Underdox Experimente

diverse 2011-13 · ca. 116 Minuten
Regie: Kai Miedendorp, Daniel Kötter, Suzuki Ryoji, Claudia Siefen, Volker Schreiner, Lois Patiño u.a.

Das Underdox-Kurz­film­pro­gramm mit Expe­ri­men­tal­filmen:

Alm Schweben
D 2013 · R: Kai Mieden­dorp · 7 min.
In der rhyth­mi­schen Wieder­ho­lung des Bildes von ins Tal hinab und den Berg hinauf schwe­benden Gondeln oszil­lieren die Bild­ele­mente fort­wäh­rend, nehmen Bedeutung an und legen sie ab, verformen und verändern sich und ihre Konno­ta­tionen. Es ist der Versuch, Zeit und Raum in ein untrenn­bares und schwe­bendes Ganzes zu vereinen.
Die Ankunft eines Zuges
D 2011 · R: Telemach Wiesinger · 3 min.
Die Gebrüder Lumière richteten Ihren Filmap­parat auf die Ankunft eines Zuges und erfanden damit das Kino. Ein Ereignis, das bis heute seinen Reiz nicht verloren hat.
Bühne
D 2012 · R: Daniel Kötter · 18 min.
Bühne unter­sucht einen Para­dig­men­wechsel im Vers­tändnis des öffent­li­chen Raums im post­kom­mu­nis­ti­schen Bulgarien.
Der Palast für Sport und Kultur in Varna an der bulga­ri­schen Schwar­z­me­er­küste wurde als Pres­ti­ge­ob­jekt moder­nis­ti­scher Archi­tektur im Sinne der kommu­nis­ti­schen Vorstel­lung von Theater und Sport gebaut. Die Innen­aus­stat­tung des Gebäudes blieb seit der Eröffnung im Jahr 1968 stets die gleiche. Doch jede Woche verändert die Haupt­halle ihre archi­tek­to­ni­sche und soziale Funktion. Der Film insz­e­niert das „Theater“ selbst, jedoch nicht einfach als eine andere Kunstform (mit ihren spezi­fi­schen insti­tu­tio­nellen Bedin­gungen, Markt­ge­setzen, lokalen Ästhe­tiken und histo­ri­schen Grenzen), sondern als Namen für einen alle­go­ri­schen Ort der Zusam­men­kunft.
Expe­ri­ence in Material 52:DUBHOUSE
J 2012 · R: Suzuki Ryoji, Kei Shichiri · 15 min.
Aus den Über­gängen von Licht zu Dunkel­heit entsteigt eine imaginäre Archi­tektur-in-der-Archi­tektur. Räume und Objekte erscheinen wie animiert.
Hab' so lang auf dich gewartet
Ö 2013 · R: Claudia Siefen · 4 min.
Der Moment, in dem eine Schürze angehoben wird, verspricht Spannung. In vielen Fällen bleibt der Prot­ago­nist allein gelassen und wartet auf jemanden oder etwas. Das kann Gefahr oder eine Bedrohung, Freude oder Zärt­lich­keit sein. Wir sehen Szenen, in denen Schürzen für den gesti­schen Ausdruck verwendet werden; diese Szenen werden verdop­pelt und / oder sorgen mit der Verän­de­rung ihrer Geschwin­dig­keit für eine einfa­chere Analyse. Auf jeden Fall je näher umso besser. Der Sound führt in die Fremde und / oder auch in die Enge.
Hollywood Movie
D 2012 · R: Volker Schreiner · 7 min.
Vergan­gene Stimmen eines ausge­stor­benen Kinos erscheinen in Hollywood Movie von Volker Schreiner. Ein Maschi­nen­ge­wehr von dekon­textua­li­sierten Worten und Gesten rekon­stru­iert den Text „Film Scenario“ von Nam June Paik.
I am Micro
Indien 2012 · R: Shumona Goel, Shai Heredia · 15 min.
Bewusst non-narrativ, verbindet der Film Elemente von Doku­men­tar­filmen, Fiktion und philo­so­phi­schen Kommen­taren. Gedreht in den Gängen verlas­sener Kopier­werke, in herun­ter­ge­kom­menen Kinosälen und hinter den Kulissen einer Low-Budget Filmcrew, ist der Film ein expe­ri­men­teller Versuch über das Filme­ma­chen, die Filmform und die Seele der unab­hän­gigen Kino­pro­duk­tion in Indien.
I Will never change
Benga

GB 2012 · R: Us · 2 min.
Eine aufwän­dige Arbeit zum Thema analog & digital des Design-Teams Us. Am Anfang stand die Frage: Wie viele Platten braucht man für eine Sekunde? Für die zwei­minü­tige Animation wurden 960 von Hand produ­zierte Schall­platten in sieben Tagen ausge­messen, zurecht­ge­schnitten, etiket­tiert und poliert.
Mountain in Shadow
Montaña en Sombra

E 2012 · R: Lois Patiño · 14 min.
Ein poeti­scher Blick auf die Beziehung zwischen Menschen und einer erhabenen Land­schaft. Aus der Ferne beob­achten wir Skifahrer auf einem schnee­be­deckten Berg.
Recon­nais­sance
Ö 2012 · R: Johann Lurf · 5 min.
Shoot Don’t Shoot
USA 2012 · R: William E. Jones · 5 min.
Eine Szene aus einem Trai­nings­film für New Yorker Straßen­po­li­zisten. Ein Afro­ame­ri­kaner, auf den die Beschrei­bung eines bewaff­neten Verdäch­tigen zutrifft, nähert sich an einer belebten Ecke einer Kinokasse. Schießen oder nicht schießen? Der Cop muss sich entscheiden, und mit ihm der Cop im Kopf des Zuschauers.
The Schwarz­en­bach
Thera­peu­tikon

D 2012 · R: Heike Aumüller · 7 min.
Eine Person – ein älterer Mann viel­leicht, seine Hosen sind nass, seine Augen sind fast Höhlen – steht verlot­tert in der Ecke eines unklar unauf­geräumten Zimmers, während aus einem Müll­haufen plötzlich eine zweite Person auftaucht. Undurch­sich­tige Befehle komman­dieren ihre Seelen. Was die beiden gesti­ku­lie­rend mitteilen wollen, wieder­holt der gespro­chene Gesang immer wieder: »Denke ist was für Bekloppte.« Und wiegt mit summendem Trost alle irrem in den Schlaf.
Unsup­ported Transit
NL 2011 · R: Zachary Formwalt · 15 min.
Video- und Foto­ar­beiten mit den lang­fris­tigen, meistens unsicht­baren Mecha­nismen und Folgen des Kapi­ta­lismus sind Gegen­stand der Arbeiten von Zachary Formwalt. Er betrachtet dabei die aktu­ellsten Entwick­lungen in der Welt­wirt­schaft, regis­triert ihre Auswir­kungen auf den Feldern der Technik und der Kultur und verbindet seine Beob­ach­tungen mit Lektüren von Karl Marx oder von Klas­si­kern der Foto­ge­schichte.