Reclaimed Empire (Deep Edit)

USA 2008-16 · 35 Minuten
Regie: Adam Putnam

»Ein Video, das aus vielen anderen Videos besteht. Es arbeitet. Es vereinigt. Und unter all den vielen Funk­tionen, die es ausübt, ist die Wieder­ho­lung das durch­drin­gendste Element. Ein Zusam­men­treffen von Geistern – vom Studio­boden gefegten Frag­menten, aus Bruch­s­tü­cken einer breiteren künst­le­ri­schen Praxis heraus­ge­schnit­tenen Expe­ri­menten. Sie kehren wieder und wandeln sich – Segment für Segment – in beide Rich­tungen auf einer palin­dro­mi­schen Zeitlinie. ›Ein Blick, der nie schwindet, der starrt, ohne zu blinzeln – mecha­nisch – auf dasselbe Subjekt‹. (1, 17, 45, 60, oder 32, 51, 58, oder 7, 29, ad infinitum).

Die Kamera bleibt statisch, jedoch pulsieren die Bilder: ein auf verschie­dene Arten verschlei­ertes Gesicht, dann noch eines; blasse Wolken, über­sät­tigt in RGB, unter­sät­tigt in Sepia, verseucht von fremd­ar­tigen Grün­schat­tie­rungen; nimbus­ar­tige Formen, in konstru­ierten Räumen schwebend; Licht und Schatten im Wechsel oder sich pris­ma­tisch brechend (dann verändert wieder­keh­rend); Pyramiden, die den Himmel zu berühren scheinen, ihn gar über­steigen und ausein­ander zu brechen drohen; das Chrysler Building; Monolithe und Modelle; Stufen verstreut zwischen X- und Y-Achsen; Torbögen und Abteien; sich konzen­trisch und perspek­ti­visch multi­pli­zie­rende Schwellen. Und die ganze Zeit über schleicht sich – sowohl auf visueller als auch auf zeit­li­cher Ebene – eine bila­te­rale Symmetrie ein, die nicht symme­trisch ist, um die Grenz­zie­hungen zwischen dem ›(mensch­li­chen) Körper‹, der ›vom Menschen geformten Umwelt‹ und der ›natür­li­chen Welt‹ zu desta­bi­li­sieren.« (Kunst­verein München)