Neben der rechtmäßigen Erwartung unserer Leser, die nächsten
Wochen seitenweise Kritiken über (fast) alle Filme, die auf dem
Filmfest gezeigt wurden, zu lesen, sollen an dieser Stelle auch ein
paar Anmerkungen über einige organisatorische Mängel nicht fehlen.
Zu diesen „Mängeln“ gehörten in erster Linie ein paar
Falschinformationen, die mitunter auch unangenehme Folgen mit sich
brachten.
Das erste Ärgernis an einem der schwärzesten Tage des Filmfests
war, in aller Früh am Kartenschalter im Gasteig die Auskunft zu
erhalten, DOWNHILL CITY sei völlig ausverkauft. Wer sich nicht
beharrlich gezeigt hat und nicht einfach im MaxX noch einmal
nachgefragt hat, dürfte tatsächlich für diesen Film keine Karte
mehr bekommen haben - obwohl, wie sich dann eher zufällig zeigte,
im MaxX noch Karten in Hülle und Fülle vorhanden waren. Auch
konnten die MaxX-Leute immer sagen, wieviele Karten noch ungefähr
für einen Film zur Verfügung standen - der Gasteig-Schalter war
dazu leider nicht in der Lage, obwohl beide an das selbe
Computersystem angeschlossen waren.
Aus diesem Grund auch völlig unverständlich war dann am Mittag
die Aussage im Gasteig, man könne für GETTING OFF und ROSEMARY'S
BABY leider keine Karten für den nächsten Tag herausgeben (da
nützte auch der Presseausweis nichts, warum auch), man müsse bis
zum nächsten Morgen abwarten, da erst dann der Computer die
Restkarten umgebucht hätte und vorher sei nicht an die Karten
heranzukommen, geschweige denn zu sehen, wieviele es überhaupt noch
gäbe. ??? Einige Zeit später bekam ich im MaxX die gewünschten
Karten in die Hand gedrückt - ohne Probleme, aber wieder mit
eigentlich unnötigem Aufwand (von der Zeit, die man während des
Filmfests bestimmt nicht hat, mal abgesehen).
Um das Maß an diesem Tag noch voll zu machen, ging ich brav,
nachdem mir im Gasteig mitgeteilt worden war, meine Karte für die
Spätvorstellung von 200 CIGARETTES würde ich dort an der Abendkasse
erhalten, ins Cinema. Da es am Abend zuvor schon nichts mit dem
Nachtprogramm geworden war (man hatte mir wieder mal nicht sagen
können, ob THE OPPOSITE OF SEX einer 20:00 Uhr-Vorstellung
ausverkauft war oder nicht - natürlich war er es dann), wollte ich
es mir diesmal nicht vermasseln lassen. Was kam, war dann nur noch
die Krönung dieses besch....Tages. Ganz freundlich, aber durchaus
bestimmt teilte mir das Mädchen an der Abendkasse mit, sie könne
mir keine Karte geben, da sie ja nicht mal ein Lese-Gerät für den
Presseausweis hätte, sie wisse auch gar nicht, wie sie das abbuchen
solle und es wäre niemand, der das bestimmen könne, da und ich sei
auch nicht die Erste, bla bla bla.
Seltsamerweise hatte ich dann plötzlich überhaupt keine Lust
mehr, den Film zu sehen und auf einmal schien mein Bett der
verlockendste Ort der Welt zu sein....
Irene Kullmer
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