Wasser – Ganges

Ganga

Indien/F 1985 · 135 Minuten
Regie: Velu Viswanadhan
Drehbuch:
Kamera: Adoor Gopalakrishnan

Viswa­nadhan ist hier eine eindrucks­volle Film­er­zäh­lung über einen der größten Wasser­wege der Welt, den heiligen Fluß Hindu-Indiens gelungen. Er verschmilzt Mythos und Legende des Ganges mit seiner gegen­wär­tigen Realität in präzisen, tiefen­scharfen und brilliant kompo­nierten Bildern, die eine eigene Welt konsti­tu­ieren und denen eine faszi­nie­rende Vielfalt von Geräu­schen sowie eine Musik aus Vedik-Hymnen, regio­nalen Ragas und Tempel­kom­po­si­tionen unterlegt ist. Statt an der Quelle des Ganges zu beginnen und seinem natür­li­chen Lauf bis zum Meer hinunter zu folgen, hat Viswa­nadhan die Folge seiner Erzählung umgekehrt und setzt im Gegensatz zum natür­li­chen Verlauf des Flusses an der Mündung ein, dort, wo sich die Fluten in den Golf von Bengalen ergießen. Durch die winzigen Wasser­tropfen, mit denen der Ganges aus dem Eis des Himalajas rinnt, führt Viswa­nadhan uns weiter zurück als die Erin­ne­rung reicht, bis zur Genesis, zum Ursprung aller Dinge, und versi­chert, daß der Ganges, einer Gottheit gleich, bis zum Ende aller Zeiten weiter­fließen wird.

With Water/Ganges Viswa­nadhan has succeeded in creating an impres­sive filmic story about one of the world’s greatest waterways, the holy river of Hindu India. He blends the Ganges’ myth and legend with its contem­porary reality in images of muted grace riding upon music taken from Vedic hymns, regional ragas and temple compo­si­tions.

BIO-FILMOGRAPHIE Velu Viswa­nadhan

Geboren 1940 in Kerala, Südindien; er studierte an der Govern­ment School of Fine Arts in Madras und arbeitet und lebt seit 1968 in Paris. Seit 1966 zahl­reiche Ausstel­lungen in Indien, Südame­rika und West­eu­ropa. Filme seit 1972, die meist von seiner Malerei inspi­riert sind.

Filme: 1972 COULEUR ET FORME, 1973 ECRITURE, 1976-82 SABLE, 1984-85 EAU / GANGA, 1989 AGNI / FEU, 1994 VÂYU / AIR