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neuzeiten - altlasten
- XXV. deutscher kunsthistorikertag  

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neuzeiten - altlasten

XXV. deutscher kunsthistorikertag
in jena


Dieses zu Ende gehende Jahrhundert mag nicht das Beet gewesen sein, in dem die zarte Pflanze der Kunst zu ihrer stolzesten Blüte gefunden hat. Stattdessen war es wohl eher die Zeit des Gärtners, der diese Blumen zu pflegen hat, der es vermag ihre Schönheit und Vielfalt zu beschreiben, sie zu hegen und zu pflegen und in das Poesiealbum der Geschichte zu kleben. An der Wende des Jahrhunderts macht sich der Gärtner verstärkt Gedanken, um sein Tun. Die Pflanzen, die er umhegt, sind längst nicht mehr nur von der Natur hervorgebracht, sondern haben mitunter andere Erscheinungsformen, sind künstlich oder gar virtuell. Sind Spaten und Harke noch die richtigen Geräte für die Arbeit, wird der Gärtner selbst gar überflüssig werden, weil andere sich seiner Aufgabe annehmen, bedürfen die Pflanzen seiner Fürsorge vielleicht gar nicht mehr?

Zum 25sten Mal haben sich nun, zusammengerufen von dem eigenen Verband, die Kunsthistoriker getroffen, um ein letztes Mal vor dem magischen Jahreswechsel die Standpunkte auszuloten. Der emphatische Titel “Neuzeiten” beschwört noch einmal den Geist vergangener Kunsthistorikergenerationen und lenkt den Blick auf die Aufgaben des Fachs im neuen Jahrhundert. Wie bei den meisten Tagungen dieser Art, liegt der Sinn der Zusammenkunft offenbar mehr darin Kontakte zu knüpfen und zu pflegen als inhaltlich konstruktiv neue und gemeinsame Wege ausloten oder gar begehen zu wollen. Dementsprechend selbstgefällig präsentieren sich viele alte Heroen des Faches am Rednerpult, die sich noch Jahre oder Jahrzehnte zuvor revolutionär gebärdeten. Die damals jungen Wissenschaftler wußten die etablierte Kunstgeschichte zu fordern, doch wer in Jena auf eine vergleichbare Provokation gehofft hatte, muß enttäuscht den Rückweg angetreten haben. Zwar gab es eine handvoll Wissenschaftler der neuen Generation, denen ein Vortrag gestattet worden war, doch blieben diese meist brav im Rahmen ihres Themas. Selbst das Referat über die sog. Neuen Medien, vorgetragen immerhin von einem Promoventen aus dem Stall von Horst Bredekamp, der selbst immerhin vor zwei Jahren zu einer Umorientierung innerhalb des Fachs aufgerufen hatte, leitete in traditioneller Manier den Illusionismus der heutigen Cyberwelten aus der klassischen Kunst ab, wodurch offenbar die Computerkunst als hohe Kunst legitimiert werden sollte. Einschneidender war Martin Warnkes Resümee, daß die neuen Medien die Aufgaben der klassischen Bilder übernommen haben. Daraus durfte gefolgert werden, der Kunsthistoriker müsse sich ‘auf die Straße’ begeben und solle sich nicht mehr der sinnentleerten zeitgenössischen Kunst zuwenden. Wenngleich selten konkret angesprochen, war doch immer wieder das Bemühen einer kritischen Selbstreflexion spürbar, wie es auch die Vortragsreihe in München im vergangenen Jahr anregen wollte (artechock berichtete). Bedauerlicherweise überschnitten sich dabei zwei praxisorientierte Sektionen, die sich zum einen mit den beruflichen Perspektiven des Kunsthistorikers wie auch mit einer Umorientierung der wissenschaftlichen Lehre auseinandersetzten. Konkrete Ergebnisse waren dabei sicherlich nicht zu erwarten, so daß gehofft werden muß, daß nun in den stillen Kämmerlein der verschiedenen Institute Pläne zu einer Umstrukturierung geschmiedet werden.

Von Endzeiterwartung in Zusammenhang mit dem bevorstehenden Jahrhundertwechsel - der im übrigen in diversen Vorträgen historisch beleuchtet wurde - konnte also keine Rede sein. Da ein zuvor vielbeschworenes Ende, weder der Kunst noch der Kunstgeschichte abzusehen ist, dürfen sich die Beteiligten schon auf die nächste Zusammenkunft freuen, dann in Hamburg und im neuen Jahrtausend.

christian schoen

   
gordon matta-
clark in der
galerie wittenbrink

Fotoarbeiten und Zeichnungen von Gordon Matta-Clark sind derzeit in der Galerie Wittenbrink zu sehen. Neben großformatigen kubistisch anmutenden Fotocollagen, zeigt die Galerie auch kleinere Arbeiten, die Matta-Clark nachträglich noch mit der Schere "manipuliert" hat.
(bis 17. April, Galerie Wittenbrink, Jahnstr. 18)

   
münchen wird international



Dem Auktionshaus Schneider-Henn ist es zu verdanken, daß München den Anschluß an den Rest der Welt gefunden hat. Denn es liegt nun, so wie es das in Paris und New York seit Jahren gibt, das Heftchen "Photography in Germany & international" auch hier vor. - Daher rührt auch der etwas großspurige Titel, der natürlich nicht halten kann, was er verspricht. Es handelt sich nämlich in erster Linie um eine selbstreferentielle erichterstattung über die Auktionen bei Schneider-Henn. Aber auch dabei kommt es immer wieder zu interessanten Passagen, Bildbeschreibung und -vergleich nicht ausgeschlossen. Begeisterte Stimmen aus aller Welt, die in der mittlerweile zweiten Ausgabe versammelt wurden, sprechen dem Projekt Zukunft zu.
milena greif

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nicht,was sie ist bestimmt den wert, wie sie es ist, ist was sie ehrt (die photographie)
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