Die Wiege der modernen Architektur und des „industrial design“ stand bis 1933 in Weimar, Dessau und Berlin. Von Deutschland aus traten die gestalterischen Ideen des Bauhauses ihren Siegeszug um die Welt an. Doch der Begriff „Bauhaus“ steht nicht nur für das Gebäude, er steht auch für das künstlerische Schaffen und die Pädagogik so bedeutender Künstler wie Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Paul Klee oder Oskar Schlemmer, „Bauhaus“ steht für
einen radikalen gestalterischen Neuanfang nach 1918. Nicht zuletzt steht er für die Frage nach der Stellung von Kunst und Architektur in der Gesellschaft.
Der Film zeichnet die Wirkungsgeschichte dieses Instituts der Moderne nach, vom revolutionären Aufbruch nach dem Ersten Weltkrieg bis hin zur Emigration vieler Bauhäusler in den Dreißigern. Die Verstrickung mancher Bauhäusler mit dem Nationalsozialismus wird dabei nicht ausgeklammert. Nicht zuletzt gibt er den wenigen
noch Lebenden aus dieser Zeit Raum, aus ihrem Leben zu berichten.
Until 1933, the cradle of modern architecture and industrial design was located in Weimar, Dessau and Berlin. The Bauhaus’s design ideas spread from Germany as they began their triumphant progress around the world. Yet „Bauhaus“ stood not only for the building but also for the artistic creativity and the teaching of important artists such as Johannes Itten, Wassily Kndinsky, Paul Klee and Oskar Schlemmer. In fact „Bauhaus“ represented a radical new
beginning in the world of design after 1918. Moreover, it also stood for the question over the position of art and architecture in society.
The film sketches the impact of this institute of modern architecture from its revolutionary innovations after World War I to the emigration of many of the Bauhaus’s personnel in the 1930s. The film also deals with the entanglement of others who remained at the Bauhaus with National Socialism. Finally it gives the few people from that
time who are still alive the chance to recount episodes from their lives.
BIO-FILMOGRAPHIE
Niels Bolbrinker
Geboren 1951 in Hamburg. Studium der Fotografie an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und an der Fachschule für Optik und Fototechnik in Westberlin. Arbeit als Kameramann. 1978 Mitbegründer der Wendländischen Filmkooperative. Seit 1993 zusammen mit der Stiftung Bauhaus Dessau verschiedene Film- und Ausstellungsprojekte.
Filme:
1989/90 Schuß Gegenschuß
1992 Das Ende des blauen Montag
1993 Innen Außen
1994 Geschichtswerkstatt
1994 Das industrielle Gartenreich
1997 Der Heringsexpress
Gemeinsame Filme:
1995 Politische Landschaft
1995 Original Wolfen
1998
Bauhaus – Mythos der Moderne
Kerstin Stutterheim
Geboren 1961 in Berlin/DDR. Dramaturgieassistentin am Deutschen Theater, Berlin. Studium der Theaterwissenschaft an der Theaterhochschule in Leipzig und der Humboldt-Universität Berlin. 1991 Lektoratsleiterin/Redakteurin beim Fernsehen. Seit 1993 freie Lektorin und Dramaturgin. Seit 1993 Zusammenarbeit mit Niels Bolbrinker, z.B. 1996 Ausstellung und Buch „Land der Arbeit“.
Filme:
1992/93 Die Wäscherei
1993 Laufen lernen
1996/97 Mythos, Macht und Mörder