Alles Gute kommt aus Asien: Sushi, Shaolin-Mönche, Super Mario,
Godzilla, Maggie Cheung. Wer's immer noch nicht glaubt, oder es nur
mal wieder bestätigt finden will, oder schlicht nicht einen der
großartigsten Filme der letzten Jahre verpassen will - also
eigentlich jede und jeder - muss diese Woche unbedingt ins
Werkstattkino. Nach langem Warten ist dort jetzt endlich Johnny Tos
THE MISSION (CHEUNG FO) angekommen - das atemberaubende Herzstück
seiner 1999er Triaden-Trias (neben RUNNING OUT OF TIME, der schon
lief, und WHERE A GOOD MAN GOES, auf den man sich noch freuen
darf). Das ist ein Männerfilm im besten Sinne (also auch für Frauen
zu geniessen, auch wenn die einzige Frau im Film, die für den Plot
Bedeutung hat, bewusst eine Chiffre bleibt) - er zelebriert
ungemein cool die toughen Rituale eines durch ständige tödliche
Bedrohung zusammengeschweissten Männerbundes, aber er hat auch
Distanz genug, sie auch zu entblößen, die Risse in der
Teflon-Umhüllung zu finden. Dieses Aufblitzen der Menschlichkeit
und Verletzlichkeit ist mindestens ebenso groß und schön, wie die
Designer-Action, die man in so radikaler Durchstilisierung lang
nicht gesehen hat. (Und das, obwohl To extrem schnell und
kostengünstig arbeitet - wer sein Handwerk so beherrscht, braucht
eben keinen gigantischen Produktions-Wasserkopf, um Filme
abzuliefern, in denen manche Sequenzen aussehen als wären sie
Monate lang geplant worden.) Der einzige Nachteil, den wir
möglicherweise finden können bei dieser Zelluloid-Offenbarung:
Danach wirkt das meiste, was man momentan sonst so über hiesige
Leinwände flimmern sehen kann, reichlich bescheiden und
fad. (THE MISSION (CHEUNG FO) (OmU): Werkstattkino, tgl.
außer Do. 21:00 Uhr)
Viel Spaß im Kino wünscht
Die
Artechock-Redaktion
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