23.11.2023
Cinema Moralia – Folge 308

Das Berlin-Problem der deutschen Kultur

Pourquoi Israël/
Szene aus Pourquoi Israël von Claude Lanzmann
(Foto: absolut MEDIEN)

Im Interessensgebiet: Die deutsche Kulturszene und der Antisemitismus, das andauernde Schweigen und die Berliner Szene – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 308. Folge

Von Rüdiger Suchsland

»The sad truth is that most evil is done by people who never make up their minds to be good or evil.« – Hannah Arendt

»Der Anti­se­mi­tismus ist kein jüdisches Problem, er ist unser Problem.« – Jean-Paul Sartre, 1946

»Sie wissen, dass jeder nur verlieren kann« sagt ein Mitstreiter auf meine etwas ratlose Bemerkung, warum bestimmte Leute aus den Berliner Medi­en­zu­sam­men­hängen und von der UdK den Aufruf deutscher Film­schaf­fender gegen Anti­se­mi­tismus und Judenhass nicht unter­schrieben haben. Das mag so sein.
Aber falls das stimmt, gilt: Wir müssen die Verhält­nisse so verändern, dass man in Zukunft nur verlieren kann, wenn man nicht unter­schreibt.

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Weit über 1000 deutsche Film­schaf­fende haben bisher den hier veröf­fent­lichten Aufruf zur Soli­da­rität mit Jüdinnen und Juden in aller Welt und mit Israel unter­schrieben. Wir danken sehr und freuen uns darüber. Aber genau­ge­nommen sind 1100 keine große Zahl. Erschre­ckend wenig ange­sichts der Tatsache, dass das wich­tigste Bran­chen­netz­werk »Crew United« über 18.000 Mitglieder hat und über 35.000 Empfänger seiner News­letter.

Erkennbar ist: Wir bekommen breite Zustim­mung aus München, aus NRW, aus Hamburg, aus Frankfurt. Die Zustim­mung aus Berlin hält sich dagegen vergleichs­weise in Grenzen. Das deckt sich mit dem subjek­tiven Befund aus Nach­richten von Freunden, Bekannten, Ex-Freunden und Ex-Bekannten. Den Berlinern ist das Nicht-Bekennen, das schale sowohl-als-auch und das Verharren in den Diskurs­schleifen des Post-Kolo­nia­lismus und seiner Rela­ti­vie­rungs­dis­kurse, der post­mo­dernen Kontex­tua­li­sie­rungen und der BDS-Sympa­thien unter­schied­li­cher Inten­sität wichtiger als das unmiss­ver­s­tänd­liche Bekenntnis zum »Nie Wieder!«.

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So klärt der aktuelle Anti­se­mi­tismus-Streit vieles; er macht eindeutig erkennbar, was bereits bei dem Anti­se­mi­tismus-Skandal der »Documenta 15« unüber­sehbar war, und was jede zweite Veran­stal­tung im HKW oder »Sinema-Tran­stopia« sensible Besucher ebenfalls erkennen lässt: Berlin hat ein Problem. Berlin ist das Problem. Die deutsche Kultur­szene leidet unter der einsei­tigen Ausrich­tung der Berliner Kultur­szene und ihrer Debatten in Richtung soge­nannter »post­ko­lo­nialer« Diskurse, also tatsäch­lich anti­west­li­cher, oft genug anti­de­mo­kra­ti­scher und oft genug anti­se­mi­ti­scher Ideo­lo­gien.

Das lange Schweigen des deutschen Films in der Frage des Anti­se­mi­tismus und der Terror­an­schläge in Israel am 7.Oktober ist ein spre­chendes Symptom.

Es folgt daraus: Wir müssen die Berliner Kultur vom post­ko­lo­nialen Denken befreien. Wir müssen die Berliner Kultur entko­lo­nia­li­sieren.

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Ein paar Beispiele für das Phänomen:

Die TAZ beschreibt wie reprä­sen­ta­tive Vertreter der Berliner Kunst- und Kura­to­ren­szene direkt nach dem 7. Oktober Sympa­thien für die Hamas äußerten und dies auch später nicht zurück­nahmen.
Wie von der »Poetic Justice« der Hamas die Rede ist, und wie sich Vertreter dieser Terror­sym­pa­thien, wenn Kritik aufkommt, als Opfer einer »Hexenjagd« darstellen. Oder sie sprechen wie Deborah Feldman, die Lieb­lings­jüdin der Isra­el­feinde, von Zensur und Rede­ver­boten.

Der Spiegel beschreibt das dröhnende Schweigen und »die Angst, etwas falsch zu machen« in der Kultur­szene. Der mora­li­sche Instinkt ist komplett verloren gegangen.

Aber wie die Autoren fest­stellen: »Diese Kopf­lo­sig­keit ist vor allem im Vergleich zu den Wochen nach dem russi­schen Angriff auf die Ukraine bemer­kens­wert.«

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Ein paar Beispiele dafür, wie es auch geht:

PEN Berlin, im Oktober. Deniz Yücel begrüßt zur Lesung von Adania Shibli: »Als PEN Berlin teilen wir auch nicht die Ansicht, dass paläs­ti­nen­si­sche Stimmen in Deutsch­land nicht gehört würden und sich niemand für das Leid der Paläs­ti­nenser inter­es­sieren würde.
Tatsäch­lich sind paläs­ti­nen­si­sche Stimmen seit dem 7. Oktober auf der Straße: Oft – ich erinnere an die Süßig­keiten, die am Tag des Angriffs verteilt wurden – auf uner­träg­liche Weise; immer radikal, unver­söhn­lich.«

Was fehlt, ist etwas anderes: Was fehlt, sind paläs­ti­ni­sche Stimmen – Intel­lek­tu­elle, Künstler, Akti­visten – die die auf die Ereig­nisse in Israel und Palästina natürlich einen anderen Blick haben als, sagen wir, das Feuil­leton der taz oder die Meinungs­seite der FAZ, die aber ihre Stimme erheben. Für eine fried­liche Ko-Existenz von Israelis und Paläs­ti­nen­sern, für Mäßigung und Austausch, gegen Hass und Gewalt. Die die Wort­füh­rer­schaft nicht den, ob reli­giösen oder säkularen Radikalen auf der Straße über­lassen. Es fehlt nicht der Satz 'Wir distan­zieren uns'; es fehlt der Satz 'Wir haben ein Problem'.

PEN Berlin, im November. Deniz Yücel hält eine Rede auf der Hamburger Gedenk­ver­an­stal­tung zum 85. Jahrestag der Reichs­po­grom­nacht, in der er unmiss­ver­s­tänd­lich klarmacht, dass Isra­el­hass und Anti­se­mi­tismus nicht zu trennen sind.

Yücel, der Einwan­der­erdeut­sche, benennt unver­blümt, was viele »Biodeut­sche« nicht hören oder aner­kennen wollen: »die vers­tö­renden Reak­tionen auf den Massen­mord der Hamas vom 7. Oktober sowie die Halb- und Nicht- und Ja-Aber-Reak­tionen aus Teilen der Einwan­de­rer­com­mu­nitys haben vor Augen geführt, dass es hier noch Klärungs­be­darf gibt.«

Und weiter, über die Araber und Muslims, mit oder ohne deutschen Pass: »Nicht, weil ihnen das jemand abver­langt, sondern aus eigenem Interesse sollten die paläs­ti­nen­si­schen und arabi­schen Einwan­derer die Wort­füh­rer­schaft nicht länger den Radikalen auf der Straße über­lassen. Und als Ideal formu­liert: Nicht, weil sie es als Ausländer müssen, sondern weil sie es als Inländer und Binde­strich-Deutsche wollen, werden sie jede Form des Anti­se­mi­tismus verur­teilen – auch den, der sich als vermeint­liche Kritik an Israel tarnt.«

Aber auch: »es war meines Erachtens auch kein Zufall, dass dieje­nigen deutschen Politiker, die nach dem 7. Oktober mit die deut­lichsten Worte fanden, Özdemir, Nouripour oder Bayaz hießen.«

Es gibt, was Yücel auch sagt: »keinen Bekennt­nis­zwang. Mitsingen und mitbeten und mitmar­schieren muss man nur in auto­ri­tären und erst recht in tota­li­tären Regimen, aber nicht in einer offenen Gesell­schaft. Zum Recht auf Meinungs­frei­heit gehört auch das Recht, zu schweigen.«

Aber ich darf mir wünschen, dass die Menschen, die sich so gern bei jedem Scheiß bekennen, und die immer gegen jedes tatsäch­liche Unrecht eintreten, also gegen fast jedes Unrecht, dass sie auch ihrem Bekennt­nis­re­flex nachgeben würden, anstatt ihn sorg­fältig einzu­hegen, aus Angst, aus Unsi­cher­heit...

Der schlechte Witz der Situation ist ja der, dass wenn es woanders in der Welt rassis­ti­sche, homophobe, frau­en­ver­ach­tende Terror­akte gegeben hätte, wenn nicht Juden die Opfer gewesen wären, sondern Frauen im Iran oder Kurdinnen, oder Musli­minnen in Deutsch­land, und nicht Araber die Täter, sondern zum Beispiel Chinesen oder Russen, dass dann das linke und liberale Deutsch­land Kopf gestanden hätte, dass es zu Demons­tra­tionen und Soli­da­ri­täts­ak­tionen gekommen wäre. Und falls jemand mit den Tätern Soli­da­rität geäußert hätte, wären die Verant­wort­li­chen ruckzuck weg vom Fenster gewesen.

Nun ging es aber um Anti­se­mi­tismus. Der wird öffent­lich ganz anders bear­beitet. Bei Aiwanger genauso wie bei den Berliner Linken, und bei Künstlern aus dem »Globalen Süden«. Er wird geleugnet, rela­ti­viert und als unbe­rech­tigter Vorwurf behandelt.
Pech für die Opfer.

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Geben wir Lars Henrik Gass ein bisschen Raum, dem Leiter der Ober­hau­sener Kurz­film­tage, dessen Raum gerade beschränkt und verun­si­chert wird, seit er von einem digitalen Mob von über tausend Filme­ma­chern und Film­ku­ra­toren in Unter­s­tüt­zung einer von anonymen Verfas­sern in die Welt gesetzten Erklärung mit Cancel­phan­ta­sien und Boykott­auf­rufen überzogen wird, weil er einen Demons­tra­ti­ons­aufruf des Zentral­rats der Juden geteilt hat, in dem sich eine Formu­lie­rung findet, die manche in böswillig-einsei­tiger Lesart als »rassis­tisch« charak­te­ri­sieren – und damit bewusst oder aus Naivität vom eigent­li­chen Thema ablenken und der Forderung, die sie sich weigern zu erfüllen: Soli­da­rität mit Israel und mit ange­grif­fenen Juden zu zeigen – ohne Einschrän­kungs­flos­keln, ohne Wenn und Aber.

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In einem Interview mit der Welt spricht Gass gut begründet über dieses vergif­tete Denken in Teilen ehema­liger Linker, über das Phantasma des Globalen Südens und über Einschüch­te­rungs­kam­pa­gnen:
»Das ist ein Stell­ver­tre­ter­krieg, der hier geführt wird und der auf die Meinungs­ho­heit im Kultur- und Wissen­schafts­be­trieb abzielt. Dieser Anspruch begründet sich auf der Iden­ti­täts­po­litik des Globalen Südens. Im Kern dieser Theorie ist Israel der Urfeind, eine perverse Projek­tion. ...
Das große Projekt dieser Szene – ich nenne es bewusst Szene – besteht darin, den Globalen Süden im Main­stream des Kunst- und Wissen­schafts­be­triebs zu verankern. ...
Ich halte es für schädlich, wenn Leute, die sich schon im Vorfeld als Unter­s­tützer oder gar Akti­visten von BDS und so weiter zu erkennen gegeben haben, weiter großen Einfluss auf die Gestal­tung solcher Veran­stal­tungen haben. Es gibt einen Beschluss des Bundes­tages und einen des Landtages NRW, auf deren Grundlage wir arbeiten. Dadurch sind wir gehalten, solchen Leuten kein Forum zu bieten. Und da geht es nicht um Gegen-Canceln, sondern darum, überhaupt die Grundlage dafür zu schaffen, dass wir für die Zivil­ge­sell­schaft unsere Arbeit leisten können. Denn was mit den rabiaten Aktionen verhin­dert werden soll, ist ja gerade, dass wir diese Arbeit der offenen Gesell­schaft leisten können. ...
Auf einer anderen Ebene werden wir nicht darum herum­kommen, auch im Wissen­schafts­be­trieb, wo das Ganze herkommt, einen Para­dig­men­wechsel zu befördern. Caroline Fourest erzählt in ihrem Buch ›Gene­ra­tion beleidigt*g die Geschichte dieser Denk­rich­tung. Mit Nancy Fraser, Etienne Balibar oder Judith Butler hat sich deren Avant­garde gerade mit der paläs­ti­nen­si­schen Seite soli­da­ri­siert und von‹ Genozid*g gespro­chen. Anhänger davon haben auch in deutschen Insti­tu­tionen hohe Posi­tionen inne.«

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»Es gibt kein Deutsch­land ohne Auschwitz – auch kein Multi­kulti-Deutsch­land, kein welt­of­fenes, liberales, klima­neu­trales und erst recht kein selbst­be­wusstes Deutsch­land, kein anderes, neues, besseres Deutsch­land. Gar keins.«
– Deniz Yücel

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Das gute Gewissen der Deutschen, der, sagen wir es offen Urenkel und Enkel der SS, der Einsatz­gruppen, der ganzen Nazis, des Wach­per­so­nals in den Vernich­tungs­la­gern, dieses gute Gewissen äußert sich heute gern daran, dass man jetzt Soli­da­rität mit »den Paläs­ti­nen­sern« zeigt, das heißt mit einem Volk, das in seinen einzigen offi­zi­ellen Stimmen von der Vernich­tung des Staates Israel faselt.

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Zu spät. Zu wenig. Zu wenige. Es bleibt die Fest­stel­lung: die Filmszene in Deutsch­land wie in der Welt hat versagt. Sie hat versagt, wie der größte Teil der Kultur­szene. Sie hat auf die Heraus­for­de­rung des Hamas-Terrors besten­falls halb­herzig geant­wortet und mit Schutz­re­flexen in die falsche Richtung: Schutz­re­flexen, die die Täter und ihr Umfeld geschützt haben, nicht die realen und poten­ti­ellen Opfer.

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Etwas anderes fällt noch auf. Wir zitieren aus dem Schreiben einer Person, die den Offenen Brief unter­zeichnet hat: »Ange­sichts der immer wieder gebets­müh­len­artig einge­for­derten und prak­ti­zierten multi-kultu­rellen Diver­sität bei Beschäf­ti­gungen in der deutschen Film­branche ist es schon erstaun­lich, dass sich unter den Namen der mitt­ler­weile über 900 (!) Film­schaf­fenden, die den offenen Brief unter­zeichnet haben, nicht einmal eine Handvoll sind, deren Namen auf einen türkisch, arabi­schen Migra­ti­ons­hin­ter­grund schließen lassen.
Fällt das eigent­lich irgend­je­mandem auf ?
Soll/darf man das thema­ti­sieren oder ist das schon wieder politisch unkorrekt?
Ich persön­lich finde das einfach nur erschüt­ternd.«

Natürlich darf man das thema­ti­sieren, und natürlich werden es manche Leser unan­ge­messen finden, überhaupt so zu fragen, wie in der Mail gefragt wird.

Wir finden: es ist notwendig, solche unan­ge­nehmen Fragen zu stellen.

Aber wie lautet die Antwort? Warum sind Film­schaf­fende mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund aus Vorder­asien so auffal­lend oft unfähig oder unwillig zu klaren Bekennt­nissen gegen Anti­se­mi­tismus? Und was folgt daraus, falls diese Vermutung stimmt?

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Gespräch mit dem Film­stu­denten an einer deutschen Film­hoch­schule. Auf die Frage, warum er den Offenen Brief nicht unter­schrieben habe, obwohl er ihn doch gut findet, kommt die Antwort: »Ich habe Angst zu unter­schreiben, weil ich die Debatten scheue, die ich dann mit meinen Kollegen aus dem Libanon und anderen arabi­schen Ländern führen muss.« Ich frage ihn, ob er denn die Debatten mit den jüdischen Kollegen nicht scheue. Er wüsste von niemanden, sagt er. Darauf dann noch meine Anmerkung, er solle sich doch überlegen, dass es auch ganz sicher sogar einige arabische und liba­ne­si­sche Kollegen gibt, die total dankbar wären, wenn er diesen Aufruf unter­schreiben und sich damit gegen die verkappten Hamas-Unter­s­tützer und eine bestimmte fehl­ge­lei­tete Form des propaläs­ti­nen­si­schen Akti­vismus wenden würde. Außerdem sei es jetzt wichtig, Flagge zu zeigen.

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Ich spreche von Juden und sie wechseln das Thema und sprechen von Paläs­ti­nen­sern. Wir können aber diese zwei Themen nicht immer mitein­ander vermi­schen; wir können nicht immer sagen, wenn von Juden die Rede ist: Ja, aber. Die Paläs­ti­nenser.
Diese ja aber ist toxisch. Es gibt toxische Diskurse, und zu diesen toxischen Diskursen gehört dieser sehr sehr allge­meine, viel zu allge­meine Diskurs, der schreck­li­chen Verein­fa­cher, die von Post­ko­lo­nia­lismus reden.

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Die deutsche Kultur hat ein Berlin-Problem. Es liegt darin, dass sich in Berlin eine sehr spezielle und mächtige Blase gebildet hat, die sich zwar für wahn­sinnig progressiv und weltoffen hält, in Wahrheit aber zutiefst provin­ziell und borniert ist, und reak­ti­onär. Die in einzelnen Fällen von faschis­to­idem Gedan­kengut geprägt ist. Von Into­le­ranz und Macht­phan­ta­sien, von Iden­ti­fi­ka­tion mit dem, was man selbst vor 1945 mal gewesen ist: Dem Aggressor, dem Juden­mörder, dem Weltfeind.

Die Morde an Israelis und die Ablen­kungs­dis­kurse der anti­west­li­chen Terror­re­la­ti­vierer- und Vertei­diger machen gerade etwas in seltener Klarheit sichtbar. Wir können erkennen, wie die Feinde des Westens und der Freiheit, die Feinde der Offenen Gesell­schaft stehen.

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Der Post­ko­lo­nia­lismus ist die Kolo­ni­sie­rung des europäi­schen Geistes durch US-ameri­ka­ni­schen Ungeist. Wenn wir sagen, wir müssen die Berliner Kultur vom post­ko­lo­nialen Denken befreien und entko­lo­nia­li­sieren, dann bedeutet es, diesen Diskursen, dort wo sie Macht haben, vor allem im Kultur­funk­ti­onärs­be­trieb und Wissen­schafts­mi­lieu der Haupt­stadt, die kultu­relle Hegemonie grund­sätz­lich streitig zu machen.