Die Kordillere der Träume

La Cordillera de los sueños

Chile/F 2019 · 85 Minuten
Regie: Patricio Guzmán
Drehbuch:
Kamera: Samuel Lahu
Schnitt: Emmanuelle Joly

»La Cordil­lera de los sueños ist der Abschluss einer Trilogie, die der chile­ni­sche Doku­men­tar­film-Regisseur Patricio Guzmán 2010 mit Heimweh nach den Sternen begann und 2015 mit Der Perl­mutt­knopf fort­führte. Im dritten Teil nun betrachtet Guzmán, der seit dem Pinochet-Putsch 1973 im Pariser Exil lebt, die Natur seiner Heimat als Sinnbild der poli­ti­schen Geschichte von revo­lu­ti­onärer Utopie, faschis­ti­scher Diktatur und neoli­be­ralem Raubbau an der Gesell­schaft. Nach der Atacama-Wüste – dem trockensten Gebiet der Welt und wich­tigsten Standort für Welt­raum­te­le­skope, aber auch Standort von Pinochets Konzen­tra­ti­ons­lager – und dem Wasser des Pazifiks, in dem tausende Regime­gegner an Bahn­schienen gefesselt ertränkt wurden, widmet sich Guzmán nun dem Anden-Gebirge. 80% der Ober­fläche Chiles macht es aus und ist doch ein blinder Fleck im chile­ni­schen Bewusst­sein – ähnlich wie die Gräuel der Diktatur und die unge­bro­chene Tradition des Wider­stands gegen sie. Obwohl diese geschicht­li­chen Umstände bis heute die poli­ti­schen und ökono­mi­schen Reali­täten des Landes weiterhin maßgeb­lich beein­flussen, wurden sie dennoch aus der Wahr­neh­mung der Gesell­schaft verdrängt. Guzmáns bild­starker Doku­men­tar­film ist darum auch ein Werk der Bewusst­ma­chung und enga­gierten Aufar­bei­tung.« (Filmfest München 2019)

Kinoprogramm München: Do. 04.04.2024 – Mi. 10.04.2024

Die Kordil­lere der Träume (La Cordil­lera de los sueños) (OmU) Studio Isabella Mi. 18:30 (cine español)