Die weiße Sklavin

Den hvide Slavehandels sidste Offer

Dänemark 1911 · 47 Minuten
Regie: August Blom
Drehbuch:
Kamera: Axel Graatjær
Darsteller: Clara Pontoppidan, Lauritz Olsen, Thora Meincke, Otto Lagoni u.a.

»Einer der ersten längeren Filme der Film­ge­schichte erzählt eine kolpor­ta­ge­hafte ­Geschichte von inter­na­tio­nalem Mädchen­handel. Der Film war in ganz Europa ein ­riesiger Erfolg und zog Plagiate und Fort­set­zungen nach sich. Franz Kafka sah den Film 1911 in Prag im Kino und war so beein­druckt, dass er sich für eine Epi­sode in dem mit Max Brod konzi­pierten Roman Samuel und Richard inspi­rieren ließ.« (Inter­na­tio­nale Stumm­film­tage Bonn)

»Das Hand­lungs­muster ist einfach: Die weiße Sklavin (so der deutsche Titel für gleich mehrere dieser Filme) ist eine junge Frau, die die Obhut ihrer Familie verlässt und in die Fänge profes­sio­neller Mädchen­händler gerät. Das schafft ­einer­seits die Gele­gen­heit, norma­ler­weise den Blicken verschlos­sene Räume, etwa Bordelle, darzu­stellen, ande­rer­seits bringt die erzählte Geschichte Macht und Ohnmacht sehr nah zusammen, wenn sie den Fokus von der Gefan­gen­schaft auf die – glückende – Befreiung verlagert. An die Stelle des unbekannt-verruchten Raums tritt sehr schnell die Bewegung: die Befreiung vollzieht sich in rasanten Jagden über Haus­dächer und Eisen­bahn­ge­leise, mit Autos, Booten und sogar Flug­zeugen.« (Wolfgang Struck)