20.08.2009

Die Frau des Pferdehändlers und die Kinder der Globalisierung

The Day After
Gut gezielt ist halb gewonnen :
She, a Chinese

62. Film Festival Locarno 2009:
She, a Chinese von Guo Xiaolu gewinnt den Goldenen Leopard, Veronica Ferres überlebt als Jüdin das Dritte Reich und ein neuer Leiter übernimmt den FC Locarno in Abstiegsgefahr – Eindrücke vom Festival

Von Rüdiger Suchsland

Locarno, im August. Ein rätsel­hafter Charakter. Ein junges Mädchen, in dem sich das Schicksal eines ganzen Landes spiegelt. Mei ist eine Bauern­tochter aus armen Verhält­nissen, aber sie gehört auch zur »Genera­tion IPod«, den heute zwan­zig­jäh­rigen Kindern der Globa­li­sie­rung. Sie will weg, raus aus den beengten Verhält­nissen, frei sein. So bricht sie zuerst in die Stadt auf, und schließ­lich in die weite Welt: She, a Chinese heißt der Film, der jetzt mit dem »Goldenen Leopard« von Locarno prämiert wurde – , den Haupt­preis des Wett­be­werbs bei diesem vor allem als Entde­ckungsort für Nach­wuchs­filmer geach­teten Film­fes­tival auf der legen­dären Piazza Grande beim Film­fes­tival in dem male­ri­schen Tessiner Ferienort. Ein sehr verdienter Preis für den klar stärksten Film des Wett­be­werbs, ein kräftiges Portrait des boomenden China von flir­render Moder­nität und trotzdem mit kriti­schen Unter­tönen.

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Die Regis­seurin des Films heißt Guo Xiaolu. In ihrem zweiten Spielfilm She, a Chinese erzählt sie auch ihre eigene Geschichte. Sie wuchs in einem Dorf auf, in dem fast alle Menschen Analpha­beten waren. Heute lebt sie zwischen London und Peking, und ist ein Multi­ta­lent, die Stimme des neuen China: Obwohl sie neben zwei Spiel­filmen auch schon vier Doku­men­ta­tionen gedreht hat, ist sie in Deutsch­land vor allem als Roman­au­torin bekannt: »Stadt der Steine« heißt ihr auto­bio­gra­phi­scher Roman­erst­ling, danach erschien »Kleines Wörter­buch für Liebende« und bei der Frank­furter Buchmesse, wo im Herbst China das Gastland sein wird, stellt Guo ihr neuestes Buch vor (alles erschienen im Knaus Verlag und erhält­lich). Und bei den Film­fest­spielen von Venedig im September wird bereits ihr nächster Film laufen : Once Upon a Time a Prole­ta­rian – ein Film der die Folgen des Wirt­schafts­booms aufzeigt: »Diese ökono­mi­sche Revo­lu­tion zerstört viel mehr vom alten China, als die Kultur­re­vo­lu­tion vor 40 Jahren«.

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»Das Weggehen ist das Wichtige«, sagt Guo Xiaolu über diese Flucht nach vorn ihrer Haupt­figur, die immer wieder ins Unbe­kannte aufbricht: »Dass man die Vergan­gen­heit zurück­lässt, und irgend­wann nicht in dem gleichen Bett stirbt, in dem man geboren ist.«

»Offiziell gehöre ich wohl zur „Siebten Genera­tionen“ der chine­si­schen Filme­ma­cher«, sagt Guo etwas resi­gniert lächelnd, »aber dieses Denken in Genera­tion ist mir zu akade­misch. Ich verab­scheue das.« Im Gespräch mit dieser Zeitung kommt sie darauf zu sprechen, dass China eben noch immer eine kollek­tive Gesell­schaft sei, das Filme­ma­chen aber längst etwas Indi­vi­du­elles. 1973 wurde Guo in der südchi­ne­si­schen Provinz geboren, und kam bereits mit 18 an die renom­mierte Pekinger Film­aka­demie, die in den 80ern und 90ern zur Schmiede der berühmten Regis­seurs­ge­nera­tionen Chinas wurde: Der legen­dären Fünften um Zhang Yimou und Chen Kaige, die Chinas Kino dem Westen eröffnete, und der Sechsten deren Regis­seure Jia Zhang-ke und Lou Ye durch die blutige Nieder­schla­gung der Studen­ten­pro­teste auf dem Tiananmen-Platz geprägt wurden, und deutlich direkter oppo­si­tio­nelles Kino machen.

»Ich achte das«, sagt Guo Xiaolu, »aber die Regis­seure meines Alters müssen sich neu erfinden. Wir haben indi­vi­du­el­lere Stimmen.« Von den gleich­alt­rigen Deutschen unter­scheide die heute um die zwan­zig­jäh­rige chine­si­sche Jugend, die sie in ihrem Film portrai­tiert, nur die fehlende poli­ti­sche Freiheit. So ist es kein Zufall, dass Guo ihren Film auch über weite Strecken mit west­li­chem Pop-Sound­track unterlegt hat, von PJ Harvey und John Paris. Und geschnitten wurde She, a Chinese in Hamburg vom Briten Andrew Bird, der auch der Cutter von Fatih Akin und Julie Delpy ist, und dem auch hier eine sehr junge, modern-stylische Bild­sprache gelingt.
Dieses neue, in Form wie Inhalt unge­wöhn­liche China-Portrait passte zu den zwei Dutzend Filmen der neuen jungen Regie­ge­ne­ra­tion aus China, die im Zentrum der Sektion »Open Doors« standen – wo Guo Xiaolu bereits um Kopro­du­zenten für ihr nächstes Projekt warb.

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Guo Xiaolu lebt heute zwischen London und Peking, und ist überhaupt ein Multi­ta­lent. Sie hat bereits mehrere Romane geschrieben, die auch auf deutsch erschienen sind. Und neben ihren zwei Spiel­filmen (How Is Your Fish Today? hieß 2006 der erste) hat sie bereits fünf Doku­men­ta­tionen gedreht, die neueste, Once Upon a Time a Prole­ta­rian wird bereits nächsten Monat bei den Film­fest­spielen in Venedig, ihre Welt­pre­miere feiern. Darin blickt sie dem boomenden China unter die glamouröse Haut, und ist trotzdem nie rück­wärts­ge­wandt: »Ich mag dieses langsame ostasia­ti­sche Post­kar­ten­kino nicht; das ist längst zu einer Masche geworden.« Ihr sind die Filme der Nouvelle Vague lieber, »die radikale poetische Sprache« von Fass­binder, Bunuel und Pasolini – man müsse »aus dem Gefängnis der Stories« heraus­kommen, »neue Bild­spra­chen« entwi­ckeln. Auch ein neues Spiel­film­pro­jekt hat sie bereits in Locarno vorge­stellt. Es erzählt von einer chine­si­schen Bäuerin, die behauptet ein UFO zu sehen. Was passiert eigent­lich, wenn man in China ein UFO sieht?
Die Handlung geht auf ihren neuesten Roman zurück, der gerade ins Deutsche übersetzt wird. Im Oktober wird Guo Xiaolu ihn in Frankfurt bei der Buchmesse – Gastland: China – vorstellen. Dann wird sie auch wieder viel vom modernen China erzählen. Es lohnt sich, dieser unge­wöhn­li­chen Stimme zuzuhören: »Wir sind in einem Prozess, wo wir alle – in China und außerhalb – neue Werte entwi­ckeln müssen. Jenseits vom Geld, aber auch jenseits unser alten Reli­gionen.«

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Auch jenseits des Sieger­films kamen die stärksten Filme in Locarno diesmal aus Asien: At the End of Daybreak heißt der Spielfilm des Regis­seurs Ho Yuhang aus Malaysia. Ein moderner Film noir. Es beginnt mit einer verbo­tenen Liebe zwischen einem 23jährigen und einer erst 16jährigen Schülerin. Als deren Eltern davon erfahren, wollen sie den Jungen verklagen – hinter dem persön­li­chen Drama ist dies ein Klas­sen­kon­flikt zwischen dem Milieu ehrgei­ziger bürger­li­cher Aufsteiger und der Unter­schicht – erzählt in elegi­schen Bildern voller Magie, unterlegt mit klas­si­schen Klängen von Mozart und Beethoven.
Sehr unge­wöhn­lich war Summer Wars, ein Anima­ti­ons­film aus Japan. Mamoro Hosoda erzählt mit viel Phantasie und Humor vom Kampf einer tradi­tio­nell lebenden Samurai-Familie gegen eine Internet-Plattform, die zur Gefahr für die Gesell­schaft wird – eine einfalls­reiche Konfron­ta­tion von virtu­eller und realer Welt.
Der Beitrag passte blendend zur Retro­spek­tive, dies diesmal ganz den bezau­bernden Welten des Manga-Anima­ti­ons­kino aus Japan gewidmet war, und neben Bekanntem – die Filme Hiyao Miyazakis kommen ja auch regel­mäßig ins deutsche Kino – vor allem auch viele völlig unbe­kannte Werke erstmals in Europa zeigte – die span­nendsten Filme der Tage von Locarno. Unter anderem liefen dort die aller­ersten »Anime« der Film­ge­schichte, kurze Stimm­filme aus der Zeit 1917 bis 1944. Darunter sowohl Filme, deutlich versuchen, frühen Disney­pro­duk­tionen nach­zu­ei­fern, als auch – immerhin film­his­to­risch inter­es­sante Propa­gan­da­filme aus dem Zweiten Weltkrieg. Alles zusammen Film-Schätze, die man noch nie in Europa sehen konnte – und so schnell auch nicht wieder sehen wird.

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Es waren überaus bewegende Momente: Da standen zwei alte Damen, 97 und 82 Jahre alt, die Gerettete und eine ihrer Rette­rinnen, im berühmten Frei­licht­kino auf der »Piazza Grande« von Locarno – vor rund 8000 Zuschauern; und der Applaus wollte nicht enden. Dieser Applaus war in seiner Freund­lich­keit verständ­li­cher­weise, der Ehrwür­dig­keit des Alters ebenso geschuldet, wie den Lebens­er­fah­rungen und den Taten von Marga Spiegel und Anni Aschoff. Er zeigte aber auch das erwar­tungs­ge­füllte Wohl­wollen des Festi­val­pu­bli­kums gegenüber Unter Bauern – Retter in der Nacht, dessen Welt­pre­miere gleich am ersten Abend des Festivals folgen sollte.

Zu sehen war dann ein Film, der sich im Großen, Ganzen an die Erin­ne­rungen der Marga Spiegel hält, die bereits 1962 unter dem Titel »Retter in der Nacht« erschienen sind. Gefördert von der Nordrhein-west­fä­li­schen Film­stif­tung und produ­ziert von der renom­mierten Kölner »Pandora Film« und dem West­deut­schen Rundfunk, ist ein Film entstanden, der weit­ge­hend ohne die im deutschen Kino oft gerade bei histo­ri­schen Stoffen übliche Gefühl­du­selei, ohne trie­fenden Kitsch auskommt, seine Geschichte vergleichs­weise nüchtern und trotzdem emotional, zudem mit einigem Sinn für ihre kleineren Absur­di­täten erzählt. Im Oktober soll er in die deutschen Kinos kommen.

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Die Familie Spiegel stammt aus Ahlen. Der Vater war Pfer­de­händler und belie­ferte die Bauern der Umgebung. Lange konnten die Spiegels trotz der alltä­g­li­chen Drang­sa­lie­rungen und einzelner schlimmer Erleb­nisse dem Abtrans­port in die Todes­fa­briken im Osten entgehen. Als sich die Mord­sch­linge der Nazis Anfang 1943 über ihnen aber immer enger zuzog, mussten sie aufs Land fliehen – und wurden dort von Bauern des Müns­ter­landes gerettet. Sie versteckten Mutter und Tochter unter falscher Identität auf ihrem Hof. Der Vater Spiegel hatte es schwerer, und musste über zwei Jahre lang in Kammern und Dachböden unter­krie­chen, konnte nur nachts gele­gent­lich ins Freie. Durch ihren Mut setzten die Bauern auch ihr eigenes Leben und das ihrer Familien aufs Spiel – trotzdem war ihr Handeln für sie eine mitmensch­liche Selbst­ver­ständ­lich­keit.

»Der Film räumt auf mit der Legende, dass Wider­stand und Zivil­cou­rage unter den Nazis nicht möglich waren«, sagte Marga Spiegel am Premie­ren­abend, und erinnerte zugleich daran, dass nur 455 von den seiner­zeit über 70 Millionen Deutschen in Yad Yashem als »Juden­retter« geehrt sind, und dass ihre Familie die einzigen drei unter den zu Kriegs­be­ginn noch knapp hundert in Ahlen lebenden Juden waren, die das Kriegs­ende über­lebten. »Zu viele glaubten der anti­se­mi­ti­schen NS-Propa­ganda, andere passten sich ohne Not an, verwei­gerten Hilfe, oder denun­zierten gar.«

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Viel­leicht haben die Stärken des Films ihre Ursache auch darin, dass ein Holländer Regie führte: Ludi Boeken, der in den USA mit einem früheren Film bereits einen »Emmy« gewonnen hat, selbst aus einer jüdischen Familie stammend und mit den Erfah­rungen von Verfol­gung, Mord und glück­li­chem Überleben auf diese Weise selbst persön­lich vertraut ist. Es liegt aber genauso auch an einigen der Darsteller des Films: Margarita Broich in der Rolle der Bauers­frau über­zeugte sehr. Noch mehr aber die bislang völlig unbe­kannte Lia Hoens­broech. Sie hat in der Rolle der Bauern­tochter Anni Aschoff den weitesten Weg zurück­zu­legen: Vom führ­er­gläu­bigen strammen BDM-Mädel zur besten Freundin der Marga Spiegel und ihrer kleinen Tochter Karin. Das geht dann ein wenig sehr schnell, da wünscht man, der Film würde seinen Figuren und ihren Darstel­lern mehr Zeit gönnen, anstatt einen derar­tigen Bewusst­seins­wandel im Stech­schritt drei schnell aufein­ander folgender Szenen abzu­han­deln.
Zum einzigen Schwach­punkt im Ensemble wird ausge­rechnet die promi­nente Haupt­dar­stel­lerin: Veronica Ferres ist mit Mitte 40 in der Rolle der damals gerade 30-jährigen Marga Spiegel schon etwas zu alt, und wirkt auch sonst wie ein Fremd­körper in der Darstel­ler­riege. Trotz routi­nierter Betrof­fen­heits­mine nimmt man ihr nie wirklich eine Frau ab, die lebens­be­droh­li­cher Verfol­gung ausge­setzt war. Und ihr gerade mal drei verschie­denen Gesichts­aus­drücke reichten für die große Leinwand sichtbar nicht aus.

Die Vorzüge von Unter Bauern liegen nicht zuletzt darin, dass der Film den Fokus auf ein vom Kino bisher wenig beach­tetet Kapitel wirft: Den Krieg der Bauern, das Leben auf dem Land während Krieges. Es war hier schwerer, Juden zu verste­cken, als im Dickicht der Großs­tädte – nicht nur, weil in den Städten immer noch Unter­grund­reste der Arbei­ter­be­we­gung bestanden, weil der ideo­lo­gi­sche Rückhalt für die NSDAP auf dem Land grund­sätz­lich größer war. Sondern vor allem auch, weil jeder jeden kannte, weil neue Gesichter oder zusätz­liche Esser am Tisch schnell auffielen. Auch waren Kontrollen durch die Obrigkeit häufig. Sie galten vor allem der Über­prü­fung der Zwangs­ab­gaben von Feld­gü­tern und dem Kampf gegen »Schwarz­schlachten«. Ande­rer­seits war hier der Bomben­krieg weit weniger intensiv, als in den Metro­polen. Solche Szenen zeigt der Film, und verschafft so dem Zuschauer einige Eindrücke vom Kriegs­alltag auf dem Land.

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Das Gesamt­bild das der Film von all dem zeichnet, ist trotzdem insgesamt zu idyllisch: Man begegnet kaum einem über­zeugten Natio­nal­so­zia­listen, an den Führer glauben nur unbe­darfte Jugend­liche und eine debile Alte. Auch erscheinen die Behörden freund­lich, kumpel­haft und augen­zwin­kernd nach­sichtig – allein in den maro­die­renden SS-Einheiten kurz vor Kriegs­ende scheint kurz die Gnaden­lo­sig­keit des Regimes, die Härte seiner Verfol­gungs­ma­schine auf.
Umgekehrt verlässt man sich in anderer Hinsicht um Verein­fa­chung und Klischees: »Meine Eltern würden sich ärgern«, meinte Anni Aschoff, die seiner­zeit 16-jährige Tochter der Bauers­fa­milie, »denn unser Hof war viel größer, als im Film, uns ging es besser. Darum haben wir auch außer den Juden noch geflohene russische Zwangs­ar­beiter verste­cken können, die mein Vater im Wald aufge­lesen hatte.« Auch habe sie »nur einmal eine BDM-Uniform« getragen, nicht wie im Film, andauernd, und sei, darauf legt Aschoff den größten Wert, auch als Jugend­liche »nie glühende Nazi-Anhän­gerin gewesen«.

Derartige »drama­tur­gi­sche Verein­fa­chungen« kennt man von anderen Beispielen des gegen­wär­tigen Geschichts­kinos. Ob sie wirklich zur Verständ­lich­keit beitragen, oder nicht am Ende mehr von der histo­ri­schen Wirk­lich­keit verhüllen, darüber kann man lange streiten. Der Wert von »Unter Bauern« liegt jeden­falls vor allem darin, wieder Aufmerk­sam­keit in ein verges­senes Kapitel der Verfol­gung unter der deutschen Diktatur zu bringen.

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Aus Deutsch­land kam neben Unter Bauern noch Detlev Bucks neuer Film, der ebenfalls außer Konkur­renz vor mehreren tausend Zuschauern auf der Frei­licht­lein­wand der »Piazza Grande« gezeigt wurde: »Same, same, but different« erzählt anrührend, aber recht vorher­sehbar und klischee­lastig von einem deutschen Jungen, der sich in eine an AIDS erkrankte Ex-Prosti­tu­ierte verliebt, und sie schließ­lich aus der Gosse rettet – auch dies Kinder der Globa­li­sie­rung.

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Nächstes Mal wird vieles anders: Ein neuer künst­le­ri­scher Leiter übernimmt das Festival, Olivier Père, der bisher in Cannes mit der »Quinzaine« die inter­es­san­teste Reihe des dortigen Festivals geleitet hatte, das Pendant zum Berlinale-Forum, eine Sektion, die hardcore-Kunstkino mit über­ra­schendem Enter­tain­ment verbindet. Der bisherige Locarno-Leiter Frederic Maire agierte ziemlich glücklos. Aber auch Père wird es nicht so leicht haben: Locarno ist schwierig, es gibt hier viele, oft diver­gie­rende Inter­essen, die Geldgeber sind ganz fixiert auf die Piazza: Auch in Locarno regiert die Quote und es werden eisern Zuschau­er­zahlen gezählt, wie bei deutschen Fern­seh­sen­dern. Film­fes­ti­vals sind eben ein bisschen wie Fußball: Und der FC Locarno ist in Abstiegs­ge­fahr.