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EVITA - Versäumen oder nicht?

  23.01.1997
 
 
 
 

Eine Frage des Charakters:
Jetzt hab ich schon erfolgreich "Independance Day" verpaßt, obwohl mir die ganze Welt damit in Augen und Ohren lag, und schon redet auch keiner mehr davon. Jetzt heißt es, stark sein bei "Evita". Kein Boulevard-Blatt, keine Feuilleton-Seite ohne Peron- oder Ciccione-Biographisches, man kommt nicht aus, wenn man nicht grad tot ist. Soll man nun dem Druck der Tagesaktualität nachgeben und sich diesen Diskussionsstoff auch noch in die verwüsteten Gehirnzellen stopfen, damit man mitreden kann am Bistro-Tischlein, wenn die Themen Astrologie, Wohnungssuche oder Schwangerschaften erschöpft sind, oder soll man sich bewußt aus der Gesellschaft der Allesglotzer ausnehmen, weil ja der Film eh voraussichtlich tumber Stuß ist und mit jeder "Simpsons"-Folge zu ersetzen? Soll ich oder soll ich nicht? Wohlgemerkt: Es geht dabei nicht um Qualitätsfragen, sondern nur um's Dabeisein. Hm? Anschauen? Oder weiterschlafen?
Richard Oehmann

Eine Frage der Ehre:
Natürlich sollst Du Dir "Evita" anschauen und auch "Independence Day" mußt Du nachholen, denn schließlich geht's um Massenunterhaltung und damit ist nicht nur die Unterhaltung der Massen, sondern auch die Unterhaltung von Massen gemeint; also viele Leute die viel reden. Und als fleißiger Kinogänger, als den Dich diese Massen kennen, wollen sie von Deiner Meinungsführerschaft profitieren, wollen hören, was Du zu sagen weißt und sich gegebenenfalls auch von Dir abhalten lassen den einen oder anderen Film zu gucken, aber eben nur, wenn Du ihn gesehen hast. Also, egal ob Cineast, Allesglotzer oder Moviehead, Du hast einen Ruf zu verlieren und wenn der erst mal weg ist, steht der Massenware fabrizierenden Filmindustrie ein kritischer Beobachter weniger im Wege und Du förderst, was Du vermeiden willst: Evita!
Christian Rechmann

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