Riviera Hotel

Das Havanna der fünfziger Jahre war ein Synonym für Extra­va­ganz und Glamour. Alles begann am Malecón, dem Boulevard in Havanna, wo berühmt berüch­tigte ameri­ka­ni­sche Mafiosi wie Meyer-Lansky, Santo Traf­fi­cate und Lucky Luciano eine Reihe von Hotels und Spiel­ka­sinos eröffnet hatten.
In diesem Film geht es um Kuba und um die Leute, die eine Beziehung zum Riviera-Hotel haben. Einige sind Teil seiner glor­rei­chen Vergan­gen­heit: Männer und Frauen, die seit seiner Eröffnung 1958 bis auf den heutigen Tag im Hotel gear­beitet haben. Einige Rentner schätzen sich glücklich, ihr beschei­denes Einkommen durch ein bißchen Arbeit im Fahr­rad­ver­leih aufzu­bes­sern. Oder die Kubaner, die vor dem Hotel sitzen oder auf dem Malecón herum­lun­gern und auf einen schnellen Dollar hoffen. Für sie ist das Hotel ein Symbol der heißbe­gehrten US-Währung.
Der Mikro­kosmos des Hotels und des Malecón zeigt die ganze Zwei­deu­tig­keit, die für das Kuba von heute so typisch ist: Leute, in deren Interesse die Beibe­hal­tung des Status quo liegt, Leute, die sich dagegen auflehnen, Leute, die die Revo­lu­tion aus Eigen­in­ter­esse unter­s­tützt haben und solche, die das aus purem Idea­lismus getan haben. Solche Wider­sprüche decken sich auf, sobald man über die ungewisse Zukunft der Insel speku­liert. Je näher Bernie IJdis diesen Menschen kommt, desto mehr sieht man die Realität hinter dem kuba­ni­schen Lifestyle, der auf den ersten Blick fröhlich und sinnen­froh wirkt.

Havana in the 1950s was synony­mous with extra­va­gance and glamour. It all began on Malecón, the Havana boulevard where a series of hotels and casinos was opened by notorious American Mafiosi such as Meyer Lansky, Santo Traf­fi­cante and Lucky Luciano. This docu­men­tary is about Cuba and about people with some link to the Riviera Hotel. Some are part of its glorious past: men and women who have worked in the hotel from the opening in 1958 to the present day. Some pensio­ners are lucky to supple­ment their modest income by working in the bicycle park. Further, we get to know the Cubans that sit in front of the hotel, and the people who hang out on the Malecón trying to make a buck, and for whom the hotels are a symbol of the much-coveted dollars. The microcosm of the hotel and Malecón reveals the ambiguity that typifies Cuba today: people whose interest it is to maintain the status quo, those who oppose it, people who supported the revo­lu­tion out of self-interest and those who did it out of pure idealism. Specu­la­ting on the uncertain future of the island, these contra­dic­tions are slowly unra­velled. Getting into the lives of these people, Bernie IJdis shows us the reality that lies behind the Cuban lifestyle, that is at first sight joyful and sensual.

BIO-FILMOGRAPHIE
Bernie IJdis
Geboren 1945 in Rotterdam. Seit 1985 Regisseur ausschließ­lich von Doku­men­tar­filmen. Teilnahme an vielen inter­na­tio­nalen Festivals.

Filme:
1984 EEN PASSIE ONDER DE LOUPE
1985 VROLIK
1985/86 DREAM MAIL
1987 BRIEVEN
1988/89 DE DIENSTINGANG
1990 DE PITCH
1993/94 A DREAMSCAPE
1996 JALAN RAYA POS/DE GROOTE POSTWEG
1998 RIVIERA HOTEL