![]() Personal Panels ![]() |
285 12|08|2003 |
besprechung |
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"Designs for living" nennt Andrea Zittel die Objekte, die sie unter dem Logo A-Z Administrative Services seit den frühen 90er Jahren entwickelt. Die Gegenstände werden durch diese Etikettierung nicht nur vordergründig aus dem Kunstkontext in den des alltäglichen Gebrauchs überführt, sondern sind durch die Künstlerin im Zuge eines Effizienzbedürfnisses selbst erprobt worden. Erst im Nachhinein werden die Objekte zu Museumsstücken und sind aufgrund dessen als Teile eines umfassenden Programms der Konzeptkünstlerin Zittel zu bewerten. |
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Die Einzelausstellung
in der Sammlung Goetz eröffnen die zwischen 1995 und 1998 entstandenen
Personal Panels. Schlichte, aber edel gearbeitete, kittelähnliche
Kleider, drapiert auf schlichten Schneiderpuppen. Unterschiedliche
Stoffe, jedoch immer der gleiche Schnitt - als kühles Rechteck
wird es an der Wand zum Bild mit geometrischem Muster ("Panel").
In einer Skizze verdeutlicht Zittel eine weitere Verwendungsmöglichkeit:
hier dient einer der Kittel als Tischdecke. Mehr noch ist diese Zeichnung
als Hinweis für den Besucher zu deuten, die gezeigten Objekte
als flexibel in ihren Gebrauchsmöglichkeiten zu sehen. |
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Während bei
den Personal Panels Zeitersparnis (die allmorgendliche Frage:
Was soll ich anziehen?) und eine finanzielle Einschränkung für
die Entwicklung der Kleidung entscheidend war, ist eine optimierte
Ausnutzung des Lebensraumes bei der Idee der Teppiche entscheidend.
Einen weiteren Aspekt der Reduktion lassen die im Untergeschoss aufgestellten
Tische erkennen. Anstelle von Tellern finden sich bei den A-Z Dishless
Dining Tables Vertiefungen in den Tischplatten. Wie benutzerfreundlich
diese Objekte tatsächlich sind, bleibt hier unbeantwortet. |
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Eine weitere Arbeit,
genannt Free Running Rhythms and Patterns, entstand aus einem
Selbstversuch, den die Künstlerin unter der Fragestellung durchführte,
inwieweit sich einengende Zeitstrukturen umgehen lassen.
Tagebuchartig auf Tafeln festgehalten ist das Protokoll einer Woche,
in der die Künstlerin, abgeschottet von äußeren Licht- und Geräuschquellen,
ohne Hinweise auf den Ablauf der Zeit, in ihrer eigenen Zeit lebte. |
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