04.01.2018

Running Movies 2017

Die Lebenden reparieren
Studie über Ethik und Emotion. Die Lebenden reparieren ist unser Film des Jahres.
(Foto: Wildbunch Germany)

Die Filme rauschen nur so an einem vorbei. Wir halten in einem Satz fest, was wir gesehen haben – ein rasanter Durchgang durchs Kinojahr

Von Dunja Bialas, Wolfgang Lasinger und Felicitas Hübner

Januar

Die Taschen­diebin (Park Chan-wook)
Wenn du denkst, du hast'n – springt er aus'm Kasten.

Wild Plants (Nicolas Humbert)
Guerilla-Gardening in Zürich.

Plötzlich Papa (Hugo Gélin)
Omar Sy mit Nesthäk­chen.

La La Land (Damien Chazelle)
Charme. Under­state­ment. 6 Oscars.//
Mehr Musical, bitte. Weniger Ohrwurm wäre auch okay gewesen.

Havarie (Philip Scheffner)
Verlang­samtes Unglück mit Zuschauern.

Die Hollars – Eine Wahn­sinns­fa­milie (John Krasinski)
Mutter, Vater, Kran­ken­haus.

Bob, der Streuner (Roger Spot­tis­woode)
Kater mit Mann.

Ein Haus in Ninh Hoa (Philip Widmann)
Spiri­tismus in Vietnam.

Ballerina (Eric Summer)
Spring­le­bendig übers Pariser Straßen­pflaster getanzt.

xXx: Die Rückkehr des Xander Cage (D.J. Caruso)
Hübsch ange­zo­gene Adrenalin-Junkies fetzen über die Leinwand.

Ritter Rost 2 – Das Schrott­kom­plott (Thomas Boden­stein)
Schrott-Karacho für Minder­jäh­rige

Personal Shopper (Olivier Assayas)
Kristen Stewart im most expensive shop.//
Geis­ter­ge­schichte mit Lars Eidinger als Tritt­brett­fahrer.

Junction 48 (Udi Aloni)
Arabisch-israe­li­sche Rapperei.

Hacksaw Ridge – Die Entschei­dung (Mel Gibson)
Waffen­ver­wei­gerer im Nahkampf des zweiten Welt­kriegs.

Manchester by the Sea (Kenneth Lonergan)
Protes­tan­ti­sche Sonn­tags­an­dacht inmitten katho­li­scher Schick­sals-Schuld.

Mein Blind Date mit dem Leben (Marc Rothemund)
Erblin­dender junger Mann mit Passion für’s Kellner-Sein auf der Ziel­ge­raden.

Split (M. Night Shyamalan)
Wie viele Zahn­bürsten braucht eine multiple Persön­lich­keit?

Kund­schafter des Friedens (Robert Thalheim)
Verrum­pelte Klamotte im Geheim­dienst­mi­lieu zwischen Alt & Jung + Ost & West

Die schönen Tage von Aranjuez (Wim Wenders)
Und im Hausflur sitzt Nick Cave und spielt Klavier.//
Keiner kann so schön unprä­ten­tiöses 3D wie WW auf dem Handke-Trip.

Die feine Gesell­schaft (Bruno Dumont)
Personen verschwinden in den Dünen und/oder fallen von bereit stehenden Liege­stühlen… //
Dege­ne­rierter Adel und kanni­ba­lis­ti­sches Prole­ta­riat – kann das gutgehen?

Suburra (Stefano Sollima)
Rom im Dunklen, aber ohne Anita Ekberg

Februar

Die irre Helden­tour des Billy Lynn (Ang Lee)
Unglück­lich das Land, das Helden nötig hat. (Bertolt Brecht)

Neruda (Pablo Larraín)
Dekla­ma­tion und Pathos im Parla­ments-Pissoir.

Timm Thaler oder das verkaufte Lachen (Andreas Dresen)
Noch lacht er.

Hidden Figures – Uner­kannte Heldinnen (Theodore Melfi)
Glück­li­cher das Land, das Heldinnen hat? //
Black Frau­en­film von weißem Mann.

Volt (Tarek Ehlail)
Die Polizei – Dein Freund und Helfer.

Den Sternen so nah (Peter Chelsom)
»Und ich düse düse düse düse im Sause­schritt/ und bring die Liebe mit/ von meinem Himmels­ritt …« (DÖF)

Fifty Shades of Grey – Gefähr­liche Liebe (James Foley)
Sado-Maso für hete­ro­nor­ma­tive Weicheier.

The Girl with All the Gifts (Colm McCarthy)
The Hungries: Genera­tion Zombie 2.0.

Der Eid (Baltasar Kormákur)
Vom Mann, der in der Kälte tötete.

Was hat uns bloß so ruiniert (Marie Kreutzer)
Genau.

T2 Train­spot­ting (Danny Boyle)
Züge Beob­achten: 20 Jahre später.

Elle (Paul Verhoeven)
Stalking the stalker. //
Isabelle Huppert unter dem Macho-Zugriff von Verhoeven und Philippe Djian.

The Salesman (Asghar Farhadi)
Duschen im Iran – mit fast tödlichen Folgen.

Empörung (James Schamus)
Ein netter, schöner und ziemlich zorniger Film.

Schatz, nimm du sie! (Sven Unter­waldt Jr.)
Grob­mo­to­ri­sches Fetzen­flieg-Remake, das Spaß macht.

Mein Leben als Zucchini (Claude Barras)
Kleines Gemüse im Waisen­haus. //
Schweizer Waisen­kinder sind herz­er­wei­chend.

A Cure for Wellness (Gore Verbinski)
Hardcore-Wellness in der Chefetage.

Scarred Hearts – Vernarbte Herzen (Radu Jude)
Sex im Ganz­kör­per­gips.

März

Logan – The Wolverine (James Mangold)
Wenn Hybride alt werden …

Die Frau im Mond – Erin­ne­rung an die Liebe (Nicole Garcia)
Leiden­schaft­liche Frau mit Nieren­steinen auf der Suche nach Liebe.

Der junge Karl Marx (Raoul Peck)
Karl Marx – der Geburts­tags­film.

Kong: Skull Island (Jordan Vogt-Roberts)
Monster-WG auf der Insel der Toten­schädel.

Moonlight (Barry Jenkins)
Panne bei der Oscar-Verlei­hung 2017: It was not a joke. Moonlight was the best picture. (Not La La Land.) //
Black Queer Film von hete­ro­se­xu­ellem schwarzen Mann.

Orien­tie­rungs­lo­sig­keit ist kein Verbre­chen (Tatjana Turanskyj)
Frauen am Rande des Diskurs­zu­sam­men­bruchs.

Die Schöne und das Biest (Bill Condon)
Singspiel mit Ungeheuer und träl­lernden Haus­halts­ge­gen­ständen.

Certain Women (Kelly Reichardt)
Frauen an der Frontier.

Die Häschen­schule – Jagd nach dem goldenen Ei (Ute von Münchow-Pohl)
Autoritär geführte Schule für Guthasen.

Der Hundert­ein­jäh­rige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand (Felix Herngren)
Volks­brause als süffig-roter Rammbock zwischen den Super­mächten des Kalten Kriegs.

Die Jones – Spione von nebenan (Greg Mottola)
Betont unge­fähr­li­cher Spaß für ältere Zuschau­erInnen.

Lommbock (Christian Zübert)
Der nächste Teil könnte »Lemmbock«, »Limmbock« oder »Lummbock« heißen.

Storm und der verbotene Brief (Dennis Bots)
Unnötig pompöser Film zum Luther-Jahr.

The Boss Baby (Tom McGrath)
Eifer­suchts­drama zwischen Klein­kin­dern und Hunden. An der Spitze der Bewegung: The Boss Baby himself.

Wilde Maus (Josef Hader)
Aus die Maus für den Herrn Musik­kri­tiker.

A United Kingdom (Amma Asante)
Schwarzer König trifft weiße Büro­an­ge­stellte.
Weiße Büro­an­ge­stellte trifft schwarzen König.
(Bestimmen Sie Subjekt – Prädikat – Objekt.)

Una und Ray (Benedict Andrews)
Aufge­wühlt und fallen gelassen: Eine 13-Jährige trifft die Liebe zu früh.

Zazy (Matthias X. Oberg)
Der Stern schrieb über die Haupt­dar­stel­lerin Ruby O. Fee, sie verkör­pere meis­ter­haft diese brisante Mischung aus Lange­weile, Gefahr und Sex.

Die andere Seite der Hoffnung (Aki Kauris­mäki)
Kein Kauris­mäki-Film ohne Hund! //
Auch Syrisch klingt eigent­lich wie Finnisch.

Mit siebzehn (André Téchiné)
Sie küssten und sie schlugen sich.

April

Free Fire (Ben Wheatley)
Der Film ist genau die andert­halb Stunden (»The golden hour and a half«) lang, die einer ange­schos­senen Person bleibe, bevor sie verblute.

Die Hütte – Ein Woche­n­ende mit Gott (Stuart Hazeldine)
Fata­lismus zum Gott­er­barmen.

Tiger Girl (Jakob Lass)
Wenn dir jemand eine Grube gräbt, schubs ihn hinein.

Der traum­hafte Weg (Angela Schanelec)
Gab es wirklich nur ein Kleid für die Haupt­dar­stel­lerin?

Nichts zu verschenken (Fred Cavayé)
Danny Boon als stadt­be­kanntes Spar­füch­schen.

Es war einmal in Deutsch­land... (Sam Garbarski)
7 Glor­reiche verkaufen 1946 Weiß­wä­sche an die Über­le­benden.

Fast & Furious 8 (F. Gary Gray)
Achtung Spoi­le­ralarm: Das süße Baby überlebt.

Gold (Stephen Gaghan)
Goldjunge Matthew McCo­naughey beweist mal wieder seinen Mut zur Häss­lich­keit.

Zu guter Letzt (Mark Pellington)
Shirley MacLaine will und wird das letzte Wort haben.

Ein Dorf sieht schwarz (Julien Rambaldi)
Culture Clash in Marly-Gomont.

Alles unter Kontrolle! (Philippe de Chauveron)
Rassismus-Komödie in der Abschie­bungs­branche.

Gimme Danger (Jim Jarmusch)
Jarmusche Mate­ri­al­schlacht aus Konzert­mit­schnitten, Studio­ses­sions und Fotoalben ohne Ende aus dem Leben der Stooges.

Die Schlösser aus Sand (Olivier Jahan)
Wunderbar störend drängt sich immer wieder die Immo­bi­li­en­mak­lerin ins Bild, die sich in Erman­ge­lung eines eigenen für die Leben ihrer Klienten inter­es­siert.

Mai

Sieben Minuten nach Mitter­nacht (Juan Antonio Bayona)
Mit Monster für Kinder, das auf die Minute pünktlich ist.

Victoria – Männer & andere Miss­ge­schicke (Justine Triet)
Männer: Gut, dass es sie gibt.

Beuys (Andres Veiel)
Hatte Beuys wirklich nur die Leder­weste?

Über­flieger – Kleine Vögel, großes Geklapper (Tilman Döbler)
Orni­tho­lo­gi­sches für Minder­jäh­rige.

Denk ich an Deutsch­land in der Nacht (Romuald Karmakar)
Monolog unterm Apfelbaum.

Das Ende ist erst der Anfang (Bouli Lanners)
Kopf­geld­jäger? Augen auf bei der Berufs­wahl!

Embrace – Du bist schön (Taryn Brumfitt)
Scheiß auf Deinen BMI! Runter von der Waage!

Jahr­hun­dert­frauen (Mike Mills)
Frauen kommen langsam, aber gewaltig.

Nocturama (Bertrand Bonello)
Paris is Burning. //
Die Marx Brothers treffen im Kaufhaus auf die RAF-Brand­stifter.

You'll Never Walk Alone (André Schäfer)
»Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten.« (Sepp Herberger)

Song to Song (Terrence Malick)
Terrence Malick pola­ri­siert. Mal wieder. //
Edel­lu­xus­kit­schlie­bes­sch­mon­zette mit Swim­ming­pool und Dach­ter­rasse.

Berlin Syndrome (Cate Shortland)
Horror im entmie­teten Berliner Hinter­haus.

Get Out (Jordan Peele)
Rassisten laden Zombies zur Garten­party.

Rosemari (Sara Johnsen)
Das Mädchen Rosemari(e) des Jahres 2017.

Der Effekt des Wassers (Sólveig Anspach)
Amourö­si­täten auf einem inter­na­tio­nalen Bade­meis­ter­kon­gress.

Juni

Baywatch (Seth Gordon)
Falten­freies Pitsche-Patsche am Miami Beach.

Gregs Tagebuch – Böse Falle! (David Bowers)
Umzingelt von Idioten und einem sehr kleinen Schwein.

In Zeiten des abneh­menden Lichts (Matti Geschon­neck)
Hitler-Darsteller Bruno Ganz als SED-Bonze.

Marie und die Schiff­brüchigen (Sébastien Betbeder)
Unkon­trol­lier­bare Frau auf hoher See.

Selbst­kritik eines bürger­li­chen Hundes (Julian Radlmaier)
So schön kann kein Privat­be­sitz sein!

Plan B – Scheiß auf Plan A (Ufuk Genc)
Kein geiler Scheiß.

Mein neues bestes Stück (Audrey Dana)
Spoi­le­ralarm! Frau mit temporärem Penis wird vom Blitz erlöst.

Whitney – Can I Be Me (Nick Broom­field)
Sie konnte es nicht.

Loving (Jeff Nichols)
Sie konnten es.

Ich wünsche dir ein schönes Leben (Ounie Lecomte)
Wenn Mutter­sein nicht vorstellbar ist

Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch (Anna van der Heide)
Und unser Direktor ein Storch?

Innen Leben (Philippe Van Leeuw)
Syrischer Kriegs­alltag.

Monsieur Pierre geht online (Stéphane Robelin)
Der große Blonde ist nicht mehr blond, aber immer noch groß.

Der Tod von Ludwig XIV. (Albert Serra)
Jean-Pierre Léaud von Perücke gekrönt und Quack­sal­bern für immer kuriert.

Overdrive (Antonio Negret)
The Fast and the Faster.

Die Verführten (Sofia Coppola)
Verwun­deter Soldat über­schätzt sich im Mädchen­in­ternat. //
Der Soldat im Mädchen­pen­sionat – kann das gutgehen?

Sommer­fest (Sönke Wortmann)
Ach, wenn sie sich doch nie begegnet wären.

Juli

Ich – Einfach unver­bes­ser­lich 3 (Pierre Coffin)
Knall­gelbes Schur­ken­stück mit Gesang.

Ihre beste Stunde (Lone Scherfig)
Making of Welt­kriegs­drama.

Paradies (Andreï Koncha­l­ovsky)
»Ohne Hölle gibt es kein Paradies.« (Andreï Koncha­l­ovsky)

Ein Chanson für dich (Bavo Defurne)
Isabelle Huppert meets Björk in der Paste­ten­fa­brik – das Leben ist kein Chanson!

Die Erfindung der Wahrheit (John Madden)
Schau­er­li­cher Lobby­ismus auf aller­höchstem Niveau.

Paris kann warten (Eleanor Coppola)
Als Roadmovie getarnte Dauer­spach­telei in Frank­reich.

Dunkirk (Chris­to­pher Nolan)
Wer 70mm hat, braucht kein 3D.

Zum Verwech­seln ähnlich (Lucien Jean-Baptiste)
Kinder­wun­scher­fül­lung in Schwarz-Weiß.

Meine glück­liche Familie (Nana Ekvti­mish­vili, Simon Groß)
Fami­li­en­film mit herun­ter­ge­zo­genen Mund­win­keln.

Der Orni­tho­loge (João Pedro Rodrigues)
Schwules Bird­watching mit Lesben und Amazonen.

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner (Pepe Danquart)
Sehr roman­ti­sche Zeitreise mit Jessica Schwarz.

Baby Driver (Edgar Wright)
Als Kevin Spacey noch nicht aus Filmen geschnitten wurde.

The Party (Sally Potter)
Neulich auf der Party der Partei.

August

Emoji – Der Film (Anthony Leondis)
Lovestory mit MuFu-Emo*
*Multi­funk­tions-Emoji

Das Gesetz der Familie (Adam Smith)
Das Wort »Fami­li­en­bande« hat einen Beige­schmack von Wahrheit. (Karl Kraus)

Grieß­no­cker­laf­färe (Ed Herzog)
Kiffen in Bayern, Teil 4

Die göttliche Ordnung (Petra Biondina Volpe)
Göttinnen on the road. //
Jetzt aber ist Damenwahl! Sogar in der Schweiz.

Der dunkle Turm (Nikolaj Arcel)
Idris Elba und Matthew McCo­naughey als Augen­weiden.

Parasol – Mallorca im Schatten (Valéry Rosier)
Auch in der Nach­saison will man es noch wissen.

Der Wein und der Wind (Cédric Klapisch)
Blut ist doch nicht dicker als Wein. //
Wein, Weib und Gezank.

Lucky Loser – ein Sommer in der Bredouille (Nico Sommer)
Mit Otto, dem neger-schwarzen Farbigen

Dalida (Lisa Azuelos)
Im Todes­ka­rus­sell mit Dalida. //
Das Leben ist ein Chanson.

Helle Nächte (Thomas Arslan)
In Norwegen unterwegs mit einem Teenager: gut, dass es dort Death­metal gibt. Zweit­bester deutscher Film des Jahres.

Western (Valeska Grisebach)
Auch im Osten gibt es eine Frontier. Bester deutscher Film des Jahres.

Die Hannas (Julia C. Kaiser)
HANNA sind Hans und Anna – damit wäre das auch geklärt.

Tiger­milch (Ute Wieland)
Deflo­rie­rungs­phan­ta­sien unter dem Einfluß von Milch, Mara­cu­ja­saft und Mariacron.

Träum was Schönes – Fai Bei Sogni (Marco Belloc­chio)
Albträume ohne Mutter.

Tulpen­fieber (Justin Chadwick)
Tausend rote, tausend gelbe … Tulpen aus Amsterdam. //
Von Harvey Weinstein produ­zierter Softs­ex­film für ZEIT-Leser.

Atomic Blonde (David Leitch)
Blonde Doppel­wanze vor, hinter und auf der Berliner Mauer.

Hampstead Park – Aussicht auf Liebe (Joel Hopkins)
Stell­dichein am Londoner Karl-Marx-Grabmal.

Das ist unser Land! (Lucas Belvaux)
Über die Verfüh­rungs­künste von Blondi(e) Le Pen. //
Die naive Kran­ken­schwester und der blonde Wolf.

Western (Valeska Grisebach)
Mocku­men­tary über Männ­lich­keits­fan­ta­sien in homo­so­zialen Räumen.

The Limehouse Golem (Juan Carlos Medina)
Mit Karl Marx als poten­zi­ellem Huren­mörder.

Ana, mon amour (Peter Calin Netzer)
Im Schlaf­anzug von Igor…

Killer’s Bodyguard (Patrick Hughes)
The killer is unkill­able.

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt (Arne Feldhusen)
Was mit Detlef Buck endete, geht mit Charly Hübner weiter.

Jugend ohne Gott (Alain Gsponer)
Film ohne Gott.

Auguste Rodin (Jacques Doillon)
Biopic über einen Schür­zen­jäger. //
Auch Steine wollen gestrei­chelt sein.

David Lynch – The Art Life (Jon Nguyen)
David L., das pinsel­schwin­gende Multi­ta­lent

September

Immer noch eine unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit läuft (Bonni Cohen)
Sieht aus wie Al Gore, spricht wie Al Gore und ist Al Gore.

Die Pfef­fer­körner und der Fluch des Schwarzen Königs (Christian Theede)
Sehr reiches Kind mit Flugzeug rettet die Lage.

Blind & Hässlich (Tom Lass)
Noemi Achtern­busch spielt eine, die eine Blinde spielt.

On the Milky Road (Emir Kusturica)
Depressiv-Melan­cho­li­sches nach dem Krieg.

Barfuß in Paris (Fiona Gordon und Dominique Abel)
Ruheloser Slapstick à la française. //
Der Geist von Jacques Tati trifft fran­zö­si­schen Boulevard. Eine Anti-Komödie aus Frank­reich.

Logan Lucky (Steven Soder­bergh)
Mit Daniel Craig als schwarz-weiß gestreiftem Panzer­kna­cker.

Das Löwen­mäd­chen (Vibeke Idsøe)
Klug, schön und sehr zottlig.

Radiance (Naomi Kawase)
Hier wird Kino zum Ort der Entschleu­ni­gung.

The Lego Ninjago Movie (Charlie Bean)
Für FSK6 unglaub­lich brutal.

Körper und Seele (Ildikó Enyedi)
Spröde Liebe inmitten von toten und lebenden Tieren.

Victoria & Abdul (Stephen Frears)
Stephen Frears wäscht die britische Kolo­ni­al­ge­schichte weiß.

Oktober

What Happened to Monday? (Tommy Wirkola)
»Monday, Monday, can’t trust that day…« (The Mamas & the Papas)

Vorwärts immer! (Franziska Meletzky)
Den Sozia­lismus in seinem Lauf hielt Honecker dann doch noch auf.

The Square (Ruben Östlund)
Satirisch-künst­le­ri­scher Blick auf das Tier in uns. //
Kurator springt im Viereck.

Fack Ju Göhte 3 (Bora Dagtekin)
Selbst Sandra Hüller kann hier nicht mehr viel ausrichten. Ohne Witz.

Street­scapes [Dialogue] (Heinz Emigholz)
Gesprächiger Dialog des Archi­tekten mit dem Filme­ma­cher mit dem Analy­tiker. Mit viel Witz.

Blade Runner 2049 (Denis Ville­neuve)
Endlich Sex mit Siri!

Happy End (Michael Haneke)
Fieses Fami­li­en­puzzle mit Isabelle Huppert und Jean-Louis Trin­ti­gnant.

November

Gauguin (Edouard Deluc)
Edouard Deluc verharm­lost die fran­zö­si­sche Kolo­ni­al­ge­schichte.

Lady Macbeth (William Oldroyd)
Ein Leben als Vase ist ihr nicht genug.

Die Misandris­tinnen (Bruce La Bruce)
Queer-femi­nis­ti­sches Potpourri aus Porno, Splatter und Refe­renzen an sympa­thi­sie­rende Vorbilder.

Fikke­fuchs (Jan Henrik Stahlberg)
Männer­phan­ta­sien ohne Theweleit, aber mit blöder Anmache. Und, hört, hört, einem verbo­tenen Plakat!

Simpel (Markus Goller)
»Der Film entlässt seine Zuschauer ohne emotio­nalen Nachhall.« (mit freund­li­chem Gruß an B.P.)

Teheran Tabu (Ali Soozandeh)
Die Berlinale lehnte den Film ab. Cannes nahm das Geschenk dankend an.

Whatever Happens (Niels Laupert)
Schöner trennen für Fort­ge­schrit­tene.

Der Nobel­preis­träger (Gastón Duprat und Mariano Cohn)
Wer dem Ruf der Heimat folgt, dem gehört es nicht anders.

Die Vier­hän­dige (Oliver Kienle)
Wenn zwei Schwes­tern in eine passen müssen.

Señora Teresas Aufbruch in ein neues Leben (Cecilia Atán)
Job weg. Tasche weg. Ab durch die Wüste.

Detroit (Kathryn Bigelow)
Wie es die Dramatics beinahe nicht gegeben hätte.

Manifesto (Julian Rosefeldt)
Manifest des Cate-Blan­chet­tismus.

Der lange Sommer der Theorie (Irene von Alberti)
Kunst­fi­gu­ren­ka­bi­nett im Hipster-Berlin.

Casting (Nicolas Wacker­b­arth)
Hier geht’s um die Anspiel-Wurst.

120 BPM (Robin Campillo)
High-speed-speach-activism mit roter Schleife.

Happiness (SABU)
Helm auf, Film ab!

Dezember

Zwischen zwei Leben – The Mountain between us (Hany Abu-Assad)
Kata­stro­phen-RomCom (mit freund­li­chem Gruß an S.R.)

Bo und der Weih­nachts­stern (Timothy Reckart)
Quiet­schig süß und verdammt religiös.

Burg Schre­cken­stein 2 – Küssen (nicht) verboten (Ralph Huettner)
Was war nur mit Harald Schmidt los?

Ferdinand: Geht STIERisch ab! (Carlos Saldanha)
Ferdinand, der Gutstier mit zarter Seele und heftiger Liebe zu Blumen.

Meine schöne innere Sonne (Claire Denis)
Viele Männer und Gérard Depardieu. //
Spoiler-Alarm: Gérard Depardieu taucht im Abspann auf.

Drei Zinnen (Jan Zabeil)
Verwirrtes Kind als Schnee­monster.

Eine breto­ni­sche Liebe (Carine Tardieu)
Unbe­kannte DNA mischt Familien auf.

The Killing of a Sacred Deer (Yorgos Lanthimos)
Der Fami­li­en­film zur Weih­nachts­zeit als Horror­film.

Voll verschleiert (Sou Abadi)
Islamist verliebt sich in Cross­dresser.

Loving Vincent (Dorota Kobiela)
Der Film besteht aus 65.000 Ölge­mälden – damit wäre das auch mal gesagt.

Die Lebenden repa­rieren (Katell Quil­lé­véré)
Point Break, und was danach geschah.