10.000 B.C.

USA 2007 · 109 min. · FSK: ab 12
Regie: Roland Emmerich
Drehbuch: ,
Kamera: Ueli Steiger
Darsteller: Steven Strait, Camilla Belle, Cliff Curtis, Omar Sharif, Tim Barlow u.a.
Rette sich, wer kann: 
Gute wilde Menschen mit Rasta-Locken

»Der mit dem Säbelzahntiger tanzt«

Es war einmal, hinter dem Dschungel. Boy meets girl. Auch in der Steinzeit hat das schon funk­tio­niert, meistens jeden­falls. In diesem Fall ist es ein Mammut­jäger D’Leh der eine blauäu­gige Schöne nach ihrer Entfüh­rung von Skla­ven­jä­gern durch die ganze Welt verfolgt. Dabei trifft er gute wilde Menschen und gute wilde Tiere und eine böse böse Zivi­li­sa­tion. All das in mehr oder weniger groben Pixeln. »Ich wollte nie einen Film machen, der sich sklavisch an Fakten hält«, sagt Emmerich, »ich habe mir meine Motive einfach zusam­men­ge­klaut.«

Sagen wir es ausnahms­weise einmal nüchtern und allge­mein­ver­s­tänd­lich: Wahr­schein­lich ist Roland Emmerich einfach ein Genie. Und wir sind zu klein, Seine Größe zu erkennen, die Tiefe Seiner Phan­ta­sien auszu­schöpfen, die Kraft Seiner Visionen ganz zu verstehen. Wir können nur ahnen, nur erspüren, nur demütig in die Knie gehen und aner­kennen, dass hier Einer größer ist als wir. Wahr­schein­lich ist Emmerich selbst jenes »Kind mit den blauen Augen«, von dem in Seinem neuen Film erzählt wird. Jenes Kind, das einst von den schnee­be­deckten Bergen der Schwä­bi­schen Alb herab­stieg, um über die Welten­scheibe zu fahren ans Nebelland am Rand der Erde, in jenes Reich jenseits aller Vorstel­lungs­kraft, und dort die Schrift zu lesen und Sein Volk vor der Vernich­tung zu retten. Vor vielen Monden schon war dieser Emmerich ein Sänger des Weltendes, Einer der mehr sah, als gewöhn­liche Sterb­liche, Einer, dem die Götter hinter dem Welten­rand eine Botschaft sandten, und Der uns ein Zeichen brachte »ein Zeichen, dass das Ende der Erde bevor­stand.« Wir Jungen, Uner­fah­renen, Zwei­felnden haben das immer miss­ver­standen, haben nicht hören wollen und nicht wissen können, was dieser Eine weiß und uns gesagt hat. Er hat uns Mythen und frohe Botschaften geschenkt, mit großen Helden, noch größeren Liebes­ge­schichten, größten Weis­sa­gungen, und aller­größter Wieder­auf­er­ste­hung.

In jedem Fall ein Genie ist Harald Kloser, BUNTE-Lesern bisher vor allem als Ex-Ehemann von Desiree Nosbusch bekannt, dieser Homer unseres Zeit­al­ters, der mit Emmerich zusammen das Drehbuch geschrieben hat – ganz jung­fräu­lich sein erstes, das von Einfalls­reichtum und Phantasie und frischem Mut eben gerade so über­spru­delt wie der Jung­frau­en­quell im Märchen – und, als ob das nicht schon genug wäre, auch noch als Co-Produzent des Films fungiert und als sein Komponist – ein weiteres echtes Genie also. Die Musik in diesem großen, bisher ungehörten Lied der Urzeit ist genau so einfalls­reich und visionär und mit jeder Note zu neuen Ufern strebend, wie man es erwarten durfte von einem Mann, der bisher schon solche meis­ter­li­chem Werke vertont hat wie Dresden, Die Sturmflut, Der Tunnel, Eine Hand voll Gras und Nichts als die Wahrheit, allesamt von Roland Suso Richter, auch so einem Genie, oder Marlene, jenes sensible Biopic des deutschen Regie-Godzillas Josef »Rama Dama« Vilsmeier. Aber schön der Reihe nach.

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»Die Menschen 10.000 vor Christus waren bereits genauso wie wir; da könnte einer über die Straße gehen, und wir würden den Unter­schied nicht bemerken.«
Roland Emmerich

»Siehst Du das Licht, es bewegt sich nicht unter dem Himmel?« So sieht sie aus, die Welt 10.000 Jahre vor Christi Geburt. Der Schnee heißt »weißer Regen«, die Menschen »alte Mutter« und »großer Jäger«, oder »Tic-tic« und »Evolet« und abends am Lager­feuer, wenn der letzte Mammut­kno­chen abge­knab­bert ist, erzählen sie sich zum Beispiel »Die Legende vom Kind mit den blauen Augen.« Es ist naiv, wie Roland Emmerich sich die Naivität früh­ge­schicht­li­cher Menschen vorstellt; manchmal erinnern die Dialoge seines neuen Films an ein Märchen­buch für Kinder, besten­falls mitunter an Karl May – obwohl das ungerecht ist, denn derart öde und plump, insgesamt, sein Publikum für dumm verkau­fend ist kein Kinder­buch. Erzählt wird alles von Omar Sharif bzw. Armin Mueller-Stahl in der deutschen Synchro­ni­sa­tion, die hier den Film einmal ausnahms­weise nicht schlechter macht. Die Bilder dieses Films erinnern dagegen an ein Was-ist-was-Heft – Der Urmensch, Säuge­tiere der Vorzeit, Pyramiden – oder eine durch­schnitt­liche Wissens-DVD: Etwas zu bunt, viel zu ameri­ka­ni­siert, und graphisch richtig enttäu­schend. Und wie die Dialoge sind auch manche Bilder einfach unfrei­willig komisch.

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»Ich glaube, das Geschich­ten­er­zählen wurde zur selben Zeit erfunden wie das Feuer: Wenn man zurück­blickt, sieht man, wie sich diese Erzäh­lungen alle ähneln. Und für den klas­si­schen Helden­my­thos ist es egal, ob er als Science-Fiction wie Star Wars oder als Urzeit-Fantasy wie 10.000 B.C. erzählt wird, die Bestand­teile sind immer die gleichen: der Mentor, der Held, eine junge Frau in Gefahr.«
Roland Emmerich

»Die Legende vom Kind mit den blauen Augen« könnte auch Emmerichs neuer Film heißen, oder »Ewig grüßt die Mammutkuh« oder »Der mit dem Säbel­zahn­tiger tanzt«. Am hohen Ton des ganzen Films gemessen ist »10.000 BC« richtig bescheiden, ande­rer­seits dann auch wieder versteckt so monu­men­ta­lis­tisch und größen­wahn­sinnig wie der Rest. Denn wenn schon nicht die Zukunft, dann muss es schon gaaaaaaaaanz weit zurück in der Vergan­gen­heit sein, in einer Zeit, die noch niemand, wirklich niiiiiiieeeeee­mand je gesehen hat. Außer Emmerich. Aller­dings sind die vier des Titels bei weitem nicht die einzigen Nullen dieses Films.

Denn im Gegensatz zu der erwähnten Wissens-DVD für Kinder stimmt so gut wie nichts an dem, was hier erzählt wird, und ist Mel Gibsons Apoca­lypto, der bis in einzelne Szenen hinein einen ähnlichen Hand­lungs­ab­lauf hat, ein richtig guter Film: Emmerichs Urzeit­volk besteht aus Neo-Hippies mit Rasta-Locken wie ein Tübinger Ethno­logie-Seminar, und ist auf der Stirn mit Dreck beschmiert, und ansonsten so sichtbar auf dunkel geschminkt wie die Strand­kid­dies beim Langnese-Spot – ansonsten ist alles aseptisch clean, der Held DLeh (nebenbei ist der Name ein Anagramm für »Held«, gespielt von Steven Strait) ein Held mit so reiner unschul­diger Seele, dass er, nachdem er bei der Mammut­jagd »den weißen Speer« (der aussieht wie ein zu groß geratener – bei Emmerich ist eben alles zu groß geraten – Zahn­sto­cher) und damit seine nach Jahren ange­be­tete blauäu­gige und vergleichs­weise saubere Evolet (gespielt von der zugegeben sehr hübschen Camilla Belle, aber deshalb heißt sie ja auch so. Auch hier kann man das Anagramm­spiel weiter prak­ti­zieren: »ET Love« oder »Love-et«) erobert hat, Gewis­sens­bisse bekommt, weil er weniger helden­haft war, als alle denken, sondern nur Glück hatte. So gibt er die gerade errun­genen Trophäen gleich wieder zurück – was ihm besonders Evolet übel nimmt. Zumal sie am nächsten Morgen von Skla­ven­jä­gern entführt wird – hätte sie mit DLeh eine Liebes­nacht in dessen Höhle verbracht, wäre sie wie dieser vermut­lich verschont worden.
Überhaupt der Überfall durch die Skla­ven­jäger, den man eins zu eins schon in Apoca­lypto sah: Hier bleiben nicht nur die meisten Menschen am Leben – es wird auch keine einzige der Frauen verge­wal­tigt. Wenn Gibsons latenter Sadismus schon nervte, dann ist Emmerichs sauberer schwä­bisch-ökolo­gi­scher, latent mora­li­sie­render Puri­ta­nismus völlig uner­träg­lich. Das liegt in der Konse­quenz seiner früheren Filme. Um histo­ri­sche Wahrheit ging es Emmerich darin noch nie, immer aber um monu­men­tale Botschaften. Seine Freiheit gegenüber den Fakten war nie Irrtum, sondern immer Ideologie.

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»Ich entwickle auf eigenes Risiko ein Drehbuch. Wenn ich glaube, dass es fertig ist, schicke ich es an alle großen Studios gleich­zeitig. Die bekommen es mittwochs um 12 Uhr mittags, und meistens ist es am Donnerstag verkauft.«
Roland Emmerich

Ansonsten fragt man sich mehr als einmal, wie viele Tassen dieser Mann wohl noch im Schrank hat: Die Geschichte eines Mammut­jä­gers, der aus den Bergen Afrikas durch die Sahara und andere Klima­zonen bis nach Ägypten wandert, wo gerade eine prä-ägyp­ti­sche Kultur mithilfe von gebän­digten Mammuts (!) mit abge­sägten Stoßzähnen die Pyramiden von Gizeh (!!) baut, unterwegs gegen sauri­er­große Moor­hühner mit Keule Moor­huhn­jagd spielt, und aus einem Dutzend lächer­lich over­dresster afri­ka­ni­scher Stämme, die auf Sätze wie »Abu Hababi« mit »Aba Taballe« antworten, eine Koalition der Willigen schmiedet, um seine von Skla­ven­jä­gern entführte Geliebte zu befreien, ist so absurd und durch­ge­knallt, dass man an Emmerichs Verstand zweifeln müsste, wüsste man nicht, dass er seit jeher zu jenen in der Film­in­dus­trie gehört, die sich zwischen Dummheit und Zynismus schwan­kend erstmal und vor allem ums Geschäft scheren, egal welcher Preis damit verbunden ist, wüsste man nicht auch, dass es in seinen Filmen noch nie um irgend­etwas ging, außer um eine überaus allge­meine und undurch­dachte Vorstel­lung von »Größe«. Mal ein Alien-Angriff, mal Godzilla in Manhattan, mal eine neue Eiszeit – das war besser oder schlechter gemacht, mitunter notdürftig mit poli­ti­schen Lumpen behängt, immer teuer und technisch state of the art – aber eine Seele hatte es noch nie. Immer nur »Trusts und Technik« (Adorno). Man kann es trotzdem lustig finden und gern zugucken, wenn dieser Regisseur wie ein großes Kind, dass man über Nacht allein in der Spiel­zeug­ab­tei­lung eines Kauf­hauses einge­schlossen hat, einfach macht, was es will, ohne Grenzen drauflos spielt. Es muss ja auch gar nicht wahr sein, was man sieht, es ist ja alles irgendwie wurscht, und dass die Pyramiden 7000 Jahre später gebaut wurden, dass Säbel­zahn­tiger in Afrika vor 500.000 Jahren ausge­storben sind, weiß Emmerich auch – er macht Fantasy, und das nicht weniger pädago­gisch als Disney oder Rowland und nicht weniger ideo­lo­gisch als Tolkien.
Schwaben werden bekannt­lich Lehrer, Priester oder Terro­risten, und manche eben auch Film­re­gis­seure – aber ein bisschen was vom Rest steckt auch in Emmerich. Erinnern wir uns an seine früheren Filme, dann begegnen wir immer wieder dem gleichen Erzähl­muster: Söhne und Väter (oder »Mentoren« wie Emmerich das gern in Inter­views nennt). Die Söhne rebel­lieren zuerst, oder weisen Ahnen und Tradition zurück, nur um dann schmerz­haft eines Besseren belehrt zu werden, und am Ende in den Schoß der väter­li­chen Tradition zurück zu wandern. In diesem Fall ist D’Leh ein Outcast, weil sein Vater einst den Stamm verließ, und nun als Feigling gilt. Am Ende entpuppt er sich als Visionär, der den Klima­wandel voraus­ahnt. Die Kränkung ist korri­giert. Dieses Muster ist bei Emmerich derart dominant, dass man schon wissen möchte, was es mit diesem Mann auf sich hat: Was hat ihn so verletzt, dass er seine narziss­ti­sche Kränkung jetzt wieder und wieder vor einem Millio­nen­pu­blikum ausbreiten muss? Dass er Vater-Sohn-Versöh­nung mit Sohn-kniet-zu-Kreuze-Szenen über und über insze­nieren muss?

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»Meine Ideen sind immer groß!«
Roland Emmerich

Dazu kommt dann auch noch ein tota­litärer Blick und Rassismus: Wie Fräulein Riefen­stahl einst zu den Nuba reiste und Fotos edler, gesunder, musku­löser, nackter Neger­krie­ger­körper mit dickem Hals und großem Penis als Menschen vom anderen Stern idea­li­sierte, so kompo­niert hier auch Emmerich seine ganz persön­liche afri­ka­ni­sche Symphonie. Geführt werden sie aber dann von einer guten hell­häu­tigen Herren­rasse, aus Starken und Schönen und Kriegern, und blauäugig ist das besonders schöne Mädchen natürlich auch noch.
Die Bösen hingegen kommen aus dem Morgen­land. Sie haben Haken­nasen und böse Blicke, ihre Pries­ter­kaste, Fürsten und Könige sind infantil und zugleich grei­sen­haft, geschlechtslos-tuntig oder Albinos oder polymorph-pervers, oder alles auf einmal, jeden­falls mit allen klas­si­schen Insignien der Dege­ne­ra­tion versehen – letzteres verwun­dert gerade bei Emmerich und kann bei diesem Regisseur, der sich offen zum eigenen Schwul­sein bekennt, nur als Selbst­hass verstanden werden.

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Kurz gesagt: Das Menschen­bild in diesem Film ist mit rassis­ti­scher Symbolik gezeichnet und hat einen faschis­to­iden Grundton: »Haupt­dar­steller mit wülstigen Ober­lippen wollte ich einfach nicht«, sagt der Regisseur mit entwaff­nender Offenheit.
Ergänzt wird dies durch einen grund­sätz­lich zivi­li­sa­ti­ons­kri­ti­schen Zug, der – wie Emmerichs Lust an Untergang und Apoka­lypse – an die schlimmsten Tradi­tionen der Kultur­ge­schichte der Jahr­hun­dert­wende erinnert und diesen Film, wie nahezu alle anderen Emmerich-Filme, durch­zieht. Schon immer hat Emmerich am liebsten genüss­lich die Insignien west­li­cher Zivi­li­sa­tion zerdep­pert: Gleich dreimal das »liberale«, »kapi­ta­lis­ti­sche«, »intel­lek­tu­elle«, »jüdische«, kurzum sündhaft-libertäre New York, dann die »deka­denten« Briten vernichtet. Technik und Fort­schritt sind in diesen Filmen durchweg negativ besetzt, die Kultur wie hier ein Projekt von Kolo­ni­sa­toren und/oder Skla­ven­trei­bern. Die Guten sind Jäger und leben ursprüng­lich oder besser noch: »Alte Mutter wusste, dass sie nie wieder Jäger sein würden, sondern Krieger.« Sie latschen zu Fuß durch den Wald und töten mit Hand­waffen, besten­falls mit Speeren.

Emmerichs Kamera, die anfangs noch tolki­en­artig über die schnee­be­deckten Berge schwur­belte, formt die schönen Panoramen bald zur reinen Ober­fläche eines Ornament der Masse, dass nur auf visuelle Über­wäl­ti­gung zielt. Und auch Emmerich ist ein Filme­ma­cher dem bei »Massen« nur Riefen­stahls Reichs­par­tei­tags­filme einfallen, wie bei Körper ihr Olympia. Mit anderen Worten: All das zusammen ist faschis­ti­sche Ästhetik in Rein­kultur.

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»Urggh urgghh. Ooog arrggg gruggggg gurggggg googggg urrrr gruurrr gurr goorg grurg gaarr gaharg gurgh. Gurggh!«
Dialog­zeile aus 1 Million Years B.C.

1 Million Years B.C. hieß irgend­wann in den fernen 60er Jahren ein Trash-Spektakel, in dem Raquel Welch selig in einem sexy Floka­ti­fell-Bikini durch die Urzeit-Kulissen hüpfte, und Ray Harry­hausen per Stop-Motion-Technik Dino­sau­rier-Herden animierte – wie Als die Frauen noch Schwänze hatten mit der deutschen Raquel Welch Senta Berger ein ziemlich lächer­li­cher guilty-pleasure für eine poten­ti­elle Retro­spek­tive mit Urzeit-Film-Trash-Perlen im Münchner Werk­statt­kino, wie auch Am Anfang war das Feuer. Dort wird auch Emmerich 990.000 Jahre später ange­sie­deltes Machwerk einmal enden. In zwanzig Jahren wird man aus diesem Film viel über unseren Zeitgeist erfahren, so wie heute aus den deutschen Karl-May-Filmen der 60er. Auch mit denen kann man 10.000 B.C. übrigens gut verglei­chen.
Denn wenn Evolet am Ende jung­fräu­lich stirbt, dann erinnert das bis in die Dialoge an den Tod Ntscho-tschis: Ein frohes, aber schnell ersterbendes Lächeln spielte um ihre erbli­chenen Lippen. »Old Shat­ter­hand! Du bist da! Nun sterbe ich« so Auch Alte Mutter ist sowieso nicht etwa eine Reinkar­na­tion des Matrix-Orakels, sondern eine urzeit­liche Ausgabe von Kleki-Petra.

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Das Problem von 10.000 BC ist also mehr noch als alles andere die abgrund­tiefe stilis­ti­sche Geschmack­lo­sig­keit und inhalt­liche Dummheit, mit der Ganze einher­geht. Auch das hat hier XXL-Format. Aber auch Fantasy braucht nämlich Koherenz und Regeln, zumindest eigene, und Schönheit. Wenn hier aber Säbel­zahn­tiger trotz aller Fein­pi­xelei unscharf, durch­sichtig und zwei­di­men­sional sind, und Mammuts wie Watte­bäusch­chen-Dumbos auf Post­kar­ten­hin­ter­gründen fliegen, ist das hässlich und albern und dann hilft auch kein ausge­klü­gelt lärmendes Sound­de­sign, um alles glaub­wür­diger zu machen. Kein Wunder, dass sie ausge­storben sind. Und wenn hier Menschen mit eben noch bedroh­li­chen Säbel­zahn­ti­gern kommu­ni­zieren wie seiner­zeit Liz Taylor mit Lassie, und wenn Tote einfach wieder aufer­stehen, dann hat die Absur­dität und Zumutung eine Dimension erreicht, die tatsäch­lich unfassbar ist. Zu groß für uns.