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14.
internationales Dokumentarfilmfestival München 30. April bis 30. Mai 1999 |
Über das Festival: | Organisation und Karten Ausführlicher Text zum Festival |
Tagesprogramme: |
Fr 30. | Sa 01. | So 02. | Mo 03. | Di 04. | Mi 05. | Do 06. | Fr 07. | Sa 08. | So 09. |
Film-Reihen: |
Alle Filme | Wettbewerb | Point of View | Indischer Dokumentarfilm | View Across the Border | Klaus Mann Ausstellung | Special Screenings | Neue Filme aus Bayern | |
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Liebe Kinofreunde, vom Freitag, den 30. April bis Sonntag, 9. Mai findet das 14. INTERNATIONALE DOKUMENTARFILMFESTIVAL MÜNCHEN statt. Zehn Tage KINO TOTAL und DOKUMENTARFILM INTERNATIONAL unter dem Motto View Across the Border, eine Gratwanderung zwischen den eigenen, in nunmehr vierzehn Jahren gewachsenen Traditionen und innovativ künstlerischen wie publikumswirksamen Formen. Gesetze des Marktes lassen wir dabei bewußt außer Acht. Uns interessieren neue Erzählweisen, neue Darstellungsformen und die Auflösung bisher gültiger Genregrenzen. Das Gesamtprogramm ist in diesem Jahr wieder in vier Münchner Kinos zu sehen: im FILMMUSEUM, RIO-PALAST, MAXIM KINO und im VORTRAGSSAAL DER MÜCHNER STADTBIBLIOTHEK AM GASTEIG. Im FILMMUSEUM wird das Festival am 30. April mit dem Film Kurt Gerrons Karusell von Ilona Ziok eröffnet, einem Portait des Entertainers, Schauspielers und Regisseurs aus dem Berlin der zwanziger Jahre. Die Nationalsozialisten deportierten den Juden Gerron nach Theresienstadt. Mit dem Versprechen, ihn mit dem Leben davonkommen zu lassen, übertrug man ihm die Herstellung des Propagandafilmes Der Führer schenkt den Juden eine Stadt. Ein 15minütiges Fragment davon stellt das Filmmuseum zur Verfügung. Im MAXIM eröffnet das Festival mit Tala med mig systrar (Speak to me Sisters), dem neuen Film von Maj Wechselmann aus Schweden, die vor Jahren schon einmal zu Gast in München mit ihrem Film über den Golfkrieg war. Auch dieser Film ist politisch. Südafrikanische Frauen jeden Alters erinnern sich an ihren Kampf gegen die Apartheid. Das INTERNATIONALE PROGRAMM umfaßt den Wettbewerb mit 23 Filmen
und das Programm Point of View mit 45 Filmen, davon 19 Kurzfilmen. Ein spannender und interessanter Höhepunkt ist Un spécialiste, der Film über den Prozeß des Mannes, der der Banalität des Bösen sein Gesicht gab, Adolf Eichmann. Ein anderer Spezialist, Radovan Karadzic, ist die Hauptperson in der britisch/amerikanischen Dokumentation von Kevin Sim The Reckoning, der durch die derzeitigen Ereignisse auf dem Balkan eine traurige Aktualität erhält. Außergewöhnlich stark ist in diesem Jahr die Schweiz vertreten: sechs Filmemacher werden hier Ihre Werke zeigen, wovon der Bauernkrieg von Erich Langjahr durch die Diskussionen über die Agenda 2000 eine zusätzliche Brisanz erhält. Zum Thema Selbstbild - Fremdbild - Feindbild im Schweizer Dokumentarfilm findet am Donnerstag, 6. Mai, 15.00 Uhr im Festivalbüro ein Roundtable Gespräch statt. Nicht zu vergessen natürlich ist der deutsche Dokumentarfilm. Angefangen mit der Bundesfilmpreisnominierung Herr Zwilling und Frau Zuckermann von Volker Koepp, Stammgast auf dem Münchener Festival, über so renommierte FilmemacherInnen wie Monika Treut mit Gendernauts, Peter Sempel mit Nina Hagen = Punk + Glory und Thomas Bergmann und Mischka Popp mit Kopfleuchten bis zu Nachwuchsregisseuren wie German Kral mit Imágenes de la Ausencia und Babette Koci und Carolin Dassel mit Blaue Wüste. Ein Leckerbissen für die Opernfreunde: Opera fanatic von Jan Schmidt-Garre. Muratti & Sarotti dagegen wird die Freunde des Animationsfilms begeistern. Abschließend seien noch zwei SPECIAL SCREENINGS erwähnt. Der wohl umstrittenste Dokumentarfilmer Ulrich Seidl wird sein neustes Werk Models vorstellen, und am letzten Sonntag (9.4.) können die Freunde der Docu-Soaps im Maxim Kino die neunstündige Dokumentarfilmserie An American Love Story von Jennifer Fox geniessen. Die nicht nur wegen ihrer Länge aus dem Rahmen fallende Dokumentation beschreibt das Leben einer vierköpfigen gemischtrassigen Familie aus New York. In dem neuen Programm VIEW ACROSS THE BORDER zeigen wir Werke, die das
dokumentarische Genre in ganz verschiedene Richtungen ausweiten, dabei
manchmal Grenzen überschreiten und manchmal an Grenzen stoßen.
Auf dem Programm stehen je eine Doku-Soap aus München, Der wahre
Kir Royal von Christian Bauer, und aus Berlin Geburtsstation
von Thomas Kufus und Arpad Bondy; ein neues, schwer in Genrekategorien
einzuordnendes Werk des Russen Aleksandr Sokurov, Povinnost -
Confession, und zwei spektakuläre Filme des französischen
Filmemachers Mosco Boucault, Un crime à Abidjan und Philadelphie,
fusillade de Mole Street. Thema der diesjährigen RETROSPEKTIVE ist eine umfassende Werkschau
des indischen Dokumentarfilms der letzten drei Jahrzehnte. In 23 Programmen
zeigen wir 45 Filme. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk / Fernsehen, Redaktion Teleclub, zeigen wir anläßlich der großen, von der Monacensia und der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig zusammengestellten Klaus Mann Ausstellung, die vom 26. März bis 23. Mai im Gasteig zu sehen ist, eine kleine Reihe Fernsehdokumentationen zur Familie Mann. Thomas und Katja, Erika, die Pfeffermühle und natürlich Klaus Mann werden zu hören und zu sehen sein. In NEUE FILME AUS BAYERN präsentieren sich wieder FilmemacherInnen, die in Bayern leben und produzieren und Themen aus aller Welt filmisch bearbeiten. In diesem besonders spannenden Programm sind 20 Filme im Gasteig zu sehen. Die meisten FilmemacherInnen sind zur Diskussion ihrer Filme anwesend. Licht & Ton Cine München stiftet nun schon zum 10. Mal zusammen
mit dem Festival den Preis für den Besonderen Dokumentarfilm
in Höhe von DM 5.000,- und zum fünftenmal wird der Dokumentarfilmpreis
des Bayerischen Rundfunks verliehen. Er ist mit DM 20 000,- dotiert. Neu
ist der Planet-Zuschauerpreis in Höhe von DM 5 000,-
den der Fernsehsender PLANET auslobt. In Memoriam Manuel Costa e Silva, der 1998 Mitglied unserer Jury war, zeigen wir zwei Filme, die er als Regisseur, Kameramann und Produzent gestaltet hat. |
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