Spanien/USA 1996 · 115 min. Regie: Fernando Trueba Drehbuch: Fernando Trueba, David Trueba Kamera: José Luis Alcaine Darsteller: Antonio Banderas, Melanie Griffith, Daryl Hannah, Danny Aiello u.a. |
Art Dodge (Antonio Banderas) ist pleite. Seine Galerie wirft kaum noch was ab und das Malen hat er aus Selbstzweifel aufgegeben. Seine Methode wenigstens ein paar Bilder zu verkaufen ist die, auf Beerdigungen reicher Miami-Familien aufzukreuzen und zu behaupten, der Verstorbene hätte sich noch letzte Woche eines seiner Stücke ausgesucht. Bei einer solchen Geld-auftreibe-Aktion lernt er die Millionärin Betty Kerner (Melanie Griffith) kennen und verbringt -schwubs- eine Nacht mit ihr. Das muß wohl richtig gut gewesen sein, und so will Betty ihn so bald als möglich heiraten. Während Art noch überlegt, wie er sich möglichst sauber aus der Affäre ziehen kann, lernt er Bettys Schwester Liz (Daryl Hannah) kennen und verliebt sich in sie. Wie das Leben so spielt hat diese jedoch keinen Blick für ihn übrig; sie steht nunmal auf »echte« Künstler. Und so bleibt Art nichts anderes übrig, als seinen eigenen Zwillingsbruder Bart (Antonio Banderas – ach!) zu erfinden und diesen mit allen Attitüden auszustatten, von denen er annimmt, sie würden Liz gefallen. Sein Problem mit Betty ist dadurch jedoch nicht aus der Welt und auch Barts Leben ist nicht so einfach, wie Art sich das vorgestellt hat.
Eine Verwechlungskomöde also, die Regisseur Fernando Trueba da präsentiert und zwar eine, mit ungewöhnlich prominenter Besetzung. Vieles von dem, was sie ausmacht hat man bereits in unzähligen anderen Filmen gesehen, Trueba aber muß man zumindest zubilligen, daß er in Two Much die richtigen Stellen der Filmgeschichte kopiert und somit gute Unterhaltung abliefert. Aufgepeppt mit Latino-Jazz von Michel Camilo und vor der bunten Kulisse Miamis, erfreut die Geschichte schon wegen der sommerlichen Gefühle, die sie erweckt.
Two Much ist ein harmloser netter Film, an vielen Stellen vorhersehbar an anderen etwas nervig, aber durchaus spaßig genug für einen Kinobesuch und natürlich endet er – wie könnte es anders sein – zur Zufriedenheit aller. So soll er allen verliebten Paaren und solchen die es werden wollen für die verregneten Mai-Nachmittage empfohlen sein; oder vielleicht gerade denen nicht, denn welche Frau kann sich schon den verwegen Blicken von Antonio Banderas und welcher Mann den langen Beinen von Darly Hannah entziehen?