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"Tugend ist nicht photogen"
Kirk Douglas' Berlinale-Pressekonferenz

  26.04.2001
 
 
 
 

Er ist noch immer der CHAMPION (wenn auch kein so zwielichtiger wie in seinem gleichnamigen Film): Das Gehen fällt ihm nicht mehr ganz so leicht mit seinen 84 Jahren, aber als Kirk Douglas auf der 51. Berlinale die Bühne im Pressekonferenz-Saal betritt, reckt er die Hände verschränkt in Siegerpose über den Kopf und badet strahlend im Blitzlichtgewitter.
Seine Sprache ist noch stark gezeichnet von den Folgen seines schweren Schlaganfalls, man merkt, dass Reden für ihn mit Willensanstrengung verbunden ist. Aber er ist ein Kämpfer geblieben, der sich davon nicht unterkriegen lassen will. Der Körper - einst auf der Leinwand stets so kraftstrotzend zur Schau gestellt - mag schon etwas hinfällig geworden sein; das Gesicht nicht mehr nur markant, sondern langsam auch alt, Momente der Müdigkeit verratend. Aber die Augen verraten, dass in diesem Mensch noch immer das Leben glüht: Blau, glitzernd, wach, mit festem Blick, der seine Neugier nicht aufgegeben hat, noch sein Ausstrahlen.
Auch an den Antworten auf die Journalistenfragen merkt man, dass Kirk Douglas noch mit Eifer bei der Sache ist. Gewiss, ein bisschen schleicht sich ein, was oft bei Interviews mit Prominenz in hohem Alter zu erleben ist: Die Geschichten sind alle bereits hundertmal erzählt, die Antworten alle wieder und wieder gegeben, und so verfestigt sich ein Repertoire, das auf Stichwort wiedergegeben wird, anstatt dass zur ganz konkreten Frage Neues formuliert würde. So auch gelegentlich bei Douglas - manche Passagen ließen sich fast identisch in älteren Interviews, in der Autobiographie, im Dialog seines jüngsten (und mit Autobiographischem spielenden) Filmes DIAMONDS finden.
Aber Douglas macht auch spontane Witze, antwortet teils in verschiedenen Sprachen - und hat die Präsenz und Größe, das fast unvermeidliche "Früher waren die Filme viel besser"-Lamento, das manche Leute so gerne hören mögen, immerhin zu relativieren.
Manchmal fällt es schon schwer, in dem alten Mann da auf der Bühne den zornigen jungen Kerl zu sehen, den man aus dem Kino kennt, den SPARTACUS, den VanGogh, den Reporter aus ACE IN THE HOLE. Aber dann grinst er und scheint einem mit seinem funkelnden Blick direkt anzuschauen - und da ist er der alte, heldenhafte, draufgängerische son of a bitch (als den er sich selbst bezeichnet hat) durch und durch.

Douglas begrüsst die Journalisten auf Deutsch, entschuldigt sich aber, dass es für ihn zu anstregend wäre, länger Deutsch zu sprechen und dass er deshalb den Rest des Gesprächs auf Englisch führen wird.

Ich freue mich so, für diesen Anlass in Berlin zu sein.
(Nimmt den Tischmikrofon-Ständer in die Hand, auf dem vorne ein kleines Berlinale-Bären-Logo prangt und fragt grinsend:) Ist das hier der goldene Bär?
(Allgemeines Gelächter)
Wissen Sie, heute bin ich durch Berlin spaziert. Als ich das letzte Mal in Berlin war, gab es noch den Checkpoint Charlie. Jetzt ist die Mauer gefallen. Und als ich heute durch Berlin ging, dachte ich: Berlin ist die Stadt von Goethe, Heine, Beethoven, Wagner und so vielen meiner Kollegen wie Peter Lorre, Emil Jannings, Billy Wilder, von so vielen Leuten, und ich hoffe, dass Berlin bald den Glanz wiedergewinnen wird, den es einst hatte.
Wenn Sie Fragen haben, beantworte ich sie gerne.

Mr. Douglas, woher nehmen Sie ihre innere Stärke?

Das ist eine interessante Frage. Lassen Sie mich Ihnen erzählen: Mein Sohn Michael hat vor kurzem Catherine Zeta-Jones geheiratet. Und er sagte zu ihr: "Weißt Du, Catherine, ich werde lange leben, denn das steckt in meinen Genen." Sie sagte "Warum?" und er sagte: "Nun, mein Vater war in einem Helikopter-Absturz, und er hatte einen Schlaganfall - den bringt nichts um, also," sagte er, "werde ich lange leben."
Aber wissen Sie, in der Welt des Films... Filme sind Simulieren. Und ich glaube, dass Filme ein kindischer/kindlicher Beruf sind. Man muss ein bisschen naiv sein, um Schauspieler zu sein. Und das ist es glaube ich, was einem hilft, jung zu bleiben.

Sie haben in weit über 80 Filmen mitgespielt; manchmal in Schuhen, manchmal in Sandalen. Welche mögen Sie lieber - ihre Schuh-Filme oder Ihre Sandalen-Filme?

(Douglas versteht die Frage akustisch nicht recht und lässt sie sich von Moritz De Hadeln wiederholen.)
Wenn ich einen Film auswähle, um ihn zu machen, versuche ich nie, einen Film zu bekommen, wo ich den weißen Hut aufhabe, den Guten spiele. Ich suche mir immer gerne eine Rolle aus, wo ich etwas spielen kann, das mich aufregt. Und oft habe ich das Gefühl, dass Tugend nicht photogen ist und ich deswegen in der Rolle, wo ich den Bösen spiele, interessanter bin.

Sie haben alle möglichen Charaktere gespielt. Aber haben Sie jemals einen Mann gespielt, der wahnsinnig verliebt ist und dessen Gefühle nicht erwidert werden?
Und zweite Frage: Haben Sie einen Regisseur gehabt, den Sie ihren geistigen Vater nennen würden?

Ein zurückgewiesener Liebhaber? Ich muss nachdenken... Sie meinen nicht im wirklichen Leben? Sie meinen im Film? (Gelächter)
Wissen Sie, es ist für mich nicht wichtig, ob ich einen Charakter gespielt habe, der zurückgewiesen wurde. Ich wähle das so aus: Ist es eine interessante Rolle, ist es eine Rolle für mich zu spielen. Denn ich bin mir völlig bewusst, dass einen Film zu machen make-believe ist, So-tun-als-ob. Selbstverständlich hat jede Rolle, die ich gespielt habe, etwas von mir selbst in sich. Denn wir alle haben zu jeder Zeit böse genauso wie gute Dinge in uns. Also schöpft man aus sich selbst. Aber für mich ist, wie ich vorhin bereits gesagt habe, die wichtigste Rolle diejenige, die eine interessante Sache zu spielen ist.
Zum Beispiel als ich meinen Schlaganfall hatte und überhaupt nicht sprechen konnte. Was nützt ein Schauspieler, der nicht sprechen kann! Also drehte ich schließlich, vor nicht allzu langem, einen Film namens DIAMONDS nach meinem Schlaganfall. Das hat mir sehr viel bedeutet. Dass ich funktionieren konnte und die Behinderung des Schlaganfalls überwinden konnte. Ich habe eine Sache im Leben gelernt, die ich an Sie alle weitergebe: Niemals, NIEMALS, aufgeben.
(Applaus)
(Zur zweiten Frage)
Ich hatte viel Glück. Ich habe mit sehr vielen guten Regisseuren zusammengearbeitet. William Wyler, Howard Hawks, Billy Wilder, Vincente Minelli, Joe Mankiewicz und so weiter und so weiter. Und jeder Regisseur arbeitete auf eine andere Art. Ich habe gern mit Billy Wilder zusammengearbeite, als wir ACE IN THE HOLE drehten. Ich erinnere mich, wie ich zu ihm sagte: "Billy, vielleicht bin ich ein bisschen zu tough in dem Film, was denkst Du?," und er sagte: "Kirk, give it both knees!"
Ein Regisseur, von dem ich denke, dass er unterbewertet ist, war Vincente Minelli. Für Vincente Minelli habe ich THE BAD AND THE BEAUTIFUL gemacht und LUST FOR LIFE. Minelli konnte Musicals, Komödie, Drama, und ich hielt ihn für einen wundervollen Regisseur. Und als wir LUST FOR LIFE drehten, erinnere ich mich an ein kleines Mädchen mit GROSSEN Augen, das mir zusah, und das war Liza Minelli. Und wir machten dauernd Witze darüber wenn sie zum Set kam und mir beim Schauspielen zusah.

Und was ist mit Stanley Kubrick?

Stanley Kubrick, meine ich, war ein sehr, sehr talentierter Regisseur. Ich habe Stanley Kubrick den Einstieg ermöglicht, er kam zu mir, ich hatte einen kleinen Film gesehen namens THE KILLING und fand, dass er wunderbar war, und ich sagte "Stanley, hast Du irgendetwas, was Du gerne machen würdest?" Und er hatte ein Drehbuch, PATHS OF GLORY, von Calder Willingham, das er nicht realisieren konnte, kein einziges Studio wollte es machen. Ich kam und sagte: "Stanley, dieser Film mag vielleicht keinen Pfennig einspielen, aber ich werde dafür sorgen, dass wir ihn machen." Und wir haben ihn gemacht. Und der Film brachte dann Stanleys Karriere ins Laufen, und er war ein sehr talentierter Regisseur - obwohl, meine ich, ein bisschen zu kalt. Beispielsweise der letzte Film, den er gemacht hat, EYES WIDE SHUT, den fand ich keineswegs sexy, der war kalt. Stanley war ein großartiger Techniker, und er hat wunderbare Arbeit geleistet, als er bei SPARTACUS Regie führte. Aber niemand, kein Mensch ist perfekt, wir haben alle eine Schwachstelle.

Bei SPARTACUS haben Sie dafür gesorgt, dass Drehbuchautor Dalton Trumbo im Vorspann genannt wurde, obwohl er auf McCarthys Schwarzer Liste stand und offiziell Berufsverbot hatte?

Wissen Sie, Sie haben die eine Sache in meinem Leben erwähnt, in meiner Karriere, auf die ich am meisten stolz bin: Die Zerschlagung der Schwarzen Liste.
Die McCarthy-Ära war eine schreckliche Zeit in Amerika. Da war McCarthy, der Leute ins Gefängnis brachte, ihnen ihr Recht zu arbeiten versagte. Und als ich SPARTACUS machte, war offiziell der Name des Autors Sam Jackson; Dalton Trumbo konnte nicht ins Studio kommen, und Laurence Olivier, Peter Ustinov und Charles Laughton kamen oft mit mir zu seinem Haus, um über das Buch zu sprechen. Und dann sagte ich: Welchen Namen werden wir auf der Leinwand stehen haben? Sam Jackson? Und dann sagte Stanley, "Nun, schreibt meinen Namen." Ich sagte: "Nein! Würdest Du Dich nicht seltsam dabei fühlen, jemand anderem den Credit wegzunehmen?" Und dann dachte ich darüber nach und am Morgen traf ich eine Entscheidung. Ich lud Dalton Trumbo ein, zum Set zu kommen - es war seit zehn Jahren das erste Mal, dass er wieder an einem Drehort war. Ich sagte: "Wir werden den Namen Dalton Trumbo verwenden." Und als er zum Set kam, sagte er etwas, das mich zum Weinen brachte. Er sagte: "Danke, Kirk, dass Du mir meinen Namen wiedergegeben hast." Und ich schrieb Dalton Trumbo auf die Leinwand und das zerschlug die Schwarze Liste.

Welchen halten Sie selbst für Ihren besten Film? Und gibt es Regisseure, mit denen Sie noch nicht zusammengearbeitet haben, mit denen Sie gerne einen Film drehen würden?

Erstmal muss ich sagen, dass mir scheint, dass Sie alle besser Englisch sprechen als ich! (Gelächter)
Diese Frage ist für mich schwer zu beantworten; das ist, wie zu sagen, welches seiner Kinder man am liebsten mag. Ich habe über 80 Filme gemacht, und eine Menge davon sind schlecht. Aber ich hatte Glück - ich mag LUST FOR LIFE, GUNFIGHT AT THE O.K. CHORALL, ... manche von ihnen mag ich sehr gerne. Aber ich glaube, mein Lieblingsfilm ist ein kleiner Film - der kein großer Erfolg war - namens LONELY ARE THE BRAVE. Übrigens schrieb Dalton Trumbo dafür auch das Drehbuch, und ich mag diesen Film sehr, sehr gerne.
Nun, es gibt viele Regisseure, mit denen ich gerne arbeiten würde, mit denen ich noch nie gearbeitet habe. Wir haben viele talentierte Regisseure, und ich finde dieser Soderbergh, der bei TRAFFIC Regie geführt hat, ist ein wunderbarer Regisseur. Als ich den Film sah, wollte ich ihn selbstverständlich unbedingt anschauen, weil mein Sohn Michael und seine Frau darin mitspielen. Aber seine Regie ist fantastisch, und ich würde gern eines Tages mit ihm arbeiten.

(Von einem Spanischen Journalisten) Sie haben in einem Interview gesagt, dass alte Filme besser sind als die heutigen. Warum finden Sie das?

Nun, (sagt etwas auf Spanisch).
Ich sage Ihnen, es ist unfair von mir, so etwas zu sagen, denn ich bin 84 Jahre alt. Aber ich finde, dass die moderne Technologie, Special Effects und der Einsatz exzessiver Gewalt das Filmemachen etwas heruntergezogen haben. Ich glaube, dass Film viel früher sich mehr auf Charaktere, Menschen verließ, und das finde ich interessanter. Aber ich glaube, dass sich Filme zunehmend nicht zu sehr auf Special Effects und Gewalt verlassen werden und dass sie dazu zurückkehren werden, eine Geschichte über Leute zu erzählen.
Ich habe mal mit Schwarzenegger geredet und zu ihm gesagt "Warum musst Du, wenn Du einen Typen umbringst, ein MG mit um die hundert Kugeln verwenden? Wenn ich in einem Western war, hab' ich einen Typen mit einer Kugel umgebracht! Das ist genug."
(Gelächter)

(Auf Französisch) Finden Sie, dass die moderne Film-Technologie die Kunst der Schauspieler denaturiert?

Je suis d'accord. Ich glaube, dass moderne Technologie ein Hindernis ist. Aber ich bin der falsche Mann, diese Frage zu beantworten, denn ich bin überhaupt gegen Technologie. Ich habe kein Handy. Meine Frau hat mir einmal einen wunderschönen Wagen gekauft - einen Mercedes Benz (mit Seitenblick auf De Hadeln und das Mercedes Sponsor-Logo im Hintergrund). Und der Typ fuhr vor und wollte mir zeigen, wie das Ding funktionierte, also stieg ich ein und das Auto sagte: "Welche Nummer, bitte?" Und ich stieg aus dem Wagen aus und sagte: "Ich will das Auto nicht." Ich sagte: "Ich will kein Auto, das mit mir sprich!" (Gelächter) Und jetzt fährt meine Frau den Wagen und ich fahre ihr Auto, das nicht spricht.

Sind unter Ihren vielen, vielen Filmen auch welche, die Sie NICHT hätten machen sollen?

Hören Sie: Wir haben gar nicht die Zeit, über all die Filme zu reden, die ich nicht hätte machen sollen! (Gelächter) Aber wissen Sie: Niemand hat die Absicht, einen schlechten Film zu machen. Zum Beispiel: Der erste Film, den ich nicht hätte machen sollen. Ich hatte einen Vertrag über einen Film pro Jahr für Warner Bros. Und ich mochte den Film nicht und wollte aus dem Vertrag raus, und mein Agent sagte: "Das kannst Du nicht, Du hast den Vertrag über einen Film pro Jahr." Ich sagte "Nein." Er sagte "Du kannst aus dem Vertrag nicht raus," und ich sagte "Ich werde aus diesem Vertrag rauskommen," und er sagte "Wie?" und ich sagte "Ich werde meinen nächsten Film für umsonst machen." Und das tat ich. Es war ein furchtbarer Film, ALONG THE GREAT DIVIDE; den machte ich ohne Gage und ich kam so aus meinem Vertrag los. Dann machte ich meinen nächsten Film mit William Wyler, DETECTIVE STORY, und mit Billy Wilder ACE IN THE HOLE - das sind Filme, die zu drehen mir Freude gemacht hat. Man macht halt viele Filme, die nicht so werden, wie man es gerne hätte, oder die man aus ganz anderen Gründen macht. Bei all den Filmen, die ich gedreht habe, über 80, glaube ich nicht, dass mir mehr als ungefähr 20 einfallen würden, die ich WIRKLICH mag.

Können Sie uns etwas über Brian DePalma und Ihre Arbeit mit ihm an THE FURY erzählen?

Brian DePalma ist ein talentierter Bursche. Und ich mag ihn. Ich habe THE FURY mit ihm gemacht, den ich für einen interessanten Film halte - keinen großartigen Film. Aber Brian DePalma sagte zu mir: "Kirk, ich arbeite mit ein paar Studenten in der Nähe von New York an einem Film (HOME MOVIES - Die Red.). Wirst Du eine kleine Rolle übernehmen?" Ich sagte: "Klar." Also spielte ich, was sich als mehr als eine kleine Rolle erwies. Dann sagte er: "Ich brauche etwas Geld, würdest Du $25.000 in den Film investieren?" Ich sagte "Okay". Dann brachte er den Film raus und ich dachte: "Zu was hat er Dich da überredet?" Statt eines Gastauftritts spiele ich eine größere Rolle und dann bringt er mich dazu, Geld in den Film zu investieren, das ich selbstverständlich nie zurück bekommen habe. Aber Brian ist so ein talentierter und höflicher Kerl. Ich habe es ihm nie übelgenommen; ich mag ihn.

Sie haben bereits Vincente Minellis LUST FOR LIFE erwähnt - was bedeutet impressionistische Kunst für Sie persönlich?

Kunst hat eine große, wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Über die Jahre habe ich eine ziemliche Sammlung zusammengetragen, besonders dank meiner Frau, die einen guten Geschmack hat. Wir hatten Picasso, Miro, Chagall, Braque, einige... Und dann sagte eines Tages jemand: "Siehst Du, dieser Picasso, der ist um die $12 Mio. wert." Und ich sagte "Wie bitte?" Also traf ich eine Entscheidung. Ich sagte zu meiner Frau: "Warum verkaufen wir nicht all die wichtigen Gemälde und dann gründen wir eine Stiftung, die den Armen hilft." Und das taten wir. Wir verkauften sie und haben seitdem modernere Künstler gesammelt, wie Rosenquist. Mit dem Geld, dachte ich - trotz der Tatsache, dass wir sie vermissen, denn man baut eine Verbindung zu einem Gemälde auf - aber ich hielt es nicht aus, etwas an der Wand hängen zu haben, das so viel Geld wert war, mit dem man so viele andere Dinge tun konnte - beispielsweise hat meine Frau beschlossen, in Los Angeles Kinder-Spielplätze zu bauen. Sie hat 100 Spielplätze gebaut und will 400 mehr bauen. Also denke ich, dass ich etwas besseres getan habe, indem ich sie von der Wand genommen habe.

Können Sie etwas sagen zur Hochzeit Ihres Sohns Michael mit Catherine Zeta-Jones und zu dem Baby?

(Allgemeines Aufstöhnen. De Hadeln will zur nächsten Frage übergehen.)
Jetzt warten Sie mal! Ich möchte etwas sagen über meine Schwiegertochter, Catherine Zeta-Jones. Sie ist ein wunderbares Mädchen. Nicht nur schön, sondern auch ein "Family Girl". Und worüber ich am meisten stolz bin ist, dass sie Michael einen kleinen Sohn geschenkt hat, und dass dieser Sohn ein riesiges Grübchen in seinem Kinn hat!
(Gelächter)

Haben Sie noch Verwandte in Russland, zu denen Sie Kontakt haben? Und warum haben Sie Ihren Namen geändert?

Nun, ich wurde als Issur Danielovitch geboren. Und das ist ein großartiger Name, wenn sie Balletttänzer werden wollen... (Gelächter)
Aber ich war in Russland, und ich habe versucht herauszufinden, woher meine Familie stammte. Und das ist alles ausgelöscht, es ist alles ausgelöscht. Also... Ich muss irgendwo noch Verwandte haben, aber ich weiß nicht wo.
Ich glaube, dass meine Mutter und mein Vater etwas sehr Mutiges getan haben, als sie nach Amerika kamen. Denn in meinem Land hat meine eine Chance! Meine Familie war sehr arm, wir hatten nicht genug zu essen, aber ich habe mich durchs College gearbeitet, durch die Schauspielschule, und jetzt bin ich hier in Berlin, kurz davor, den Goldenen Bären überreicht zu bekommen. Und das alles wegen dessen, was meine Familie für mich getan hat.
Nun möchte ich zum Abschluss sagen: Ich wäre hier gerne viel länger und würde mit Ihnen reden. Aber seit ich meinen Schlaganfall hatte, fällt es mir sehr schwer zu sprechen. Denn wenn man einen Schlaganfall hatte, dann ist das Hirn schon hier, während ihre Sprache noch hinterherkriecht. So erschöpft man sich selbst, weil ich so lange brauche, das auszudrücken, was ich denke. Das eine, was ich sagen möchte, das ich denke, ist, dass ich seit ich hier in Berlin bin, erstaunt bin über die Gastfreundschaft, die mir entgegengebracht wird; Sie waren sehr nett zu mir und meiner Frau, und ich freue mich darauf, noch ein paar Tage in Ihrer großartigen Stadt zu sein.
Ich danke Ihnen vielmals.

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