Sehnsucht nach Myanmar

Deutschland 2016 · 60 Minuten
Regie: Seng Mai Kinraw
Drehbuch:
Kamera: Tilman Holzhauer
Schnitt: Dennis Lutz

»Die Filme­ma­cherin reist nach Myanmar, wo sie aufwuchs, und wirft einen intimen Blick auf die Bande zu ihrer Familie. Weder die Arbeits­mi­gra­tion der Eltern noch die bis 2011 währende Militär­dik­tatur oder die Tatsache, dass ihr eigenes Studium sie nach Deutsch­land führte, konnten diese Bande zerreißen. Im Gegenteil. Da ihre Eltern, typisch für diese Gene­ra­tion, der Arbeit hinterher zogen, geht die Reise zu den Stationen ihrer Kindheit quer durchs Land. Die Kamera fängt alle Ebenen ein: das poli­ti­sche Gestern und Heute von Myanmar ebenso wie die Beziehung der Filme­ma­cherin zu den Frauen, die sie einst aufzogen.

Auf ihrer Reise durch ein Land zwischen Moder­ni­sie­rung und zeit­ver­ges­senem Idyll trifft sie jene wieder, die ihr eine Sehnsucht einge­pflanzt haben, die sie jetzt von Deutsch­land hierher zurückzog. Sie erfährt Gebor­gen­heit, Wärme und lebendige Erin­ne­rung durch die Erzäh­lungen von gestern, die in die Zukunft weisen. Und der allge­gen­wär­tige Regen, den die Kamera immer wieder einfängt, scheint alle zu verbinden: die Oma, die Mutter, die Jugend­freundin, die geblieben ist – sogar die Filme­ma­cherin und ihren Vater, den großen Unbe­kannten.« (50. Inter­na­tio­nale Hofer Filmtage 2016)