08.05.2013
28. DOK.fest München 2013

How to do the Dok.fest

Gulabi Gang
Gulabi Gang hat alles, was ein Dokumentarfilm braucht: Frauen, Bilderkraft und Power

Das Dok.fest-ABC

Von Dunja Bialas

Jedes Jahr steht man als poten­ti­eller Besucher des Münchener Dok.fest vor über 100 Filmen. Unsere Autorin, Kuratorin beim Dok.fest, hat für Sie ein ABC des Dok.fests erstellt, inklusive wichtiger Dokfilm-Begriffe und essen­ti­eller Filmtipps. Dabeisein und mitreden können ist eben alles.

A – Applaus. Wichtig nicht nur für die Schau­spieler auf der Bühne, auch für die Regis­seure, wenn sie ihren Film einem Publikum vorführen. Der Zusam­men­hang von Theater und Doku­men­tar­film ist aber sogar noch weiter­ge­hend. Deshalb zeigen wir das staged docu­men­tary Die 727 Tage ohne Karamo von Anja Sala­mo­no­witz in den Münchner Kammer­spielen, mit einer anschließenden Diskus­sion über die viel­fa­chen Zusam­men­hänge von Wirk­lich­keit und Insze­nie­rung. (So., 12.05., 18:00 Uhr, Kammer­spiele)

B – Bild, das bewegte. Einst war es das funda­men­tale Miss­ver­s­tändnis, wenn man von Filmen als »bewegte Bilder« sprach. Nichts an dem Kinobild bewegte sich, sie wurden bewegt, und zwar vom Malte­ser­kreuz, das 24 Mal in der Sekunde ein stehendes Bild durch ein neues ersetzte. Dies und noch viel mehr kann man in einer Film-Lecture des öster­rei­chi­schen Avant­garde-Filmer Peter Kubelka erfahren. (Do., 16.05., 19:00 Uhr, Underdox-Halbzeit im Film­mu­seum)
Heute bestehen die Film-Bilder aus Pixeln, die eine minimale Fläche ausfüllen und werden damit genuin der flächigen Malerei immer ähnlicher. So war auch »Flatness« Thema der soeben zu Ende gegan­genen Kurz­film­tage Ober­hausen. Gustav Deutsch hat in Shirley – Visions of Reality farb- und detail­ge­treue Film-Tableaux erstellt, in denen er die berühmten Bilder von Edward Hopper mit Schau­spie­lern und einer Erzählung zum Leben erweckt. (Do., 09.05., 11:30 Uhr, Arri, Di., 14.05., 21:30 Uhr, Film­mu­seum)

C – Cinéma vérité und Direct cinema. Das Cinéma vérité steht für den Doku­men­tar­film, wie er in den 60er Jahren in Frank­reich entstand und sich seitdem genre­mäßig etabliert hat. Wichtig ist hier, eine möglichst große →Nähe zum Sujet zu erhalten, um größt­mög­liche Effekte von Wahrheit zu erzeugen.
Das Direct Cinema entstand in den 50er Jahren in den USA. Kenn­zei­chen ist die leichte 16mm- →Kamera und das Fehlen von Kommen­taren. Als Begründer gilt Richard Leacock, der 2011 verstarb. Wir zeigen sein inten­sives Portrait Ricky on Leacock, das Jane Weiner erstellt hat, die über Jahr­zehnte eine große →Nähe zu ihm hatte. (Fr., 10.05., 22:00, Film­mu­seum)

D – Doku­men­tar­film. Eine Filmart mit vielen Facetten, welt­haltig und lebensnah.

E – Ever­greens. Ein Evergreen ist seit der Entde­ckung der Musik von Sixto Rodriguez schon jetzt das Lied »Sugar Man«. Searching for Sugar Man ist die Detek­tiv­ge­schichte über sein rätsel­haftes Verschwinden. (Fr., 10.05, 21:30 Uhr, Open Air, HFF)
Step Across the Border von Nicolas Humbert gehört zu den Ever­greens des Dok.fests, eine immer wieder betörende Reise in die Musik des briti­schen Avant­gar­disten Fred Frith. (Do., 09.05., 21:30 Uhr, Open Air, HFF)

F – Frau­en­film. Filme über Frauen oder Filme von Frauen. Gulabi Gang erzählt von den starken Frauen in pinken Saris in Indien, die gegen die vermehrten tödlichen Über­griffe gegen sie aufbe­gehren. (Sa., 11.05., 20:00 Uhr, Völker­kun­de­mu­seum, Mi., 20:00 Uhr, Rio 2)
Wenn die biolo­gi­sche Uhr schon hörbar tickt und frau sich ein Kind wünscht, aber kein geeig­neter Partner vorhanden ist, dann kommt frau schon mal auf unge­wöhn­liche Gedanken. Vor allem in New York. First Comes Love ist »Sex & the City« auf intel­li­gent, mit einem Thema, an dem viele Frauen der west­li­chen Gesell­schaft verzwei­feln. (Fr., 10.05., 20:30 Uhr, Atelier 1)

G – Genrefilm. Auch im Doku­men­tar­film gibt es viele Film­genres, einfach weiter­lesen!

H – Heimat­film. Denken Sie jetzt bloß nicht an Luis Trenker! Sehr →unter­haltsam wird der Begriff Heimat in Image Problem beleuchtet, ein ironi­scher Heimat­film über die Schweiz, die mit ihrem Hochglanz-Image Sympa­thie­ver­lust erleidet. (Sa. 11.05., 15:00 Uhr, Atelier 1, Mo., 13.05., 20:30 Uhr, Rio)
Mehr in sich gekehrt ist Still, ein einfühl­samer Film über die Sennerin Uschi von Matti Bauer, der sie zehn Jahre lang filmte und große →Nähe mit ihr erlebte, auch wenn sie wenig sagte. (Fr., 10.05., 18:00 Uhr Rio 2)

I – Interesse. Es zu haben, bedeutet neugierig zu sein, Stoffe zu finden, auf Leute zuzugehen und sie zu befragen, allesamt Grund­tu­genden eines Filme­ma­chers. »Interesse« heißt aber auch wörtlich »inter esse«, latei­nisch für »dazwi­schen sein«, »mitten­drin sein«: wichtige Ereig­nisse nicht zu verpassen, die Emotionen der Prot­ago­nisten fest­zu­halten, poetische Momente zu schaffen, das macht den guten Doku­men­tar­film jenseits des inhalt­li­chen Themas aus.

J – Jahrgang. Das Dok.fest präsen­tiert eine Auswahl des vergangen Jahrgangs. Dabei stellt sich wie beim Sommelier die Frage: War das ein guter Jahrgang? Welche besondere Geschmacks­note hat sich beim Verkös­tigen der Filme ergeben?

J – Jugend­frei. Der Besuch von Film­fes­ti­vals ist deshalb immer erst ab 18 Jahren möglich, weil die Filme nicht von der FSK (»Frei­wil­lige Selbst­kon­trolle«) geprüft wurden. Wir haben eine Reihe von Doku­men­tar­filmen aus unserem Programm für die Jugend freigeben lassen. Empfeh­lung: ab 14 Jahren.

K – Kamera oder das Kritische Auge. Stellen Sie sich vor, Sie wären Prot­ago­nist in einem Doku­men­tar­film, und die Kamera wäre fort­wäh­rend auf Sie gerichtet. Würden Sie sich unbe­fangen verhalten, ihr Innerstes preis­geben, drama­tur­gisch wertvolle Szenen zulassen? Die große Kunst des Doku­men­tar­fil­mers besteht u.a. darin, die Kamera für den Prot­ago­nisten unsichtbar werden zu lassen. Um so →Nähe zu erzeugen.

L – Liebes­film. Die gibt es nicht nur als Spielfilm. Mosuo Sisters, mit der Poetik von Wong Kar-wai und der Kraft eines Tolstoi, erzählt den Versuch zweier Mosuo-Schwes­tern, im modernen China anzu­kommen. Dann aber verliebt sich die Jüngere und geht eine tradi­tio­nelle Wanderehe ein. (Fr., 10.05., 18:30 Uhr, Atelier 1)
Eine Art Liebe entwi­ckelt der Kurde Nevzat zu seinem Regisseur Dirk Schäfer, der ihn über Jahre in seinem Kampf um seine persön­liche Freiheit filmte. (Fr., 10.05., 20:00 Uhr, Rio 2 und So., 12.05., 19:00 Uhr, Atelier 1)

M – Mati­neen­film. Übli­cher­weise Tanz-, Kunst- oder Musik­filme. Wir zeigen den Kunstfilm Shirley – Visions of Reality, der die Malerei von Edward Hopper nach­stellt (Do., 09.05., 11:30 Uhr, Film­mu­seum) und den Tanzfilm Rain über die Arbeit der belgi­schen Choreo­gra­phin Anne Teresa De Keers­maeker (So., 12.05., 11:00 Uhr, Film­mu­seum).

N – Nähe. Sie passiert, wenn ein intimer Raum geschaffen wird, in dem man den Prot­ago­nisten als Menschen mit Gefühlen und Schwächen erleben kann. Love Alien von Wolfram Huke schafft es über das Selbst­por­trait: Der Filme­ma­cher zeigt sich selbst bei seiner verzwei­felten Suche nach einer ersten Frau (Do., 09.05., 14:00 Uhr, Atelier 1, So., 12.05, 20:30 Uhr, City 1, Mi., 15.05., 20:30 Uhr, Rio)
First Comes Love ist eine scho­nungs­lose Ausein­an­der­set­zung der New Yorker Filme­ma­cherin Nina Davenport bei der Durch­set­zung ihres Kinder­wun­sches – ohne Mann (Fr., 10.05., 20:30 Uhr, Atelier 1).
Ganz nahe kommt Summer with Anton von Jasna Krai­j­novic dem 12-jährigen Anton, der in ein mili­täri­sches Sommer­camp in Russland geschickt wird. Wenn er mit dem Kopf auf dem Schoß seiner Groß­mutter liegt, während sie ihm eine Geschichte erzählt, dann entströmt dem →Bild ein großes Gefühl von Nähe und Glück. (Sa., 11.05., 16:00 Uhr, Film­mu­seum und Mo., 13.05., 20:30 Uhr, Gasteig)

O – O-Ton. Wichtige Quelle für den Doku­men­tar­filmer. Hier findet sich alles Authen­ti­sche, Direkte, Wahr­haf­tige. Dass man aber dennoch nicht unbedingt seinen Ohren immer trauen sollte, lässt sich in unserem →Radio-Film La maison de la radio erleben. (Sa., 11.05., 19:00 Uhr, Rio 2 und Mi., 15.05., 21:30 Uhr, Film­mu­seum)
Wenn einem der O-Ton abgedreht wird, muss man andere Wege gehen. Forbidden Voices von Barbara Miller ist ein Film über drei Blog­ge­rinnen in Kuba, China und Iran, die ihre Stimme lesbar machen. (So., 12.05., 11:30 Uhr, Arri und Di., 14.05., 21:30 Uhr, City 3)

P – Premiere. Wichtig für die soge­nannten A-Festivals, die ausschließ­lich Welt-, inter­na­tio­nale oder Deutsch­land-Premieren zeigen. Daraus ergibt sich eine rigorose Festi­val­po­litik: Wenn ein Film bereits auf einem deutschen Festival gelaufen ist, darf er in Deutsch­land nicht mehr gezeigt werden. Auch wenn das Dok.fest mit einigen Premieren aufwartet, steht hier das P für

P – Publikum. Das neugie­rige Publikum, dem es ziemlich egal ist, ob Filme schon auf einem anderen Festival in Deutsch­land liefen. Haupt­sache, es bekommt die Filme zu sehen!

Q – Queer-Film. Ein wichtiges Genre im Doku­men­tar­film, die Berlinale widmet ihm mit dem Panorama sogar eine eigene Sektion. Unser Queer-Film ist Exposed der New Yorker Under­ground-Filmerin Beth B über die Neo-Burlesque-Szene ihrer Stadt. (Sa., 11.05., 22:00 Uhr, Atelier 1 und Mo., 13.05., 21:30 Uhr, Atelier 1)

R – Radio-Film. Ein Wider­spruch in sich? Der fran­zö­si­sche Regisseur Nicolas Philibert, bekannt von Sein und Haben, taucht in den summenden Bienen­stock von Radio France ein und zeigt uns die Welt der akus­ti­schen Illu­sionen. (Sa., 11.05., 19:00 Uhr, Rio 2 und Mi., 15.05., 21:30 Uhr, Film­mu­seum)
In Are You Listening! von Kamar Ahmad Simon wird das Hören des Wetter­be­richts im Radio zur lebens­wich­tigen Maßnahme: die Bewohner in Bangla­desh könnten beim nächsten Zyklon alles verlieren, wenn sie sich nicht in Sicher­heit bringen. (Do., 09.05., 18:30 Uhr, Atelier 1 und So., 12.05., 18:00 Uhr, Völker­kun­de­mu­seum)

S – Sportfilm. Ein Stecken­pferd von Festi­val­leiter Daniel Sponsel, der dem Genre dieses Jahr sogar eine eigene Reihe widmet. Im Programm v.a. zu empfehlen: Moon Rider von Daniel Dencik, ein Radfahr-(Alp-)Traum auf Super-8. (Fr., 10.05., 22:00 Uhr, Rio 2 und So., 12.05., 14:30 Uhr, Arri)

S – Sexfilm. Immer noch ein Tabu im Doku­men­tar­film, denn die eigent­li­chen Sex-Doku­men­tar­filme sind knall­harte Pornos. Ohne Zurück­hal­tung, aber dennoch nicht →X-Rated, sind zwei Filme im dies­jäh­rigen Programm: Exposed, unser →Queer-Film (Sa., 11.05., 22:00 Uhr, Atelier 1 und Mo., 13.05., 21:30 Uhr, Atelier 1) und Inside Lara Roxx, ein Film über die kana­di­sche Porno­dar­stel­lerin Lara Roxx, die sich mit HIV infi­zierte. Ein Film aus dem dies­jäh­rigen Gastland Québec-Kanada. (Fr., 10.05., 19:30 Uhr, City 3 und So., 12.05., 16:30 Uhr, City 3)

T – Tropicália. Bezeich­nung für eine brasi­lia­ni­sche Musik­be­we­gung, die zur Zeit der 68er aufkam, die verschie­densten Weltstile in sich vereinte und stell­ver­tre­tend steht für eine poli­ti­sche, welt­of­fene und junge Gene­ra­tion, jenseits von Samba und Karneval. Tropicália ist der Film zu dieser Musik-Bewegung, unbedingt im Arri-Kino anschauen! (Di., 14.05., 21:30 Uhr, Arri)

U – Unter­haltsam. Kein Fremdwort im Doku­men­tar­film. Besonders unter­haltsam sind dieses Jahr folgende Filme: Love Alien über die Schwe­renot des Jung­ge­sellen Wolfram Huke, der zugleich der Filme­ma­cher ist (mit dem leichten Hang zu Exhi­bi­tio­nismus und der Gefahr von Voyeu­rismus für den Zuschauer) (Do., 09.05., 14:00 Uhr, Atelier 1, So., 12.05, 20:30 Uhr, City 1, Mi., 15.05., 20:30 Uhr, Rio). Ähnlich, aber als →Liebes­film schon weiter fort­ge­schritten (Freund und Freundin ziehen zusammen und schauen, was passiert) ist Nägel mit Köpfen von Marko Doringer (Fr., 10.05., 20:00 Uhr, Arri, und Sa., 11.05., 19:00 Uhr, City 3). Auf eigen­ar­tige Weise unter­haltsam, wenn auch tragisch endend, und mit großer →Nähe zu seinem Prot­ago­nisten, ist Matthew’s Law von Marc Schmidt, in dem man einen noch nie dage­we­senen Einblick in das ausge­klü­gelte Universum des Autisten Matthijs erhält. (Do., 09.05., 15:00 Uhr, Film­mu­seum, Fr., 10.05., 22:00 Uhr, Gasteig, Di., 14.05., 21:30 Uhr, Rio 2)

V – Vexier­film. Die herkömm­liche Unter­schei­dung zwischen Doku­mentar- und Spielfilm greift manchmal nicht. Wie bei dem grie­chi­schen Film To the Wolf. Alle Prot­ago­nisten wurden in dem Dorf, wo die Geschichte passiert, gecastet und spielen sich selbst. Ein →Heimat­film, der von apoka­lyp­ti­schen Vorboten der Krise erzählt, im →Zwischen­reich der Meta­phorik. (Do., 09.05., 18:00 Unr, RIO 2, und So., 12.05., 16:00 Uhr, Gasteig)

W – Wasser­film. Das Doku­men­tar­film­genre des →Jahrgangs 2013, das sich durch alle Sektionen zieht. Es sind: La Nouvelle Rupert (Dok.guest) über den Strom Rupert in Québec-Kanada, der einst Lebens­grund­lage des nativen Cree-Stammes war (So., 12.05., 20:00 Uhr, Völker­kun­de­mu­seum, Di., 14.05., 17:30 Uhr, Rio 2). Are You Listening! (Dok.inter­na­tional) über die Menschen in Bangla­desh, die in ihrem Lebens­raum von der Flut bedroht sind (Do., 09.05., 18:30 Uhr, Atelier 1 und So., 12.05., 18:00 Uhr, Völker­kun­de­mu­seum). Fahrtwind von Berna­dette Weigel (Dok.deutsch), die ihre spontane Fahrt weg aus Wien u.a. ans Meer als Sehn­suchtsort führt (Sa., 11.05., 21:30 Uhr, City 2, und Di., 14.05., 21:00 Uhr, Atelier 1). Char… The No-Man’s Island (Dok.horizonte) spielt auf der indischen Seite des Flusses Ganga, wo Über­schwem­mungen die Dörfer bedrohen (Do., 09.05., 20:00 Uhr, Völker­kun­de­mu­seum, So., 12.05., 14:00 Uhr, City 3, und Mi., 15.05., 20:30 Uhr, Völker­kun­de­mu­seum). Wavumba (Dok.panorama) über den kenia­ni­schen Fischer Masoud, der am Ende seines Lebens noch einmal einen Hai mit bloßen Händen erlegen will (Do., 09.05., 16:30 Uhr Film­mu­seum, und So., 12.05., 21:30 Uhr, City 3).
Und, als Overkill des Genres gibt es noch all die Filme, in denen Wasser reine Metapher ist:
Sur le rivage du monde von Sylvain L’Espérance ist ein Film über Menschen, die auf dem großen Flücht­lings­strom durch halb Afrika navi­gieren und schließ­lich in Mali »stranden« (Sa., 11.05., 17:30 Uhr, Atelier 1, Mo., 13.05., 20:30 Uhr, City 3). In A River Changes Course geht es um die Folgen der Globa­li­sie­rung in Kambo­dscha (Do., 09.05., 18:00 Uhr, Arri, Sa., 11.05., 20:00 Uhr, Atelier 1, und Di. 14.05., 20:30 Uhr, Völker­kun­de­mu­seum).
Schließ­lich, als Aner­ken­nung der klima­ti­schen Perver­sion, sei als »Wasser­film« noch Sand Fishers hervor­ge­hoben, ein Film über Fischer, die mit der Tatsache leben müssen, dass in ihrem »Fluss« kein Wasser mehr fließt. Da schöpfen sie eben den Sand aus dem Flussbett (Do., 09.05., 18:00 Uhr, Gasteig, und Sa., 11.05., 15:30 Uhr, Völker­kun­de­mu­seum).

X – X-Rated. Explizite Sexfilme sind für Jugend­liche nicht geeignet und werden mit einem großen X für sie durch­ge­stri­chen. Exposed trägt das X schon in der Titel­grafik in sich, obwohl hier der porno­gra­phi­sche Inhalt gar nichts mit Sex zu tun hat, sondern mit Politik und Cabaret. (Sa., 11.05., 22:00 Uhr, Atelier 1 und Mo., 13.05., 21:30 Uhr, Atelier 1)
Etliche Filme des Dok.fests sind dagegen →jugend­frei.

Y – Yeti. Ach nein, Grizzly! Yeti hätte aber auch zu ihm gepasst: Der Filme­ma­cher Werner Herzog ist bekannt für seine Vorlieben für das Außer­ge­wöhn­liche. In Grizzly Man kompi­liert er gefun­denes Film­ma­te­rial des Bären­freundes Timothy Treadwell, der einer tödlichen Attacke eines Bären erlag. (Mi., 15.05., 19:00 Uhr, Film­mu­seum)
Noch mehr Filme »unseres liebsten Regis­seurs« zeigt die Dok.fest-Retro­spek­tive im Film­mu­seum.

Z – Zwischen­reich. Hierhin begeben sich Filme mitunter, wenn sie offen lassen, als was man sie verstehen soll. Zum Beispiel unser →Vexier­film To the Wolf, der mit der → Kamera eines Ange­lo­poulos von dem kargen Alltag der Dorf­be­woh­nern in einer abge­le­genen Berg­re­gion erzählt, und sich dabei zu Symbolik und Meta­phorik aufschwingt. (Do., 09.05., 18:00 Unr, RIO 2, und So., 12.05., 16:00 Uhr, Gasteig)