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besprechung junge comic-zeichner aus spanien |
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Vor einem Jahr organisierte das spanische Jugendinstitut einen landesweiten Comicwettbewerb; 26 ZeichnerInnen qualifizierten sich und wurden in Madrid der Öffentlichkeit präsentiert. Nun, knappe 10 Monate später und kurz nach dem Comicfestival auf der Praterinsel kommt diese Ausstellung in das Münchner "Instituto Cervantes" und mit ihr die Möglichkeit für das deutsche Publikum, sich Einbick in die junge Comicszene eines Landes zu verschaffen, von der man - bis auf wenige Ausnahmen - so gut wie gar nichts weiss. | |
unverwechselbar |
Sicher, da ist Miguelanxo Prado, ein international bekannter Künstler,
und man erinnert sich auch, dass Clever und Smart aus der Feder eines
Spaniers stammt. Aber das sind zwei Extreme, das eine ein routiniert-kommerzieller
Serien-Funny, das andere vielschichtige, sensible, aber auch bitterböse
Autorencomics, die zu recht als Werke von Weltrang gelten. Dazwischen
ist vieles möglich, was die Bandbreite der von den NachwuchszeichnerInnen
eingesetzten Stile und Techniken eindrucksvoll belegt. Erstaunlich
auch, dass offenbar niemand von ihnen in die stilistischen Fusstapfen
der großen nationalen Galeonsfiguren, also etwa eines Prado
oder gar des zuletzt mit Alexandro Jodorowsky im Team verbundenen
Juan Gimenez treten will. Diese jungen Talente verfügen alle
über einen mehr oder minder unverwechselbaren Stil.
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Ähnlich originell arbeitet auch Antonio
Lucas: Seine Kompositionen bestehen ausnahmslos aus collagierten, wie
Teile eines Puzzles anmutenden Farbpapieren. Einen nicht unbedeutenden
Einfluss auf die jüngere Illustratorengeneration hatte der Graphiker
Javier Mariscal, dessen visuelle Gestaltung der Olympischen Spiele in
Barcelona Designgeschichte geschrieben hat. Es ist wohl kein Zufall,
dass Juan Carlos Palacio, der Produktanien eine weit wichtigere Rolle
als in anderen europäischen Ländern; hier ist es von nicht
zu unterschätzender Bedeutung, ob die eigenen Wurzeln in Katalonien,
Galizien oder in der Region um die Hauptstadt Madrid liegen. Eine weitere
Besonderheit ist die Priorität, die der nationale Comic vor den
ausländischen, importierten Produkten besitzt, was sich nicht zuletzt
auch in der umgangssprachlichen Bezeichnung des Mediums, "TBO",
niederschlägt.
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