USA 1996 · 118 min. · FSK: ab 16 Regie: Brian Gibson Drehbuch: Ted Tally Kamera: Jamie Anderson Darsteller: Demi Moore, Alec Baldwin, Joseph Gordon-Levitt, Anne Heche u.a. |
Das Maxx-Kino hat eine der beschissensten Bestuhlungen unserer Stadt, die Betreiber sind also verpflichtet, Kurzweiliges zu zeigen, damit sich die Rückenschmerzen wenigstens auf der Unterhaltungsebene auszahlen. Kriminal-Lichtspiele mit Frau Moore und Herrn Baldwin sind dazu ausersehen, kurzweilig zu sein.
Demi Moore soll diesmal Annie Leard, eine Geschworene in einem Mafia-Prozeß, sein und Alec Baldwin ein Bösewicht. Annie soll für »nicht schuldig« stimmen, wenn die Jury über die Taten des Gangsterbosses Boffano berät, obwohl ein Jeder ihn für schuldig hält. Unter Druck gesetzt wird sie vom sogenannten Lehrer (Baldwin), einem Individualisten unter den Mafiosos, einem Kunstkenner und Philosophieliebhaber, der sich in ihr Privatleben einschleicht, ihre Familie und Freunde a uskundschaftet und so Handhabe findet, Annie zu erpressen. Da sich der Lehrer dabei in die von ihm Drangsalierte verliebt, entsteht ein gerüttelt Maß an erotischer Spannung zwischen Opfer und Täter, wobei der böse Wolf am Schluß im geheimnisvollen Guatemala der überraschenden Stärke des Lämmchen unterliegt.
So verrichten Regie und Buch ihr redliches Tagwerk. Demi Moore ist ausstrahlunglos wie immer, Alec Baldwin blitzt gefährlich mit seinen blauen Augen bzw seinen dicken Backen, und Guatemala mutet uns leidlich geheimnisvoll an. Sehen wir also ab von diesen Handwerkereien und konzentrieren uns auf Eddie, den Ganoven am Rande. »Seit wann interessiert sich irgendjemand dafür, was ich denke« so frägt er einmal Alec, sich und uns, obwohl ihn doch James Gandolfini recht schön spielt und den Film dadurch um ein paar interesssante Szenen bereichert.