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Der Filmfreund rät

  19.04.2001
 
 
 
 

Alles Gute kommt aus Asien: Sushi, Shaolin-Mönche, Super Mario, Godzilla, Maggie Cheung. Wer's immer noch nicht glaubt, oder es nur mal wieder bestätigt finden will, oder schlicht nicht einen der großartigsten Filme der letzten Jahre verpassen will - also eigentlich jede und jeder - muss diese Woche unbedingt ins Werkstattkino. Nach langem Warten ist dort jetzt endlich Johnny Tos THE MISSION (CHEUNG FO) angekommen - das atemberaubende Herzstück seiner 1999er Triaden-Trias (neben RUNNING OUT OF TIME, der schon lief, und WHERE A GOOD MAN GOES, auf den man sich noch freuen darf). Das ist ein Männerfilm im besten Sinne (also auch für Frauen zu geniessen, auch wenn die einzige Frau im Film, die für den Plot Bedeutung hat, bewusst eine Chiffre bleibt) - er zelebriert ungemein cool die toughen Rituale eines durch ständige tödliche Bedrohung zusammengeschweissten Männerbundes, aber er hat auch Distanz genug, sie auch zu entblößen, die Risse in der Teflon-Umhüllung zu finden. Dieses Aufblitzen der Menschlichkeit und Verletzlichkeit ist mindestens ebenso groß und schön, wie die Designer-Action, die man in so radikaler Durchstilisierung lang nicht gesehen hat. (Und das, obwohl To extrem schnell und kostengünstig arbeitet - wer sein Handwerk so beherrscht, braucht eben keinen gigantischen Produktions-Wasserkopf, um Filme abzuliefern, in denen manche Sequenzen aussehen als wären sie Monate lang geplant worden.)
Der einzige Nachteil, den wir möglicherweise finden können bei dieser Zelluloid-Offenbarung: Danach wirkt das meiste, was man momentan sonst so über hiesige Leinwände flimmern sehen kann, reichlich bescheiden und fad.
(THE MISSION (CHEUNG FO) (OmU): Werkstattkino, tgl. außer Do. 21:00 Uhr)

Viel Spaß im Kino wünscht

Die Artechock-Redaktion

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