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visuelle labyrinthe neue bildmedien - kunsthistorische positionen
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Die Photographie ist allgegenwärtig. Régis Durand,
Professor, Kunstkritiker und Direktor des Centre national de
la photographie in Paris, sagt, die Photographie sei allmählich
zu einer Form der Realität geworden, doch nicht im herkömmlichen
Sinn als Dokument der Wirklichkeit, als ihre Simulation, sondern
als eine Art Original selbst. Doch ob Photographie nun Kunst sei - darin ist man sich auf der Tagung der Evangelischen Akademie in Tutzing (12.-14.Dezember 1997) einig - das ist die falsche Frage! Erstens wandelt sich der Kunstbegriff unaufhörlich. Zweitens fällt es gerade heute angesichts der medialen Bilderflut schwer, von bildender Kunst als einem vom Alltag isolierten Phänomen zu sprechen. Der „Kunstbegriff“ muß erweitert werden. Ebenso die Kunstwissenschaft. Die Frage, die die Organisatoren der Tagung Anne-Marie Bonnet, Professorin für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Universität, Bonn, und Professor Hubertus von Amelunxen, Literatur- und Medienwissenschaftler an der Muthesius-Hochschule in Kiel, zuförderst stellen, ist, was wir mit der Photographie machen, was wir von den Bildern wollen. | |
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Wer auf dieser Tagung Bilder vom Menschen erwartet hat, mußte enttäuscht werden. Weder wurden beispielsweise die Porträts von Thomas Ruff noch die geklonten Menschenbilder von Ines von Lamsweerde analysiert. Denn es ging nicht um Veränderungen des Menschenbildes, es ging um den Blick des Menschen auf die Welt. Es ging um Fragen der Wahrnehmung, um die Rezeption der Welt und die Rezeption der Bilder. Gefragt wurde nicht im gewohnten Trott der akademischen Wissenschaft nach dem Objekt des Bildes und seinen formalen Eigenschaften, sondern nach dem Verhältnis des Betrachters zum Bild: „What one looks at is what cannot be seen“ (Durand). | |
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Statt Menschen sieht man Städte, vor allem aber, "what cannot
be seen": die Orte der Bilder. Hans Belting, Professor
für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Hochschule
für Gestaltung in Karlsruhe, benennt den Ort der Bilder:
der menschliche Körper. Hier entstehen die Bilder, die dann
in den unterschiedlichen Medien, der Malerei, der Photographie
Ausdruck finden. Viktor Burgin, Photograph und Professor
des History of Consciousness Department an der University of
California, Santa Cruz, stellt in Tutzing sein erstes Künstlervideo
vor. In „Venise“ (1993) geht es auch um Orte, um San Francisco,
Paris, Marseille. Aber es geht nicht um real existierende Orte,
es geht um Ortsmythen, um die allgemein erinnerten Geschichten
einer Stadt und um die persönlichen Erinnerungen. Erinnert
wird an Hitchcocks Film „Vertigo“, der in San Francisco spielt,
erinnert wird auch an die Romanvorlage mit den Schauplätzen
Paris und Marseille. „Vertigo“ erzählt von der Bürde
der Vergangenheit und der Erinnerungen. Das Video selbst ist
eine Aneinanderreihung von Zitaten: Hitchcocks Film und seine
Vorlage, wortreiche Gedankenzitate zum Thema Erinnerung. | |
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Anne-Marie Bonnet stellt zur Diskussion, ob nicht die Photographie,
wie überhaupt die neuen Medien, auf besondere Weise geeignet
seien, die aktuellen Krisen unserer Existenz zu bezeichnen.
Gerade in ihrer unsicheren Stellung als Medium zwischen angeblichem
Dokument einer Wirklichkeit, um Gegenwart zu „bewahren“, wie
es ihr Ruf/ihr Mythos seit jeher wollte, einerseits und der Irrealität
des Bildes vorallem angesichts digitaler Bildmanipulation, also
dem Schein andererseits - als ein Medium also, das sein Objekt
zugleich schafft und widerruft, erscheint die Photographie als
ein ideales Medium zur Auslotung der vieldiskutieren „Identitätskrisen“
der 90er Jahre. „Die Photographie ist unser Blick auf die Welt“
(Belting) Gibt es eine Authentizität? Die Frage kehrt immer wieder zurück, obwohl sie regressiv ist, obwohl wir es doch längst besser wissen sollten, daß es nichts Authentisches gibt. "Die höchste Fiktion ist die, der Fiktion entkommen zu können"(Amelunxen). In einer Zeit, in der die Welt immer mehr hinter Bildern verschwindet, „entwirklicht“ wird, erfährt der Betrachter vor der „künstlerischen Photographie“, die eigenen Zweifel an einer Welt zwischen Sein und Schein. Die Auslotung neuer Realitäten zwischen real und irreal erfordert also neue Medien, solche die uns zweifeln lassen, nicht zuletzt an uns selbst. „Zweifel als konstruktive Kraft“ (Bonnet)- vielleicht ein neues Kriterium für Kunst? Imke Bösch mit Christian Schoen | |
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15. Januar 1998 22. Januar 1998 29. Januar
1998 5. Februar 1998 12. Februar 1998 19. Februar 1998 26. Februar 1998 Beginn: 18 Uhr | |
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Also, das ist schon eine tolle Sache: München, Stadt der
Kunst, entdeckt, daß es da einen Bus gibt, der ihrem Anspruch
ganz und gar gerecht wird. Deshalb heißt dieser Bus nun
nicht mehr einfach „Bus“ und „Nr.53“, sondern - Fanfare aus dem
Hintergrund -, „Museums-Buslinie“. Jeder, der einmal verzweifelt
in einer fremden Stadt versuchte, von einem Museum zum nächsten
zu gelangen, muß den Wert der Sache bemessen können.
Nicht nur kunst- sondern also auch touristenfreundlich. Ein Bus, der von Museum zu Museum fährt. Er beginnt am Nordbad, dort gibt es zwar kein Museum, aber nach nur acht Haltestellen erreicht man bereits das erste Haus dieser Kategorie. Zugegebnermaßen trifft diese Haltestelle Schellingstraße natürlich nicht ganz genau ins Schwarze, aber immerhin kann man sich von dort aus aussuchen, wohin man zu Fuß weiter gehen möchte: zu den Pinakotheken oder gar zum Lenbachhaus? Daß weder die eine noch die andere Institution auch bloß in Sichtweite zum Busstop liegt, kann für den Touristen kein Problem werden, wo man doch in dieser Stadt quasi alle Naslang auf Kunst stößt. Außerdem können die Touris ja auch in die „Museumsstraßenbahnlinie“ 27 einsteigen. Die nächsten drei Haltestellen können wiederum keine Museen bieten - aber wozu denn auch, schließlich wird der Passagier gewissermaßen für umsonst die Münchner Prachtstraße, die Ludwigsstraße, bis zum Odeonsplatz hinaufgefahren. Odeonsplatz ist dann die Station, die für das Deutsche Theatermuseum, die Staatliche Sammlung Ägyptischer Kunst, die Schatzkammer der Residenz, das Siemens-Forum und die Staatliche Münzsammlung empfohlen wird. Aber Vorsicht: Die Residenz verfügt doch über die „Residenz-Straßenbahnlinie“ 19! Und sind dann die U3, U4, U5 und U6 nicht auch irgendwie „Museums-Ubahnlinien“? Herumirren nach voreiligen Busausstieg wird auf jeden Fall dadurch gewährleistet, daß sich an der Museumsbushaltestelle keinerlei Wegweiser in Richtung der manigfaltigen Kunststätten befinden. Bleibt der geduldige Tourist noch ein bißchen sitzen, dann fährt auf ihn aber tatsächlich eine Museenflut ein: zwei Haltestellen weiter folgt das BNM, die Neue Sammlung, das Haus der Kunst, die Prähistorische Staatssammlung, die Staatsgalerie, eins weiter die Schack-Galerie und noch ein Halt später die Villa Stuck. Hier gibt’s wirklich nichts zu meckern, die Tempel der Kunst grenzen genau an die Haltestelle an. Abgerundet wird das Angebot durch vier abschließende Stationen ohne Kunst bzw. eigentlich schon mit kunsthaltigen Möglichkeiten, auf die aber nicht hingewiesen wird. Der Kunstbunker Tumulka am Prinzregentenplatz kann ja auch nicht mit solch altehrwürdigen Einrichtungen wie dem Siemensforum mithalten. Die Intention, in München mehr Orientierung zu schaffen, hat ein Lob verdient. Schon lang bestehende Buslinien flux umzubenennen, würde der Böswillige aber gern als Etikettenschwindel bezeichnen. Einzelheiten entnehme
man der Broschüre des Münchner Verkehrs- und Tarifverbund
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italien in schwarz-weiß
Florenz und die Toskana, Schack-Galerie besprechung von milena greif art from the uk
blütenblätter an der hand
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