»Sie ist eine Familie wie viele andere: Lena und Albert Rais, seit 15 Jahren verheiratet, drei Kinder. Der Mann, ein Bauarbeiter, will seine Ruhe haben, wenn er nach Hause kommt, sein Essen, Harmonie – und ab und zu die Frau. Lena, Mitte dreißig, die bei der Post jobbt, nur um von zu Hause wegzukommen, will mehr: Sie will leben – jetzt und heute, will ausgehen, reden, tanzen, nicht nur Besitz sein. Sie will ein Stückchen von dem haben, was man Glück nennt. Eines Tages widersetzt sich Lena dem Ehealltag mit seinen eintönigen Selbstverständlichkeiten. Sie ist unzufrieden, will mit Albert darüber reden. Der sagt ›danach‹ – und lockert seinen Gürtel. Lena ist entsetzt, verweigert sich, bricht aus, durchbummelt eine Nacht mit ihrer geschiedenen Freundin. Sie kauft sich selbst Blumen, näht sich ein Kleid mit tiefem Ausschnitt. Albert kann hinter ihrem Verhalten nur einen Rivalen vermuten. Er kämpft um Lena – auf unbeholfene, sprachlose Art. Sie will nicht mehr – ihr Körper streikt. Sie wird krank. Albert hofft, dass es „nur“ ein Tumor ist, etwas, was man fortschneiden kann, damit alles wieder so wird, wie es immer war. Aber Lena hat keinen Tumor, ihre Krankheit hat psychische Ursachen.« (Der Frauenfilm – Filme von und für Frauen, Gudrun Lukasz-Aden / Christel Strobel)