»Einer der ersten längeren Filme der Filmgeschichte erzählt eine kolportagehafte Geschichte von internationalem Mädchenhandel. Der Film war in ganz Europa ein riesiger Erfolg und zog Plagiate und Fortsetzungen nach sich. Franz Kafka sah den Film 1911 in Prag im Kino und war so beeindruckt, dass er sich für eine Episode in dem mit Max Brod konzipierten Roman Samuel und Richard inspirieren ließ.« (Internationale Stummfilmtage Bonn)
»Das Handlungsmuster ist einfach: Die weiße Sklavin (so der deutsche Titel für gleich mehrere dieser Filme) ist eine junge Frau, die die Obhut ihrer Familie verlässt und in die Fänge professioneller Mädchenhändler gerät. Das schafft einerseits die Gelegenheit, normalerweise den Blicken verschlossene Räume, etwa Bordelle, darzustellen, andererseits bringt die erzählte Geschichte Macht und Ohnmacht sehr nah zusammen, wenn sie den Fokus von der Gefangenschaft auf die – glückende – Befreiung verlagert. An die Stelle des unbekannt-verruchten Raums tritt sehr schnell die Bewegung: die Befreiung vollzieht sich in rasanten Jagden über Hausdächer und Eisenbahngeleise, mit Autos, Booten und sogar Flugzeugen.« (Wolfgang Struck)