vom Neubeginn zu lauschen – und weit und breit keine Kamera, kein Tele­prompter, kein Fernseher in Sicht.

Wo das Feindbild liegt, ist mithin mehr als deutlich. Das wahrhaft perfide an dem Film jedoch ist, daß er keine eigent­li­chen Böse­wichte kennt: Auch jene Figuren, die im Eugenozid von Deep Impact unbedingt zu sterben haben, um den Neuanfang zu ermög­li­chen, sind Sympa­thie­träger. Aber der Film insze­niert ihren Tod als nur ober­fläch­lich schmerz­haften und rech­tei­gent­lich befrei­enden und erlö­senden Akt – er erheischt die emotio­nale Einwil­li­gung des Publikums in eine faschis­toide Logik des notwen­digen Opfers, das sich nicht um mora­li­sche oder mensch­liche Kriterien kümmern darf. Wenn der Tag der Selektion gekommen ist, darf man nicht mehr danach fragen, ob man jemanden mag – wer weg muß, muß weg.

Ange­sichts der üblen Ideologie von Deep Impact muß man direkt froh darum sein, daß der Film insgesamt nicht sonder­lich gut funk­tio­niert: hatte Mimi Leders letzte Amerika-Fantasie The Peace­maker noch atemloses Tempo, perfekten Rhythmus und eine komple­xere (wenn auch ebenfalls nicht unpro­ble­ma­ti­sche) Sicht der Dinge zu bieten, so sind die furios-bewegten Einstel­lungen nun einer stati­scheren und schwer­fäl­li­geren Insze­nie­rung gewichen. Zu latent instabil war wohl das Weltbild, das aus den mit Dezen­trie­rung flir­tenden Bildern von The Peace­maker sprach, für das vorlie­gende Projekt. Und so gesellt sich zu dem tränen­rüh­rigen Plot, der sich zerfa­sernd dahin­schleppt, eine eher dröge filmische Umsetzung, die zudem von James Horner musi­ka­lisch in Sturz­bächen von staats­tra­gendem Schleim ertränkt wird.
Geblieben sind die Brüche – aber wo The Peace­maker gerade dadurch spannend wurde, daß er mit diesen offen spielte, setzt Deep Impact viel daran, sie zu kaschieren. Trotzdem – in manchen Momenten macht sich unge­wolltes Unbehagen spürbar, das der Film nicht ganz auffangen kann, und letzlich ist Deep Impact das eigene Versagen, die eigene Demontage bereits einge­schrieben: Mit erblin­deten Augen starrt einer der Astro­nauten auf den Monitor, wo seine Frau mitsamt neuge­bo­renem Kind Abschied von ihm nimmt, und sein Kollege muß ihm heimlich das Bild beschreiben, damit er bei der Unter­hal­tung den Schein waren kann, alles wäre in Ordnung. Hier entgleist dem Film die Kontrolle über die Lesarten, und der Augen­blick (no pun intended) schlägt um in pures Gruseln.
Und was nützt es, auf dem Eastern Seaboard tabula rasa zu machen, wenn dem Projekt der Neube­sied­lung das Wich­tigste fehlt: ohne Frontier ist der ganze ameri­ka­ni­sche Mythos sinnlos – und der Westen ist am Ende von Deep Impact leider noch genauso erschlossen wie vorher. (Nicht auszu­malen, welch humo­ris­ti­sches Potential die Idee birgt, den Film noch einmal aus der blasierten Sicht der Bewohner von Los Angeles zu erzählen.)

Traurig, daß in diesem Machwerk (das immer wider­li­cher wird, je mehr man über es nachdenkt) Leute wie Vanessa Redgrave und Morgan Freeman auch noch mit Herz bei der Sache sind und ihren Charak­teren Glaub­wür­dig­keit und Mensch­lich­keit verleihen – was nur um so schmerz­hafter bewußt macht, welch zynischer, mani­pu­la­tiver Dreck alles andere an Deep Impact ist.
Besonders traurig, daß dieser Film die letzte Arbeit des kürzlich verstor­benen Kame­ra­manns Dietrich Lohmann sein mußte – eines Mannes, der einst bei Fass­binder ange­fangen hat.

Alle, die jetzt trotz allem immer noch begierig darauf sind, für Deep Impact ihr Geld an die Kinokasse zu tragen, sollten sich wenigs­tens über eine Sache klar sein: wenn es nach den Leuten geht, die Sie damit reicher machen, könnten Sie zu den ersten gehören, die einer schönen, neuen, sauberen Welt zuliebe dran glauben müssen.

(Eigent­lich gibt es Herrn Willmanns Ausfüh­rungen da oben kaum etwas hinzu­zu­fügen. Ande­rer­seits muß man es bei diesem Film deutlich und manchmal auch doppelt sagen, daher hier zum Zweiten, was ich noch zu sagen hätte:)

Messiah rette uns!

Deep Impact ist nicht nur ein dumm­dreistes Kome­ten­de­saster, sondern auch stock­re­ak­ti­onär

Ideo­lo­gi­sche Film-Blöd­heiten aus den USA sind wirklich nichts Neues. Schon Inde­pen­dence Day war 1996 ein derar­tiger reak­ti­onärer Schwach­sinn, daß man ihn sich nur dadurch erklären konnte, daß der Film von einem Deutschen stammte. Das schwä­bi­sche Streberle Roland Emmerich wollte sich seiner neuen Heimat dadurch andienern, daß er soviele Schüsseln Ami-Selbst­be­weih­räu­che­rung in sich reinfraß, wie dies nur Einwan­derer der ersten Gene­ra­tion tun können. Jeder geborene Ameri­kaner hätte da schon lange gekotzt.

Noch schlimmer, noch dümmer, glaubte man, könne es nicht mehr kommen. Irrtum: Deep Impact, das neueste Machwerk aus Spiel­bergs Produk­ti­ons­firma, haut dermaßen unter alle geistigen Gürtel­li­nien, daß man sich beginnt zu fragen, ob dort alle irrsinnig oder faschis­toid oder beides geworden sind. Denn anders läßt sich diese Mischung aus Zynismus und Debilität nicht mehr erklären, eben­so­wenig wie die Tatsache, daß der Film am vergan­genen Start­wo­chen­ende Rekord­ge­winne an den Kino­kassen einfuhr.

Bedroht wird wieder Amerika, diesmal von Kometen, die auf die Erde zufliegen. Ein paar Russen tauchen zwar auf, und der Präsident ist ein Schwarzer, ansonsten bleibt das white-anglo-saxon Amerika unter sich. Es ist müßig, hier lang und breit zu erklären, warum der Film nicht funk­tio­niert, und warum er wahr­schein­lich auch in Europa kein umwer­fender Erfolg werden wird. Kurz gesagt:
1. Vier Hand­lungs­stränge vermi­schen sich, ohne daß je klar wird, was Regis­seurin Mimi Leder uns eigent­lich erzählen will, überhaupt hat man den Eindruck, hier eher einer Mini-Soapopera beizu­wohnen, bei der die Handlung gleich­mäßig dahin­plät­schert, als einem Film, der Spannung aufbauen möchte.
2. Es gibt keine Haupt­figur, keine Heldin, keinen Helden. Statt­dessen eine Ansamm­lung halbgarer Stero­typen, von denen keine eigene Persön­lich­keit entwi­ckelt,
3. die Action läßt mit einer kurzen Ausnahme 1 Stunde, 45 Minuten auf sich warten,
4. Es liegt in der Natur von Kata­stro­phen­filmen, eigent­lich lang­weilig zu sein. Man weiß, daß irgend­wann die Kata­strophe kommen wird, und wartet nur darauf, daß sie eintritt. Wenn dieser Eintritt bis 5 Minuten vor Ende des Films auf sich warten läßt, dann muß man sich als Regis­seurIn schon einiges einfallen lassen.
5. Schließ­lich noch die Bilder: Glaube keiner, daß sich hinter der pompösen Vorschau irgend­etwas Inter­es­santes, Neues, Unge­se­henes gar verbirgt. Und Mimi Leder, die eigent­lich schon von ihren »Emergency Room«-Folgen her weiß, wie man Tempo macht, hat hier das Lahmar­schigste gedreht, was sie je nament­lich zu verant­worten hatte. (Mein ganz persön­li­cher Verdacht: irgend­je­mand hat ihr den Schnitt aus der Hand genommen, viel­leicht weil das Material gar so schlecht war, daß man retten wollte, was zu retten ist. Überhaupt spricht die Tatsache, daß die Start­ter­mine zwischen USA und Europa nur um eine Woche verschoben wurden, und das die Presse den Film erst am Freitag vor dem Start zu sehen bekam, für einen Über­ra­schungs­an­griff made in Hollywood. Der Film muß schnell Geld machen, ehe sich herum­spricht, wie schlecht er ist. (Denn uns Kritikern glaubt ja bestimmt keiner)).

Inter­es­santer ist es aber, auf einige Botschaften aufmerksam zu machen, die wir unter der Hand­lungs­ober­fläche aufs Auge gedrückt bekommen. Daß die Zivi­li­sa­tion erst zerstört werden muß, bevor die Menschen wieder gut und brav werden können, kennt man schon aus anderen ameri­ka­ni­schen Filmen. Hier wird die Message endlich wieder auf ihren christ­li­chen Kern zurück­ge­führt, denn eine riesige Süntflut spült mit den Luxus­villen von Long Island und dem Babylon New York die ganze dekadente Moderne hinfort wie ein riesiges »Zewa Wisch und Weg«-Tuch. Auch sonst strotzt Deep Impact nur so vor alttes­ta­men­ta­ri­schen Metaphern, die man weiter oben bei Herrn Willmann im Einzelnen nachlesen kann: Ein puber­tie­rendes Adam und Eva-artiges Pärchen rettet sich vor der Flut auf einen hohen Berg (mit einem Baby, sodaß sich hier endlich auch der Urtraum der Amis erfüllt, eine Familie zu gründen, ohne Sex machen zu müssen), als »Arche Noah« wird ein Bunker im middle west bezeichnet, in den außer Menschen auch allerlei Getier, z.B. ein Elephan­ten­pär­chen hinein­ge­führt wird. »Messiah« heißt das Raum­schiff, in dem Fish (Robert Duvall) komman­diert, und das lächer­li­cher­weise den Kometen im All zerstören soll.

Davon abgesehen, das alles das in erster Linie lächer­li­cher Quatsch ist, der uns unglaub­würdig und schlecht erzählt aufge­s­tischt wird, ist es auch zynisch. Denn der Film entwi­ckelt keine ange­mes­sene Haltung zu seiner eigenen Geschichte.
Jeder Film hat eine solche Haltung gegenüber dem, was er erzählt. Ein Film entwi­ckelt eine oder mehrere Perspek­tiven, aus der er seine Geschichte betrachtet. Und wenn es um die Vernich­tung der Mensch­heit, um die Tötung von Hundert­tau­senden und die Zers­tö­rung der Zivi­li­sa­tion geht, dann darf man ein Minimum an Ernst­haf­tig­keit schon verlangen. Deep Impact aber ist nicht nur unseriös, er hat im Prinzip auch keine andere Haltung zu den USA von heute, als die meisten Nazi Generäle im Frühjahr 1945 zum Rest der Welt: ohne auch nur ein Gefühl für die Dimension der Gesche­henden zu haben, und darum auch ohne jeden Sinn für die eigene Dummheit und eigene Scham­lo­sig­keit.
Freilich wird der Untergang der Welt hier auch nicht als freche Komödie erzählt (dann wäre Scham­lo­sig­keit ja nicht weiter schlimm). Wie das geht, führte Tim Burton in Mars Attacks! vor.
Hier trieft alles nur so vor Ernst und Wich­tig­tuerei. »Oceans rise. Cities fall. HOPE SURVIVES.« heißt der Werbe­spruch. Man darf schon fragen: Welche Hoffnung überlebt ? Was ist es wert, die gesammte Ostküste auszu­rotten ? Offenbar die reine Urfamile auf dem Berg Ararat von Pensyl­vania. Man muß das nicht, kann es aber sehr wohl Faschismus nennen: diese barba­ri­sche Naivität, die alles recht­fer­tigt, solange nur die Hoffnung überlebt.
Deep Impact hat nicht nur das beschis­senste Drehbuch seit langer Zeit, er ist auch ein durch und durch humor­loser Film.
Damit nicht genug: Ganz unauf­ge­for­dert erklärt der Film uns auch noch, wer an der Sünd­haf­tig­keit der Erde schuld ist. Denn sterben müssen diesmal nicht wie bei Emmerich die Singles und die Schwulen, die Hippies und die Linken, sondern die Medien. Dazu, wie Deep Impact den Abschied von der Medi­en­ge­sell­schaft zele­briert, hat Willmann alles gesagt.

Hier tobt sich wieder einmal der heimliche Haß Kali­for­niens aus ­ denn Hollywood bleibt natürlich stehen, während die ganze Ostküste mit ihren Zeitungs­ver­lagen, Univer­sitäten, Intel­lek­tu­ellen und dem verdammten Washington überspült wird. Die »New Frontiers«, das zu besie­delnde »Waste Land« liegen jetzt an der Ostküste. Und man kann das durchaus als Metapher lesen: Hollywood kolo­ni­siert die Köpfe des Ostens, von New York, Washington, Europa und dem Rest der Welt, um hier einmal verschwö­rungs­theo­re­tisch zu argu­men­tieren.
(Symbo­lisch inter­pre­tierbar wären Komet und Flutwelle übrigens auch als Zeichen für einen unauf­halt­samen Vorgang, sagen wir einmal: Die -auch mediale- Globa­li­sie­rung, der man sich zu unter­werfen hat, weil sie eh alles ausra­diert.)

Daß Vanessa Redgrave, die immer Geld braucht, und der kohle­geile Maxi­mi­lian Schell diesen Schrott durch ihre Präsenz aufwerten, über­rascht kaum. Warum sich aber Morgan Freeman für seinen reak­ti­onären Part hergibt, verstehe wer will. Nichts wirklich Neues also, außer dem selten deut­li­chen Medien-Bashing. Aber noch nie hat man all das so dumm­dreist aufge­tischt bekommen wie in Deep Impact.